Es wird ernst – drei Folgen vor Staffelende kommt richtig Schwung in die Geschichte und es ist Schluss mit Vorgeplänkel. Der zeitlich verschobene Einstieg in die Episode war dabei durchaus gelungen.
„If I beat you, you let me represent you in court!“ (Harvey)
Die Test-Verhandlungen hatte ich bereits vermisst – endlich mal wieder. Dazu noch mit dem obligatorisch-naiven Gast-Auftritt von Harold. Der Cross-Cut während der Schein-Verhandlung war ebenfalls gut, ebenso gab es endlich mal wieder unterhaltsames und dynamisches „Anwalten“.
„I don’t know if you notice this or not – but he is kicking your ass.“ (Jessica)
Interessant ist ja, woher die ganzen anderen Kanzlei-Angestellten bei solchen Aktionen immer her kommen, die man NOCH NIE gesehen hat. Alle sitzen sie da und nicken artig in die Kamera. Arme Statisten, die hier Multimillionen-Anwälte mimen sollen und dabei kein Wort sagen dürfen. „Aha, ja – wo ist das Buffet?!“.
„The question is ‚what are you doing here?‘ and the answer is: I don’t give a shit.“ (Louis)
Rachel mag diese Scheinverhandlungen vermutlich weniger. Der Kniff mit Sebastian, der scheinbar das Eine, dann aber doch das Andere macht, war ganz nett, der Kniff von Gibbs war eine Nummer größer. Einfach so ein Verfahren vorziehen – Fernseh-Justiz kann so unglaublich schnell sein! Das ist beinahe so überraschend wie Donnas un-toughe Art am Zeugenstand – wenigstens auch für sie selbst.
Ich finde es noch immer seltsam – eigentlich müsste man als Verteidigung 20-200 Leute anbringen können, die einen Harvard-Aufenthalt bezeugen können. Und dass Zeugen, die komplett eindeutig gegen einen Angeklagten aussagen wegen einer Überführung einer technischen Lüge total in Misskredit fallen? Ne, das ist mir zu plump. Ebenso die erneuten Sinneswandlungen von Louis Litt – der supertoughe Anwalt hat eben auch eine ängstliche Seite – jajaja. Aber das springt mir zu sehr hin und her, wie es die Story gerade von ihm verlangt.
Es kommt Fahrt in das Ganze und die endlich mal etwas verlangsamte und detailliertere Erzählweise eines großen Falles tut der Dramaturgie spürbar gut. Durch die internen Reibereien geht ein bisschen die Lockerheit in den Dialogen flöten, was jedoch durch Schlagfertigkeit ersetzt wird. Hat mir insgesamt ganz gut gefallen, auch wenn sich in mir ein Unbehagen aufbaut, wie man in den letzten zwei Folgen vermutlich die Kuh vom Eis holen wird. Aber bisher macht der Rechtskampf Spaß und Gibbs wirkt wie eine adäquate Gegnerin.
Bilder: USA
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