Endlich ist es so weit, wir steigen in die Top 3 der 25 besten Star Trek Folgen ein. Und nach diversen TNG Folgen präsentiere ich euch ausnahmsweise keine Episode aus der Serie rund um Captain Picard. Heute ist eine Folge aus den guten alten Tagen von Star Trek dran:
Spock unter Verdacht / Balance of Terror
Die Folge beginnt ungewohnt langsam und harmonisch. Wir sehen eine Hochzeit an Bord der Enterprise. Auch wenn das von Captain Kirk kommandierte Constitution Class Raumschiff noch nicht auf Familien ausgerichtet war, so wie die Galaxy Class von Picard, gab es auch hier zwischenmenschliches Leben. Zwei Crewmitglieder, welche gemeinsam im Phaserraum arbeiten, haben sich in einander verliebt und lassen sich vom Captain trauen. Doch bevor die Hochzeit abgeschlossen werden kann, schrillt der Alarm über das Com-System und alle müssen ihre Posten besetzen. Sinn und Zweck dieser Szene ist es, die Geschehnisse mit einer Fallhöhe zu präsentieren, dass Verluste durch Kampfhandlungen dem Zuschauer auch weh tun. Und genau das passiert auch; im Verlauf der Folge stirbt der Bräutigam und verleiht den Ereignissen einen weiteren traurigen Touch. Ein der vielen Stärken dieser Folge, aber gehen wir der Reihe nach.
Kalter Krieg
Science Fiction Filme und Serien dienen oft zur Reflexion aktueller Ereignisse, Gesellschaftliche Veränderungen oder politische Auseinandersetzungen in einem anderen Kontext. Star Trek aus den 60ern Jahren thematisiert wenig überraschend den kalten Krieg und der ideologische Kampf gegen der Systeme.
„Spock unter Verdacht“ handelt von einem Kampf zwischen Romulanern und der Enterprise. Wir lernen, dass es nach einem schrecklichen Krieg lange keinen Kontakt zwischen den beiden Mächten im Weltraum gab. Dementsprechend angespannt ist die Stimmung unter der Crew als klar wird, dass man es mit dem ehemaligen Feind zu tun hat.
Auch wenn die Romulaner eher für die Chinesen oder asiatischen Raum, statt dem damaligen Feindbild der Sowjetunion, stehen sollen, spielt dies für diese Folge meiner Meinung nach keine direkte Rolle. Vielmehr ist der Kalte Krieg, der Krieg, welcher sich durch Machthaber und durch Vorurteile in der Gesellschaft manifestiert das Thema dieser Episode. Aber auch die Frage nach dem stumpfen befolgen der Befehle spielt eine Rolle. Deshalb ist diese Folge auch so stark, denn es wird nicht plump Partei für eine Seite ergriffen. Zwar sind die Romulaner die Aggressoren, aber man kann ihre Handlung verstehen, insbesondere den Kommandanten des romulanischen Raumschiffes. Es ist das klassische Spiel von Befehlen, Gehorsam und falsch verstandener Ehre.
Aber nicht nur der Kampf zwei erfahrener erfahrener Kommandanten prägen die Handlung, auch Vorurteile gegenüber anderen Völkern. Spock muss sich Ressentiments stellen, da er als Vulkanier so aussieht wie die Romulaner, gegen die die Enterprise kämpfen muss. Aber nicht nur dieses Vorurteil erweist sich als falsch, auch, dass die Romulaner Tiere wären, die nur Böse sind, wird ebenfalls durch die Erzählung verneint.
Die Anti-Kriegsfolge
Gene Roddenberrys Star Trek hat viele wichtig Botschaften in fantastischen Abenteuern verpackt. In „Spock unter Verdacht“ geht es gegen den Krieg, gegen das Blinde befolgen von Befehlen und plumpen Vorurteilen. Wir sehen die Auswirkungen von kriegerischem Handeln, dass Krieg und Zerstörung keine Gewinner kennt. Eine starke Episode und eine Botschaft, die damals in den 60er Jahren hochaktuell war und leider nach wie vor hoch aktuell ist.
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