Im Gegensatz zu letzter Woche bekommen wir in Kapitel 3 von „Das Buch von Boba Fett“ weniger Rückblenden zu sehen, dafür mehr Action in der Jetzt-Zeit der Serie. Und im Vergleich zur Vorwoche gibt’s wesentlich weniger (relevante) Easter Eggs zu beobachten. Auch ist die Folge mit etwas mehr als 30 Minuten recht kurz – könnte darauf hindeuten, dass es eher eine Übergangsfolge ist; das haben wir auch schon in „The Mandalorian“ erlebt.
Auf jeden Fall hat Robert Rodriguez wieder das Regie-Zepter übernommen und hat gleich mal einen Verwandten als Darsteller mitgebracht: Danny Trejo. Er kommt als Trainer eines Rancor zu Boba Fett, der sich auf das Tier prägen lassen möchte. Der Rancor ist ein Geschenk der Hutten, die damit Jabbas Palast endlich wieder mit einem Rancor füllen. Boba Fett möchte den Rancor reiten können und behauptet, schon größere Wesen geritten zu sein – damit spielt er wohl auf Paar’s ichthyodont – ein Weesen aus „The Story of the Faithful Wookiee“, einem Animationsfilm des „Star Wars Holiday Special“ aus dem Jahr 1978, bislang Legends zugehörig und nicht Teil des offiziellen Kanons. Das ändert sich jetzt und bringt gleichzeitig eine schöne Referenz auf Boba Fetts ersten Auftritt überhaupt im Star Wars-Universum.
Zurück zur Handlung: Der Rancor ist wie gesagt ein Geschenk der Hutten, die sich damit entschuldigen wollen und sich gleichzeitig von Tatooine verabschieden, weil sie schon merken, dass das Pyke Snydikat den Planeten übernehmen möchte. Auseinandersetzungen sind schlecht fürs Geschäft, wie sie sagen, und so geben sie den Wüstenplaneten lieber auf. Boba Fett hingegen richtet sich weiter auf dem Planeten ein, schart eine Gruppe von jungen Cyborgs um sich, die leider auf vollkommen aus dem bisherigen Design fallenden Speeder Bikes unterwegs sind. Sie leisten sich eine Verfolgungsjagd mit dem Majordomus, womit wir auf der To Do-Liste für eine Folge auch beim Thema Actionszene einen Haken setzen können. Immerhin kommt eine klassische Zwei-Leute-tragen-ein-Bild-Szene vor, durch das ein Speeder durchbrettert. Immerhin: Das Bild zeigt eine Ansicht von Jabba, die uns sehr bekannt vorkommt. Es ist eine Konzeptzeichnung von Ralph McQuarrie, der den Look von „Return of the Jedi“ maßgeblich geprägt hat.
Ansonsten passiert mir in der Folge einfach zu wenig. Wir haben eh nur eine halbe Stunde Zeit und müssen dann noch in der Rückblende Boba Fetts endlos wirkende Reise durch die Wüste mitansehen. Mich hat auch der klassische Aufbau der Folge gestört: Wie Bausteine sind Action-Szene, Kampf-Szene usw. zusammengefügt und aneinander gereiht. Es wirkt auch so, als sei das alles von Episode 2 irgendwie übrig geblieben und musste noch schnell weitererzählt werden, bevor in Kapitel 4 dann Entscheidendes passiert. Insofern kann man ja mit Blick in die Zukunft hoffen – für Kapitel 3 muss man leider sagen: enttäuschend.
Bilder: Lucasfilm
Über die Idee mit der „bunten Vespa-Gang“ waren offenbar auch nicht alle Beteiligten wirklich happy. Von einem Reporter dazu befragt antwortete Temuera Morrison gestern:
“Some of these things are out of our control. We can’t say as performers, ‘We don’t want to work with these people, that’s not good enough.’ … They brought a lot of color to it, I thought … they were great, were working hard.”
Es würde mich nicht wundern, wenn die Speeder Bikes, die an aufgemotzten Vespas aus den 60er Jahre erinnern, ein kleiner „Gruß“ an George Lucas war.
(Siehe seinen ersten, kommerziell erfolgreichen Film „American Graffiti“…)
Ja, mag sein, dass es ein Gruß sein sollte – aber ganz ehrlich, dafür war es zu dominierend und zu auffällig. Für mich hat’s die Folge (mit) kaputt gemacht.
Da bist du nicht der Einzige.
Im englischsprachigen Social Media fliegen bei dem Thema richtig die Fetzen. XD
…“Die Straßen von Mos Vespa“… 😂🤣
Die Folge war auch nicht meins. Der Verfolgungsjagd hat es an Tempo gefehlt.
Falls es jemanden aufgefallen ist, der blaue Roller hat Unmengen (mindestens 6) Spiegel montiert. Erinnerte mich sofort an die Rollergang aus Quadrophenia. Und die Technokids passen so überhaupt nicht ins Setting.
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