Letzte Woche hatte ich ja noch gefragt, ob wir jetzt jede Woche den Mandalorianer von Planet zu Planet werden springen sehen. Klare Antwort heute: jein. In Folge 6 von „Star Wars The Mandalorian“ landet Mando nicht auf einem Planeten, sondern auf einer Raumstation (das ist kein Mond, wie wir seit „Star Wars IV“ wissen). Das Prinzip bleibt natürlich in gewisser Weise gleich: Hinfliegen, Abenteuer, wegfliegen. Aber sonst ist alles anders als bisher – und es macht vor allem großen Spaß.
Denn „The Prisoner“ liefert jede Menge Fanservice für alle „Star Wars“-Fans. In dieser Folge muss man wirklich auf viele kleine Details achten. Zunächst einmal landet Mando auf einer Raumstation, um sein Schiff weiter reparieren zu lassen, und sich von Ranzar Malk einen neuen Auftrag geben zu lassen, eine Teamaufgabe. Mando ist Nummer 5 im Team – okay, eigentlich ist es sein Schiff, nicht er, weil es genau das kann, was noch fehlt, damit die Mission ein Erfolg werden kann. Mando braucht aber die Belohnung, und ist deswegen dabei, obwohl das Team mehr als bunt zusammengewürfelt ist. Das birgt Potenzial für große Unterhaltung, und wir werden nicht enttäuscht, obwohl der Großteil der Handlung auf einem einfachen Gefängnisschiff spielt.
Dort versucht das – naja, Team – einen Gefangenen zu befreien – das ist die Mission. Und offensichtlich kennt Mando nicht nur diesen Gefangenen, sondern auch dessen Schwester, die Teil des Teams ist. Mando hat wohl schon früher getan, was ein Mandalorianer eben tun muss, und es lässt sich erahnen, dass diese Mission eine sein könnte, die für ihn nicht allzu glatt verlaufen wird.
Den ersten Aufreger gibt es bei den Kampf gegen die Droiden, die auf dem Schiff eingesetzt sind. Der Mandalorianer hasst Droiden, was vor allem schon sehr schön dadurch auf die Spitze getrieben worden ist, dass ausgerechnet mit Zero ein Droide sein Schiff steuert. Dann der Konflikt in der Kommandostation des Schiffs – entgegen der Absprache ist sie tatsächlich mit einem Menschen besetzt. Die sich zuspitzende Situation löst Xi’an dann schnell auf, einfach weil sie die quatschenden Jungs irgendwie nerven.
Und dann kommen wir auch schon zum eigentlichen Action-Teil der Folge – nämlich ab dem Zeitpunkt, wenn sich für Mando das Blatt wendet und er plötzlich Gefangener ist. Offensichtlich lautete die Mission nicht nur, Xi’ans Bruder zu befreien, sondern auch Mando zurückzulassen. Aber er wäre kein Mandalorianer, wen er sich nicht auch aus dieser Situation befreien könnte – und das ist dann wirklich ziemlich gut gemacht und erzählt. Wir ahnen natürlich, dass Mando da irgendwie rauskommt, nur wie er das machen wird, ist total offen. Da sind dann auch einige witzige Einfälle dabei, zum Beispiel die zweite sich schließende Tür der Kommandozentrale, mit der sich Mando Burg vom Leib hält. Oder das parallel auf Mandos Schiff stattfindende Verstecktspiel zwiwchen Mandos Schützling und Zero – durchaus witzig angelegt, mit einem überraschenden Ende. Für mich das Highlight der Folge ist aber Mandos Annäherung an Mayfield, den Anführer der Söldnertruppe; im aufflackernden Licht sieht man Mando immer näher kommen, bis er plötzlich direkt hinter Mayfield steht – einfache Mittel, aber stark eingesetzt.
Nicht unklug ist dann auch die Auflösung der Folge, wenn Mando seinen Auftrag erledigt und Xi’ans Bruder abgeliefert hat. Wir bekommen zum Abschluss noch drei X-Wing präsentiert, die sich um den Rest kümmern. Damit nochmal zurück zum Fanservice: Davon bekommen wir in dieser Folge wirklich viel präsentiert. Eben die X-Wings, aber zum Beispiel auch den früheren imperialen Roboter CH-33z oder das Gefängnisschiff, das perfekt im Star Wars-Style ausgestattet ist, bis hin zur Uniform der Besatzung. Und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, hat man auch bei den Besetzungen der Figuren intensiv auf die Star Wars-Familie zurückgegriffen. Die drei X-Wing-Piloten sind zum Beispiel die Regisseure einiger Mandalorian-Folgen, die Besatzung des Gefängnisschiffes wird von Matt Lanter gespielt, der Stimme von Anakin Skywalker in „The Clone Wars“. Auch einige andere Darsteller haben Star Wars-Vergangenheit – aber dazu mehr in unserem Easter Eggs-Beitrag zu „Star Wars The Mandalorian“.
So war diese Folge die bisher beste der ganzen Staffel – große Unterhaltung, jede Menge Action, ein bisschen Witz, tolle Optik, jede Menge Fanservice – fast wie ein Star Wars-Film in klein.
Bilder: Disney
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