Mit der zweiten Folge von „Star Wars: Ahsoka“ bestätigt sich immer mehr, dass die neue Serie zu einer Rückholaktion für Großadmiral Thrawn wird. Und damit knüpft die Live-Action-Serie immer stärker an „Star Wars Rebels“ an (hier geht’s zu meinem Rewatch-Review der „Rebels“-Serie) – was ich sehr gut finde. Die Verbundenheit zur animierten Serie geht sogar so weit, dass verschiedene Einstellungen und Sequenzen aus „Rebels“ fast 1:1 in „Ahsoka“ übernommen werden.
Dazu später mehr – erstmal die Entwarnung, dass Sabine natürlich den Angriff von Shin überlebt – wäre schon erstaunlich gewesen, eine der Hauptprotagonistinnen gleich in der ersten Folge zu opfern – wir sind hier schließlich nicht bei „Game of Thrones“. Sie erholt sich also von dem Angriff, und derweil machen sich Ahsoka und Hera auf die Suche nach der Herkunft der Droiden, die Shin beim Angriff begleitet hatten. Begleitet werden sie von Chopper, womit wir mit unserem Ghost-Team aus „Rebels“ dann bald komplett wären. Sehr schön, dass auch der Droide seine Screentime bekommt – und auch gleich einen Spezialeinsatz hat, als es um die Verfolgung eines Schiffes geht. Großartig, wie er in der Kiste mit seinen Habseligkeiten kramt, derweil die Verfolgungsjagd in vollem Gange ist. Jetzt fehlt eigentlich nur noch Zeb aus der Original-Crew, und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir ihn noch sehen werden, nachdem er ja auch in „Star Wars: The Mandalorian“ schon sein Live-Action-Debüt gefeiert hatte.
Zurück zur „Mission“, wie es bei „Rebels“ schon immer so schön hieß: Ahsoka und Hera landen auf dem Planeten Corellia, im Prinzip ist der Planet eine einzige Schiffswerft, und zudem noch der Heimatplanet von Han Solo. Die Szenen sind spannend inszeniert und außerdem wichtig für das Gefühl der Situation nach dem Untergang des Imperiums, wie es schon „The Mandalorian“ vermittelt hatte. Es gibt immer noch überall Anhänger des Imperiums, auch auf Corellia findet sich eine versprengte Zelle, die Reste der imperialen Flotte weiterhin mit Maschinen und Antrieben versorgt. Ahsoka Tano kann diese Kräfte nicht zur Gänze einbremsen, aber immerhin wird klar, wofür aktuell die Maschinen und Antriebe benötigt werden – für einen großen Hyperraumring, der vermutlich dazu genutzt werden soll, Thrawn zurückzuholen.
Denn das Geheimnis der Karte, das Sabine in Folge 1 gelüftet hatte, weiß auch Morgan Elsbeth zu entschlüsseln, die Baylan Skoll und Shin aufzeigt, in welche Richtung es gehen muss, um den Großadmiral zurückzuholen. ganz schön auch beim Blick in den Himmel, dass wir da in den Wolken erste Purrgils erkennen können – walähnliche Tiere, die durch den Hyperraum reisen können und die wir schon aus „Rebels“ kennen, die aber auch Grogu schon in „The Mandalorian“ entdeckt hat. Und wenn Morgan Thrawn zurückholen kann, könnte theoretisch auch Ezra Bridger zurückkehren, worauf zumindest Sabine, Hera und Ahsoka hoffen. Sabine und Ahsoka brechen zu einer weiteren „Mission“ auf, um diesen Hyperraumring aufzuspüren, und dabei nutzt Showrunner Dave Filoni die Gelegenheit, noch einmal die Brücke zu schlagen zur alten „Rebels“-Serie. Die Abschluss-Szene der Serie auf Lothal wird hier nämlich nochmal 1:1 nacherzählt, Szene für Szene übereinstimmend. Das ist wirklich klasse gemacht und sehr stimmungsvoll – ich habe das hier in dem Beitrag ausführlich beschrieben.
Insgesamt eine sehr gut gemachte Folge, die einen auch so ein bisschen nachdenklich zurück lässt. Wenn Thrawn und Ezra überlebt haben, wie ist es beiden dann wohl ergangen? Sid beide überhaupt noch in der anderen Galaxie und leben sie noch? Eine Theorie, die sich derzeit wacker in Fanforen hält, ist, dass Ezra längst zurückgekehrt ist, und unter der Maske des Inquisaitors Marrok steckt, er also quasi die Seiten bereits gewechselt hat. Das dürfte in Schock für Sabine & Co. wie auch für viele Zuschauer:innen sein, wäre aber dramaturgisch natürlich eine extrem spannende Perspektive, die auch Sinn ergeben würde, nachdem Ezra zusammen mit Darth Maul schon Kontakt zur dunklen Seite der Macht hatte. Ich bin gespannt, ob sich Dave Filoni und Disney das trauen.
Bilder: Disney
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