Die 100. „Suits“-Episode! Ein Glas Sekt darauf, dass ich so lange durchgehalten habe. Und ihr natürlich auch. Zur Feier gibt es… Hm, was gibt es eigentlich? Ein nettes Intermezzo mit einem alten Charakter, einen überraschenden Tod und ein mysteriöses Geschenk. Naja. Ach, und dieses Kaminfeuer im Stile eines High Class Hotels (WHAT?!)…
„Look at you, you DO know Batman!“ (Mike)
Zunächst bleibt es gewohnt: Harvey hat scheinbar IMMER viel im Büro zu tun, so dass er seine Freundin für Tage (WTF?!) nicht zurückruft. Dafür setzt es dann aber ein sehr langes 40-Sekundengespräch mit Paula – alles geklärt, das Leben ist einfach! Und wenn wir gerade bei tollen Telefonaten sind, ruft Donna ihren Ex Marc an – ihr könnt euch bestimmt noch an „damals“ erinnern, als er uns vergangene Woche vorgestellt wurde. Aber so toll das Date im „The place with the thing by the thing“ auch ist, steht da eine Ehe im Wege, Mist aber auch.
Erfreuliche Fortschritte macht zunächst Bewerbungs-Rainman Louis, der endlich mal wieder Stärken demonstriert. Zunächst. Dann gibt es mit Sheela einen der ganz wenigen Star-Auftritte dieser Jubiläumsfolge (ja, ich muss es immer wieder betonen, da man es sonst schnell vergisst…). Louis reagiert auf die Überraschung aber überraschend gefasst – man möchte gar sagen utopisch unglaubwürdig, aber nun gut, nach den Jahren Therapie kann ja wirklich mal so ein Punkt erreicht sein.
„It’s okay, Donna – I’m not gonna jump. Unless you can garantuee me to land on Sheela’s fiance.“ (Louis)
Es folgt ein weiteres urkomisches Telefonat, das alles, außer Lispeln, beinhält und mit einem äußerst billigen „Du, ich kann grad nicht aufstehen“-Gag endet. Uff.
Kommen wir zum Ernsten der Episode. Harvey bringt Zane ins Spiel uns schanzt der Gegenseite Munition zu. Dabei nervt mich, dass bereits nach fünf Minuten ersichtlich war, dass es wieder das alte „Zane macht, was er will“-Spiel ist, das selbst Harvey noch total unvorhergesehen (obwohl angedeutet!) trifft. Da bin nicht nur ich, sondern auch Rachel eingeschnappt, die auch mal mitspielen will. Doch statt mit Daddy zu sprechen, wird er auf unfamiliäre Art und Weise bloßgestellt – das nächste Festtagsmahl dürfte angespannt werden.
Das Makabere: Nach diesem fiesen Move ist Rachel den Rest der Folge plötzlich die lustig aufgelegte „Komm schnell, das musst du sehen!“ bzw. „Lass was trinken!“-Kollegin?! Oh man, das passt ja gar nicht. Hätte man da nicht Kathrina oder so für nehmen können, die ist Louis doch auch nah? Aber vielleicht freut sie sich auch einfach, dass Frank Gallo ermordet wurde. Yep, DER Game of Thrones-Moment der Serie! Das kam überraschend, wurde aber extremst nebenbei beigebracht.
„I’ve got something to see for you and it is not on Netflix.“ (Robert)
Der „even / square“-Dialog zwischen Harvey und Alex war einer der positiven Momente und hat gezeigt, dass auch die beiden Buddy-Talk drauf haben bzw. das Writing doch noch hin und wieder erfrischend wirken kann. Schöne Abwechslung. Ebenso war der parallele Gang von Louis und Donna, die beide beschämt ihrer Vergangenheit entgegen schreiten, visuell annehmlich gelöst (auch wenn die zeitliche Parallele natürlich arg konstruiert wirkt). Happy Girl Rachel rettet Donna, die geht, Louis bleibt dagegen (oder „kommt“, gnihi…).
„Louis, I want your body one last time before I walk down that aisle. I wanna devour every inch of your flesh. I want you to rock my world six ways from sunday. I want…“ – „I think I get it…“ – „You don’t interrupt me!“ (Sheela & Louis)
Ein bisschen Jubiläums-Anstoßen gibt es dann doch noch. Ein als 2-Monats-Beziehungs-Dinner verkleidetes Arrangement zollt im ganz kleinen der 100. Folge Respekt. Diese Doppeldeutigkeit fand ich durchaus charmant, dennoch hätte es auch mehr sein dürfen. Und was ist denn nun in der kleinen Schachtel?!
„Happy anniversary, Harvey!“ (Paula)
RIP Frank Gallo. Wie schnell ein Mann doch vom Monster zum „anständigen Mann“ gedreht werden kann. Ne, das wollte nicht bei mir funktionieren. Klar, sein Tod kam überraschend, war dann aber (bis auf die kleine Video-Einlage) doch recht unspektakulär umgesetzt. Abseits dessen hatte ich mir für die 100. Folge dann doch mehr erhofft. Mehr ausgeklügeltes Anwaltsdrama, mehr alte Bekannte, mehr (als null) epische Momente, oder halt einfach mal was Besonderes. So war es aber „business as usual“ plus kleinem Candlelight-Dinner im schicken Restaurant. Streng dich mal an, Suits, sonst ist die Beziehung schneller vorbei, als dir lieb ist.
Bilder: bravo
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