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Spoilerarmer Blick auf die erste Hälfte

Review: Stranger Things Staffel 3 A (Folgen 1-4)

7. Juli 2019, 12:21 Uhr
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Netflix beglückt uns diesen Sommer wieder mit „Stranger Things“, pünktlich zum amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli. Drei Jahre sind seit dem Serienstart mittlerweile vergangen, aber die Netflix-Zuschauer sind immer noch ganz euphorisch, wenn sie an die erste Staffel(n) zurückdenken. Mir hat Staffel 2 2017 besser gefallen als die Auftaktstaffel – aber so oder so muss man sagen, dass „Stranger Things“ die Serienwelt in den letzten Jahren maßgeblich geprägt hat – ein Glücksfall für Netflix. Bringt Staffel 3 auch Glück? Die erste Hälfte der Staffel hinterlässt schonmal einen positiven Eindruck.

Spoilerarmer Blick auf die ersten vier Folgen von „Stranger Things Staffel 3“

Wir befinden uns mittlerweile handlungstechnisch im Jahr 1985, was die Serienschöpfer „The Duffer Brothers“ an vielen Stellen wieder mit kleinen Hinweisen und Links auf Filme und Ereignisse aus diesem Jahr unterstreichen (wer muss bei den zum Leben erwachenden Spielzeugen nicht an Roland Emmerichs „Joey“ denken?). Die beiden Brüder Matt und Ross Duffer haben wie immer die ersten beiden Folgen geschrieben und inszeniert, ehe sie den Regiestuhl wieder an Shawn Levy übergeben. Kyle Dixon und Michael Stein steuern wieder die ikonischen Elektroklänge zur Serie dazu, auch das nostalgische Intro mit den Dropouts darf nicht fehlen. Tradition also hinter der Kamera, und auch vor der Kamera tauchen die bekannten Gesichter auf. Die Welt hat sich in der Zwischenzeit allerdings weitergedreht, unsere Helden sind älter geworden, haben sich verändert. Aus der eingeschworenen Gemeinschaft sind kleine Grüppchen geworden, die Interessen haben sich verändert, was nicht jeder wahrhaben möchte. Kurzum: Die Gruppe gerät in eine der größten Turbulenzen, die das Leben zu bieten hat: das Erwachsenwerden.

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Diesen Prozess stellen die Autoren in den ersten Folgen in den Mittelpunkt, ohne zu vergessen, parallel die alte, neue Bedrohung aufzubauen. Bis diese erkannt wird, sind allerdings gruppendynamische Prozesse und Spannungen in der Freundschaft die größte Bedrohung. Mike und Eleven hängen nur noch zusammen ab, Lucas und Max sind auch irgendwie zusammen, Dustin kommt von einem Wissenschaftscamp zurück, und Will hängt irgendwie dazwischen. Mit viel Sorgfalt erzählen die Autoren die Probleme, die sich aus den unterschiedlichen Entwicklungen der Kinder ergeben. Vor allem, wenn Will erkennt, dass das Kindsein irgendwie vorbei ist, hat die Staffel einen ersten großen Moment.

Parallel nehmen die Autoren auch gesellschaftliche Entwicklungen in den Fokus: Das neue Leben in Hawkins spielt sich im Starcourt Einkaufszentrum ab, derweil die alte Innenstadt leersteht und verkommt. Mit dieser Verschiebung spielen die Autoren auf die Entwicklungen in den 80er Jahren an, als immer mehr Einkaufszentren am Stadtrand als neue glitzernde Shopping- und Entertainment-Welt gefeiert wurden, derweil die Innenstädte verödeten. In dem Einkaufszentrum hat auch Steve einen Job gefunden und bildet in einer Eisdiele ein Team mit Robin (toll gespielt von Maya Hawke, Tochter von Uma Thurman und Ethan Hawke), für mich eine der Entdeckungen der bisherigen Staffel. Allein, wie sie das Rätsel und den codierten Funkspruch findet – großartig.

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Ein Nebenschauplatz ist das Leben in der Zeitungsredaktion von Hawkins, wo Nancy als Frau einfach keine Chance hat, Fuß zu fassen. Auch hier treffen die Autoren in der Charakterisierung der Redaktion wieder genau den Punkt – das wertet die Folgen unheimlich auf.

Und dann ist da wie gesagt noch die alte neue Bedrohung. Es ist zunächst nicht ganz klar, wie sie zurückkehren kann. Es gibt zwar einige Experimente (die Serie startet quasi mit einem Rückblick, witzigerweise auf einen 28. Juni, dem Tag der Apokalypse in „DARK“), und es hat wohl irgendwie mit einer Anlage unter dem Einkaufszentrum zu tun – mehr erfahren wir zunächst aber nicht. Auch von der Bedrohung selbst bekommen wir erst einmal wenig zu sehen – weil sie zur Abwechslung in den Menschen steckt. Hier sind die Autoren wenig zurückhaltend und bringen eine gewisse Portion Horror mit in die Serie – fehlte noch für die perfekte „Stranger Things“-Mischung.

So kann man nach 4 Folgen ein absolut positives Fazit ziehen: Man ist schnell wieder drin in der Welt von „Stranger Things“, man ertappt sich beim bestätigenden Schmunzeln, wenn das Intro startet, und erkennt sich in vielen Szenen wieder (wenn man denn wie ich in den 80ern aufgewachsen ist). Mir gefällt die ausgewogene Mischung aus Teenager-Dramen, Thriller und Horror, das ist den Autoren definitiv (noch) besser gelungen als in den ersten Staffeln. Kann so weitergehen.

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Beitrag von:
Sonntag, 7. Juli 2019, 12:21 Uhr
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Ein Kommentar

  • Kira
    Kira

    Ich fand die dritte Staffel absolut großartig! Mir hat sie von allen Seasons bisher sogar am besten gefallen. Jede Folge war witzig, berührend, ehrlich. Die Songs waren cool, die ordentliche Portion Horror ein toller Gegensatz zu der quietschig-bunten 80er-Welt, die (sehr authentisch) drumherum gebaut wurde. Tolle Unterhaltung, die viel zu schnell rum war! Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, dass es weitergeht.

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