Eine klassische Übergangsfolge erleben wir mit Episode 5 von „Star Wars: Andor“: Der Angriff der kleinen Rebellen-Einheit auf den Stützpunkt des Imperiums steht unmittelbar bevor, und man denkt im Laufe dieser Folge die ganze Zeit, ob man denn den Angriff noch in dieser Folge zu Gesicht bekommt. Irgendwann macht man aber einen Haken dran und weiß – diese Woche wird viel geredet, aber wenig gehandelt. Dabei sind die Unterhaltungen durchaus nicht unwichtig: Weiterhin wird die Handlung auf vier Ebenen vorangetrieben, wenn auch nur in sehr kleinen Schritten.
– Auf Coruscant beschließt Mon Mothma, eine gemeinnützige Stiftung zu gründen – das könnte eine Grundlage werden, Gelder für die Rebellenallianz zu sammeln. Zuhause ist die Stimmung nicht wirklich gut – sowohl mit ihrem Mann als auch mit ihrer Tochter hat Mon Mothma Stress. Man kann davon ausgehen, dass die Familie unter den anstehenden Entwicklungen hinsichtlich der Rebellion leiden wird. Erstmals in den Star Wars-Kanon gehoben wird Mon Mothmas Tochter Lieda, die wir bislang nur aus einer Kurzgeschichte aus dem Star Wars Expanded Universe kennen. Parallel dazu hadert Luthen mit der Entscheidung, Andor in das Projekt einbezogen zu haben. Er fürchtet, sowohl die Mission als auch sein Doppelleben zu gefährden. Immerhin gibt’s für uns hier wieder ein nettes Easter Egg: Im Regel neben den Jedi- und Sith-Artefakten stehen zwei Sankara-Steine aus – „Indiana Jones und der Tempel des Todes“. Nice!
– Für meinen geschmakc zuviel Spielraum bekommt der Handlungsstrang um Syril Karn. OK, er bekommt immerhin die blaue Milch zu seinem Müsli, die schon Luke Skywalker im allerersten Star Wars-Film nicht mochte, aber sonst bleibt der Strang relativ blass. Bleibt nur zu hoffen, dass Syril Karn noch irgendeine Bedeutung bekommt und diese Szenen nicht komplett sinnlos sind.
– Spannender wird’s da schon auf Ferrix, wo ISB-Offizier Blevin ein Hotel als neue imperiale Basis rekrutiert. Meero und ihr Assistent Heert entdecken eine Strategie hinter den Angriffen auf das Imperium – mutmaßlich wird das auch Auswirkungen auf die Ereignisse auf Aldhani haben.
– Dort bereiten sich die Rebellen auf den Angriff vor. Hier bekommen wir noch mehr Hintergründe zum Team geliefert und erkennen, dass jeder seinen eigenen Grund hat, den Kampf mit dem Imperium aufzunehmen. Schön ist hier der Rückgriff auf eine ältere Navigationseinheit, die nicht imperialen Ursprungs ist und mit denen die Rebellen arbeiten können. Auch hier steht mal wieder im Fokus, dass diese Technologie zwar simpler ist als die imperiale Technik, dafür aber zuverlässiger und leichter zu reparieren.
Insgesamt geht’s also vor allem um die Entwicklung der Charaktere und die Vorbereitung des Angriffs, den wir dann vermutlich endlich in Folge 6 sehen werden. Damit würde dann der zweite Dreiteiler der Serie komplettiert. Aufgrund des langen Anlaufs, den die Serie mit den Folgen 4 und 5 nimmt, hätte ich es besser gefunden, nach den ersten drei Folgen als Set auch diese 3 Folgen als Einheit zu veröffentlichen. So bleibt’s zwar nicht unspannend, wirkt aber etwas zäh und in die Länge gezogen. Mal sehen, was uns nächste Woche bietet.
Bilder: Lucasfilm
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