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Zurück in Hawkins

Review: Stranger Things Staffel 2

25. November 2017, 17:48 Uhr

Wenn Serien so einen Hype erfahren wie „Stranger Things“, und die Serie dann eine Verlängerung erfährt, bekommt man es als Serienfan schnell mit der Angst zu tun. Die Erwartungshaltung ist natürlich groß, der Druck enorm. Dass das schiefgehen kann, hat ja zum Beispiel „Wayward Pines“ eindrucksvoll gezeigt. Oder denken wir an „True Detective“ – Staffel 2 hat auch viele mehr enttäuscht als begeistert. Was würde uns also bei Stranger Things erwarten?

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Ich hatte es im Review zur Auftaktfolge ja schon beschrieben, dass die Serienschöpfer zum Staffelstart nicht gespart haben – alle losen Enden der Handlungen aus Staffel 1 wurden aufgenommen und zumindest einmal ansatzweise erwähnt. Und wir fühlten uns gleich heimisch in Hawkins: Die vielen bekannten Gesichter, die vertraute Kleinstadtatmosphäre, der 80er Jahre Charme – passt alles perfekt. Und das hält sich glücklicherweise auch über die gesamte Staffel. Gerade der Retrocharme wird stark gehegt und gepflegt – das macht schon Freude, die vielen kleinen Details zu entdecken und sich über die offensichtlichen Dinge („Ghostbusters!“) zu amüsieren. Apropos Ghostbusters: Der 80er Jahre-Kultfilm wird sehr schön in die Handlung integriert – ein guter Einfall. Das fängt mit dem Ghostbusters-Aufnäher in Folge 1 an, setzt sich fort in den tollen Kostümen (und in dem Streit, wer welcher Geisterjäger sein darf) und gipfelt in der Geisterfalle, die fortan dazu genutzt wird, den niedlichen kleinen Kerl aufzunehmen, der da so nebenbei im Müll gefunden wurde.

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Wills Visionen sind dann das nächste Highlight, das man erwähnen muss: Die Effekte sehen schon sehr gut aus und sind glücklicherweise auch nur da eingesetzt, wo sie wirklich Sinn machen. Viele kleine Szenen erinnern auch hier wieder an die klassischen 80er Jahre-Filme wie Goonies oder sowas – wer’s kennt, hat noch eine Portion Extraspaß an dieser zweiten Staffel, zusätzlich zu der guten Unterhaltung, die man Folge für Folge serviert bekommt.

Mit einer Ausnahme: Über Folge 7 habe ich mich etwas geärgert. Darin besucht Eleven ihre ‚Schwester’, und man wird komplett aus dem bekannten Setting herausgerissen. Wir entfernen uns zu sehr vom Hauptplot, vor allem ohne großen Mehrwert für die gesamte Story. Am Ende merkt Eleven, dass sie doch besser für ihre Freunde da sein müsste, und das war’s dann. Klar, in der finalen Szene wird sie an das kurze Training ihrer Schwester erinnert, aber mal ehrlich, das hätte man auch anders lösen können.

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Wenn man darüber hinwegsehen kann (kann ich!) oder die Folge einfach auslässt (zu spät!), wird sich in Staffel 2 bestens unterhalten fühlen. Selbst wenn der Reiz des Neuen weg ist, macht die Staffel ungeheuren Spaß – für mich mehr als in Staffel 1. Man kann einfach so viele nette Kleinigkeiten entdecken, zudem macht die Serie bis auf die erwähnte Folge keine dramturgischen Fehler, so dass man sagen kann, dass man sich hier wirklich auf zehn unterhaltsame Stunden freuen kann. Die Bedenken, die man im Vorfeld haben konnte, werden schnell weggewischt, und man ist ganz schnell dabei, mitzuleiden, sich mitzufreuen und mitzufiebern.

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Und ganz zum Schluss bekommt die Staffel (und die Serie?) dann noch ihr Happy-End – auch ganz typisch für 80er Jahre-Filme mit einem Schulball. Auch das ist süß inszeniert; selbst der Blick auf die Spiegelwelt in der Schlusseinstellung passt. Und man hofft dann inständig, dass es dann jetzt bitte auch dabei bleibt. Eine weitere Staffel? Braucht es eigentlich nicht. Höchstens in 25 Jahren, wie bei Twin Peaks. Das könnte etwas haben – wenn es Netflix dann noch gibt.

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Beitrag von:
Samstag, 25. November 2017, 17:48 Uhr
ReviewStranger Things
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2 Kommentare

  • Michael

    Ich hatte tatsächlich den gleichen Gedanken am Ende der Staffel, allerdings eher mit der ES-Geschichte im Hinterkopf. Und es müssen nicht unbedingt 25 Jahre später sein. PS. Ist eigentlich bekannt was Ernie von der betreffenden Diskussion hält?

  • Ich hatte tatsächlich aufgrund des mMn übertriebenen Hypes bei Staffel 1 ein wenig auf Ernüchterung gehofft – aber ich muss sagen, Staffel 2 hat mir deutlich besser gefallen! Da wurde im Grunde genommen an alles gedacht, auch wenn an vielen Ecken und Enden vorhersehbar und Klischeehaft, war das schon verdammt durchdachte Unterhaltung für die Masse. Den von dir genannten Ausflug empfand ich zwar auch als nicht ganz stimmig, ich denke aber, dass der letztlich das Vehikel für ein Ausbrechen aus Hawkins in der nächsten Staffel darstellen soll, da wie du schon schreibst, die eigentliche Story so durchaus abgeschlossen ist und vorbei sein könnte (natürlich aber nicht wird, da Cashcow deluxe aktuell). Etwas gestört habe ich mich daran, dass das Ende im Grunde genommen wie in Staffel 1 war und bis auf Bob niemandem so recht was passiert ist (auch die große Bruder-Geschichte war (bisher!) sehr überflüssig, denke aber, dass da auch für S3 vorbereitet wurde).

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