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Was ist nur in diesem verdammten Koffer?

Review: The Blacklist – Staffel 5

15. Juli 2018, 09:59 Uhr
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Wer hätte gedacht, dass RaymondReddington so lange durchhalten würde? Staffel 5 von „The Blacklist“ beinhaltete immerhin die 100. Folge der Serie, die vor allem von James Spader als Hauptdarsteller lebt. Zu Gute halten muss man der Serie, dass sie sich im Laufe der fünf Staffeln immer wieder gewandelt hat. Nach der spannenden Auftaktstaffel mit der ungewöhnlichen Konstellation – der meistgesuchte Verbrecher wird zum FBI-Verbündeten -, der Jagd auf Red, der erstaunlichen Beziehung zwischen Tom und Liz, der Jagd von Mr. Kaplan auf Red und der Offenlegung der Familienverhältnisse zwischen Red und Liz ging es in Staffel 5 jetzt – um einen Koffer. Natürlich steckte mehr dahinter.

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Was sich genau in dem Koffer befindet, blieb die ganze Staffel über ein wohlbehütetes Geheimnis. Das war mitunter auch etwas ermüdend, da es doch immer wieder Wendungen gab, die etwas an den Haaren herbeigezogen waren oder die nicht wirklich Sinn machten. Auch dass man dem Geheimnis mit Tom Keen einen der spannendsten Charaktere opferte, war für meinen Geschmack etwas zu viel. Das führte auch dazu, dass man die Figur Liz in eine schwierige Situation brachte. Dass sie ihr Kind weggab, um Jagd auf Toms Mörder zu machen, fand ich etwas realitätsfern, gerade wenn man weiß, was sie in der Staffel zuvor zu opfern bereit war, um bei ihrem Kind zu sein.

Auch die Nebenhandlungen waren dieses Mal eher schlapp eingefädelt. Die Liebesbeziehung zwischen Aram Mojtabai und Samar Navabi passte irgendwie nicht so richtig, ebenso das vorläufige Ende der Story. Auch dass es praktisch keine Konsequenzen für Arams Fehlverhalten gab, hat mich gestört. Aber nachdem Liz ja schon vollständig rehabilitiert wurde und sich Ressler von seinem Erpresser – witzigerweise dank Red – lösen konnte, verwundert auf dieser Ebene nicht mehr allzu viel. Das einzig Gute dabei ist, dass wir mittlerweile eine Taskforce zusammen haben, die mit dem meistgesuchten Verbrecher zusammenarbeitet und in der mittlerweile jeder selbst zum Verbrecher wurde. Jeder hat schon von Reds Machenschaften profitiert – das ist eigentlich eine ganz gute Konstellation. Ich hoffe, das wird am Ende der Serie nochmal eine Bedeutung haben.

Außerdem müssen wir uns noch einmal an den Anfang der Serie zurückerinnern: Ursprünglich geht es ja darum, Reds Blacklist abzuarbeiten, also die Liste der größten Verbrecher. Diese Matrix wird auch in Staffel 5 über die eigentliche Handlung gelegt, passt meiner Meinung nach aber immer weniger. Ich meine, man müsste sich von dieser „Ein-Fall-pro-Folge“-Struktur endgültig lösen, da sie mittlerweile mehr stört als Spannung in die Serie bringt. „Person of Interest“ hatte das vor einigen Jahren exzellent geschafft. Hätte die Liste einfach 100 Namen beinhaltet, wären die Showrunner jetzt fein raus, schließlich haben wir die 100-Folgen-Schallmauer längst durchbrochen. Und wenn wir an die früheren Staffeln zurückdenken: Die besten Folgen waren doch die, in denen es eben nicht um einen Fall ging. Reds Sinnieren am Meer zum Beispiel, oder der Kampf um Liz‘ Leben.

Wer sich einen Überblick verschaffen möchte: Alle Fälle der Blacklist chronologisch sortiert haben wir hier in einer eigenen Infografik – dort sieht man, welche Nummern bislang vergeben sind und welche noch kommen könnten (hier klicken).

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Trotz all der Schwächen lohnt es sich trotzdem, Staffel 5 zu schauen. Warum? Wegen James Spader. Man merkte ja schon in den ersten Folgen, dass er hier einfach wieder einen Charakter gefunden hat, der einfach zu ihm passt (wie schon in „Boston Legal“). Im Laufe der Serie hat er das Spiel immer weiter perfektioniert, und wenn er jetzt seine Begegnungen mit anderen Verbrechern hat, macht das einfach Spaß, zuzuschauen. Wie er über seine Vergangenheit sinniert, Geschichten aus dem Leben erzählt, von verrückten Begegnungen berichtet oder Restaurants in der ganzen Welt empfiehlt – das ist einfach wunderbar. Hätte ich mehr Zeit, würde ich alle Anekdoten mal zu einem Supercut zusammenschneiden – aber ich glaube, dazu müsste ich viiiieeel Zeit haben.

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Apropos Zeit: Dass am Ende der Staffel das Koffergeheimnis gelüftet wird, wirft wieder einmal die komplette Serie um. Mit der Offenbarung des Geheimnisses bricht eine neue Zeitrechnung an, und die Serie hat erneut eine große Chance, sich in eine ganz andere Richtung zu entwickeln. Ich hoffe, sie nutzt sie.

TIPP: Wer die Zeit bis zu Staffel 6 überbrücken möchte, für den haben wir verschiedene, zu „The Blacklist“ passende Serienempfehlungen parat… (hier klicken)wer-gerne-blacklist-schaut-mag-auch

Alles zum Start von Staffel 6 auf Netflix findet sich hier in diesem Beitrag (hier klicken).

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Beitrag von:
Sonntag, 15. Juli 2018, 09:59 Uhr
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3 Kommentare

  • Holden

    Staffel 5 konnte leider nicht an die hervorragende Vierte anknüpfen. Dazu ging Reds erneuter Aufstieg nach Mr Kaplans Vernichtungsschlag viel zu glatt. Hinzu kam, dass sich die Mr Kaplan Story langsam steigerte, während die Jagd nach den geheimnisvollen Knochen und deren Geheimnis sich viel zu lange hinzog. Gut, es wäre etwas schwierig gewesen, den großen Cliffhanger schon früher in der Staffel zu enthüllen, aber selbst ich hatte diesen Plot schon ziemlich schnell satt.

    Toms Tod war leider nicht so schockierend für mich, wie er wohl für die meisten Fans war. Ich hatte nichts gegen ihn, aber er hatte nach Staffel 1 einfach keine Berechtigung mehr, um ein derart großer Teil der Handlung zu sein. (Allerdings fand ich „Redemption“ sehr unterhaltsam, ich hätte also nix dagegen gehabt, wenn sein Spin Off weitergelaufen wäre. Nett von den Machern, dass sie uns übrigens eine Auflösung für dessen Cliffhanger gaben, aber schade, dass dieser nur in kurzer Dialogform kam, anstelle einer kompletten Episode.)

    Ich wette, dass Aram in der nächsten Staffel ziemlichen Ärger bekommt. Es scheint ja immer jemanden zu geben, der einen Grund sucht, um sich auf legalem Wege mit der Taskforce anzulegen und so etwas jetzt noch schnell in das Finale hineinzuquetschen, wäre zuviel gewesen.

    Wirklich schlecht will ich die Staffel aber nicht reden: Sie hatte alles, was ich an der Serie liebe. Episoden, die grundsätzlich unterhaltsam waren, Schurken mit farbenfrohen Gimmicks (auch wenn mir diesmal irgendwie die bekannten Gaststars gefehlt haben. Immerhin: Nathan Lane und Julian Sands, plus John Waters als er selbst!!) und ein James Spader, der immer noch sichtlich Freude an seiner Rolle hat.

    Plus: Ein Cliffhanger, der tatsächlich so wirkt, als wäre er von Anfang an geplant gewesen und Fiona Dourif, die dank der (überraschend guten) letzten beiden „Chucky“ Fortsetzungen und der zwei von mir gesehenen Folgen von „Dirk Gently“, schnell zu einer meiner Lieblingsschauspielerinnen aufstieg!

    Mal sehen, was die nächste Staffel bringt. Hoffentlich wird die Serie nicht abgesetzt, ohne uns eine Ende zu bescheren.

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