Werfen wir noch einmal einen letzten Blick auf unsere Ghost-Crew aus „Star Wars Rebels“, bevor es nach dieser siebten Folge von „Star Wars: Ahsoka“ schon ins Staffelfinale (hoffentlich) bzw. Serienfinale (bitte nicht) geht. Von Zeb haben wir leider bis heute nichts gesehen – über ihn wird nur gesprochen. Sabine verrät uns, dass er sich gerade damit beschäftigt, Rekruten auszubilden. Klingt so, als würde es da kein Wiedersehen in dieser Serie geben, nachdem wir ihn immerhin schon mit der Live-Action-Premiere in „Star Wars: The Mandalorian“ gesehen hatten.
Was macht der Rest der Crew? Derweil sich Sabine und Ahsoka Tano in einer anderen Galaxis befinden, muss sich Hera vor dem Senat verantworten. Es steht nicht gut um sie, sogar ein Gang vors Kriegsgericht droht. Zudem macht Hera noch einmal die Theorie des imperialen Schattenrates auf, wie wir ihn aus „Star Wars: The Mandalorian“ ja schon kennen. Die Senatoren in der Verhandlung hingegen nicht, sie tun es als Verschwörungstheorie ab. Bevor es zum Urteil kommt, rettet ein alter Bekannter die Situation. Niemand geringeres als C-3PO wird von Showrunner Dave Filoni in den Ring geschickt, tatsächlich gespielt von Anthony Daniels, der seit jeher den Droiden spielt. Das ist natürlich ein toller Fanservice und ein cooler Move der Person, die Hera retten möchte – nämlich Leia Organa, die inzwischen die Flotte befehligt und möglicherweise auch deswegen 3PO schickt, um die Aktion Heras als Nebensächlichkeit zu titulieren. So oder so – es funktioniert, und Hera ist aus dem Schneider.
Mittendrin sind hingegen Sabine und Ezra – sie werden von den Stormtrooper verfolgt und in die Enge getrieben. Das ist ganz schön inszeniert, mit den Notis, die wie die Ewoks und vor allem wie Ezra kämpfen und die am Ende eine Art Wagenburg bilden, um sich besser verteidigen zu können – die guten alten Western lassen grüßen. Ezra hat immer noch seine Unbekümmertheit aus „Rebels“, was ganz unterhaltsam ist, derweil Sabine eher schwermütig daher kommt, wenn sie vom Sieg der Rebellen über das Imperium spricht, bei der Schlacht um Endor, wie sie sagt. Wobei nach Chuck Wendigs „Aftermath“-Trilogie der Galaktische Bürgerkrieg nach Endor technisch gesehen noch ein Jahr andauerte und erst in der Schlacht von Jakku endete. Aber so ist’s wohl einer plakativer und besser nachvollziehbar für das Gros der Zuschauer:innen. Auch ganz schön: Ezra und Sabine sprechen auch über den Imperator, dem Ezra ja schonmal begegnet ist – in der Welt zwischen den Welten in „Rebels“. Sie erzählt davon, dass der Imperator gestorben sei – zumindest „sagen das die Leute“. Damit spielt Dave Filoni ein wenig mit der von vielen Fans sehr kritisch gesehenen Rückkehr des Imperators in der letzten Film-Trilogie.
Gerettet werden die beiden – natürlich – von der Titelheldin der Serie, die dann doch noch mit den Purrgil-Taxis nach Peridea kommt. Großadmiral Thrawn und seine Mannschaft warten nur auf die Weltraum-Wale, um sie mit einem Minenfeld zu vertreiben. Dave Filoni gönnt uns dann noch eine klassische Verfolgungsjagd durch den Knochenring von Peridea, was richtig chic inszeniert ist. Zuvor hatte Ahsoka noch ein paar Trainingseinheiten bei ihrem Meister genommen. Anakin Skywalker hatte einige Sessions aufgenommen und Ahsoka zum Trainieren überlassen. Nochmal schöner Fanservice, wie der junge Anakin Tipps und Hinweise für seine Schülerin einspricht. Er warnt vor Bösewichten wie General Grievous, den ja Obi-Wan Kenobi später erldigt, Count Dooku, den Anakin selbst später zerlegt, und Asajj Ventress, ein ganz spannender Charakter aus „Star Wars: The Cone Wars“, der am Ende in der animierten Serie starb, um den Jedi-Meister Quinlan Vos zu retten.
Ahsoka Tano entkommt auf jeden Fall der Verfolgungsjagd und versucht, auf Peridea Ezra und Sabine zu helfen. Dabei steht ihr nur einer im Weg: Baylan Skoll, inzwischen mutmaßlich der Lieblingscharakter des Großteils der Star Wars-Fangemeinde. Es gibt einen kurzen Kampf, doch dann setzt sich Ahsoka ab – was Baylan relativ egal ist, weil er einem größeren Ziel hinterherjagt. Ich bin gespannt, ob dieses Geheimnis noch im Staffelfinale gelüftet wird.
Apropos Staffelfinale – ein paar Dinge aus den Trailern sind ja tatsächlich noch offen. Die Szene mit Großadmiral Thrawn auf der Eye of Sion zum Beispiel, oder Ahsokas Satz, dass sie spürt, dass etwas Dunkles auf sie zukommen wird. Ich könnte mir vorstellen, dass wir nicht mit einem durchweg positiven Happy-end zum Ende verabschiedet werden, sondern ein eher düsteres Bild gezeichnet wird – was richtig viel Raum für eine zweite Staffel offen lassen würde – oder ein großartiger Ansatzpunkt für die 4. Staffel von „Star Wars: The Mandalorian“, die ja im Prinzip zur gleichen Zeit spielt. Ein paar Anknüpfungspunkte gab es ja schon, Grogu hatte ja zum Beispiel die Purrgils auch schon entdeckt, und Ahsoka Tano hatte ja bereits Kontakt mit Grogu wie auch mit Mando. Warten wir es ab.
Am Ende ist auch Folge 7 wieder solides Star Wars ohne große Enttäuschungen – die Serie erlaubt sich bislang praktisch keine Schwächen, ist aber auch nicht so emotional überzeugend wie „The Mandalorian“.
Bilder: Lucasfilm
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