Ach, „Star Wars: The Mandalorian“ macht immerMoment einfach nur Spaß. War die erste Folge der 2. Staffel vor allem auf Action angelegt, überzeugte die 2. Folge vor allem auch mit einer gesunden Prise Humor. Jetzt bekommen wir in Folge 3 wirklich alles präsentiert, was das klassische „Star Wars“ ausmacht: das Imperium, die Jedi, dazu die zahlreichen verschiedenen Rassen mit ihren unterschiedlichen Interessen, Glaubensrichtungen und Identitäten. In „Star Wars“ ist das ganze Universum ein großes Abenteuer; das ist uns vor allem mit der letzten Filmtrilogie so ein bisschen abhanden gekommen, und all das holt „The Mandalorian“ gerade offensichtlich wieder hervor.
Unser Team trödelt so durch den Weltraum in Richtung des Planeten Trask, auf dessen Mond sie schließlich landen – also, sie versuchen es, aber im letzten Moment rutscht die Razorcrest einfach von der Landerampe ins Meer. Der Mandalorian bittet noch um die Reparatur seines Schiffes und liefert seine Passagierin ab, ehe es auch schon ins Abenteuer der Folge geht. Er versucht immer noch, andere Mandalorianer zu finden, doch die finden ihn und retten sowohl das Kind als auch Mando selbst. Dabei lernen wir einiges über die Geschichte des Planeten Mandalore und die Mandalorianer selbst. Es gibt unterschiedliche Bewegungen, deren Anhänger jeweils unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie man als Mandalorianer leben sollte.
An der Stelle zeigen sich wieder einmal zwei Dinge: Zum einen dürften sich alle jene „Star Wars“-Fans freuen, die sich immer schon für den größeren Kanon interessiert haben und auch die vielen Romane, Comics und Geschichten drumherum kennen. Denn an dieser riesigen „Star Wars“-Welt bedient sich Showrunner Jon Favreau jetzt üppigst. Denken wir nur an die Eisspinnen letzte Woche, die es genau so als Konzeptzeichungen schon für „Star Wars – Episode V“ gab und es dann nur nicht in den Film geschafft hatten. Jetzt holt er Bo-Katan Kryze zurück, gespielt von Katee Sackhoff und bekannt aus „Star Wars Rebels“ als Anführerin von Mandalore. Sie führt Koska Reeves und Axe Woves zwei weitere Mandalorianer an, und sie verfolgen ganz eigene Interessen. Sie wollen wieder die Führung auf Mandalore übernehmen, und dazu brauchen sie Waffen – und noch etwas anderes, aber dazu gleich mehr.
Diese Waffen wollen sich die drei mal eben so vom Imperium holen. Das Imperium? Ja, das ist ja eigentlich besiegt, aber in der Galaxis gibt es immer noch Untergruppen und Bereiche, die vom Imperium dominiert werden. Das war ja schon zum Ende von Staffel 1 Thema, und so bekommen wir hier einen richtig schönen Fight zwischen den Mandalorianern und dem Imperium geliefert. Stormtrooper ohne Ende, die so nebenbei das Klassiker-Zitat „Haltet sie auf, knallt sie ab“ fallen lassen – Danke dafür. Auch Moff Gideon (weiterhin gespielt von Giancarlo Esposito) ist kurz zu sehen, als er dem Kapitän des imperialen Frachters, übrigens mal eben so gespielt von Titus Welliver, den wir zum Beispiel aus der Hauptrolle von „Bosch“ kennen, Kommandos gibt. Dann erfahren wir auch, worauf Bo-Katan aus ist – sie will das Darksaber zurück haben, das Moff Gideon besitzt.
Nach so viel Action gibt’s noch einen Tipp für unseren Mandalorian, wohn es in der nächsten Folge gehen soll, und wen er da treffen soll – eine Jedi-Kämpferin namens – Ahsoka Tano. Super Teaser für uns Fans – wir wussten ja schon, dass sie in dieser Staffel auftauchen wird, und jetzt wird es also bald schon soweit sein; die Vorfreude könnte kaum größer sein. Und auch wenn es jetzt noch ein oder zwei Folgen dauern sollte – die bisherige Staffel ist so großartig, dass wir gerne jedes Intermezzo bis zum Aufeinandertreffen mitnehmen. Jon Favreau leistet wirklich ganze Arbeit mit dieser Serie, und insbesondere mit dieser Staffel. Dazu ist alles optisch ausgezeichnet inszeniert, in dieser Folge zum Beispiel von Regisseurin Bryce Dallas Howard, der Tochter von Ron Howard. Außerdem lassen sich viele Kleinigkeiten entdecken, die sich rund um die Hauptgeschichte ranken. Und es gibt einfach eine extreme Stardichte allein in den Nebenrollen – wie hier Titus Welliver, den wir wohl nicht wiedersehen werden, aber dann eben auch mit Katee Sackhoff in dieser Folge, Timothy Olyphant in der Auftaktfolge, oder Ming-Na Wen als Fennec Shand in Staffel 1 und natürlich Boba Fett – alles Figuren, die noch leben, und die wir hoffentlich noch in dieser Staffel wiedersehen werden – das könnte ein großes Finale werden.
Bilder: Lucasfilm / Disney
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