Kevin James ist wieder da! Seit heute gibt es die erste Staffel von „The Crew“ auf Netflix zu sehen. Nach Anblick des Trailers war ich bereits misstrauisch, ob das nicht auch direkt die letzte Staffel sein könnte, die erste Folge der neuen Serie hat meinen Eindruck leider bestätigt. Wobei es auch ein paar positive Elemente zu sehen gab. Hier mein Ersteindruck zum Comedy-Netflix-Original.
Was ist „The Crew“?
Wusstet ihr, dass Kevin James gebürtig Kevin George Knipfing hieß? Seine Rolle in „The Crew“ trägt mal wieder den Vornamen Kevin. Nach Kevin Gable in „Kevin Can Wait“ geht es dieses Mal um Kevin Gibson, Teamleiter des fiktiven NASCAR-Rennstalls „Bobby Spencer Racing“. Wie fiktiv alles ist, dürfte Zuschauenden bereits nach wenigen Sekunden klar werden. Die billige Sitcom-Optik offenbart direkt, was im Studio vor Green Screen anstatt draußen gespielt worden ist. Und dann folgen die eingespielten Lacher an Stellen, wo eigentlich noch nichts wirklich lustiges passiert ist…
Aber gut, zurück zur Handlung: Besitzer Bobby will in den Ruhestand und überlässt Tochter Catherine die Führung des Teams, die direkt einige Neuerungen durchsetzen möchte. Neben den beruflichen Renn-Entwicklungen geht es aber auch um private Geschehnisse der Figuren, allen voran natürlich bei Kevin. Für das Drehbuch ist übrigens Jeff Lowell verantwortlich, der unter anderem bereits „Two and a Half Men“ verbrochen hat (aber eben auch am deutlich besseren „Chaos City“ mitgewirkt hat). Unter den ausführenden Produzenten finden sich aber auch Kevin James sowie Jeff Sussman, die bereits bei „King of Queens“ und „Der Kaufhaus Cop“ zusammengearbeitet haben.
Platter Humor
Vor allem die erste Hälfte der Pilotfolge ist verdammt schwach. Alles wirkt wie Plastik, wenig authentisch. Das Pacing ist fehlerhaft, der Arbeitsplatz sieht unnatürlich geleckt aus – da passt leider vieles nicht und dieser gewisse Renn-Mythos weiß nicht im Ansatz zu entstehen. Vor allem aber stammen viele Gags aus der Konserve und sind einfach viel zu vorhersehbar. Dass direkt zu Beginn auch Beth zu schütteln beginnt, war klar. Aber gut, das mit der einsetzenden Nationalhymne war ganz nett.
„I armwrestled the guy for it! Then I offered him money…“ (Kevin)
Aber hinten heraus wurde es merklich besser. Nicht, was die eigentliche Handlung anbelangt (die illegale Rennrunde war unfassbar schlecht getimed, die Situation um Karen zumindest mal seltsam), aber was Atmosphäre und Charakter angeht. Wenn Kevin die für James‘ Rollen typischen Verlegenheits-Geschichten passieren, kommt das also Feeling von „King of Queens“ und Co. dann doch wieder etwas auf. Und auch der ein oder andere gute Spruch von ihm war dabei. Der dumm wie Brot dargestellte Jake ist natürlich komplett drüber, dürfte aber auch für den einen oder anderen Schenkelklopfer oder Stirnklatscher sorgen können.
„The last thing we need around here, are ideas. I mean, they only screw things up. It’s like rice, right: Perfectly fine for five thousand years then someone says – hey, let’s make it out of califlower…“ (Kevin)
Insgesamt war das leider noch wenig. Vor allem die erste Hälfte hat einige Schwächen offenbart, die daran zweifeln lassen, ob der eigentliche Racing-Fokus der Handlung ansatzweise passend inszeniert werden wird. Aber sind wir mal ehrlich: Bei „King of Queens“ ging es uns ja auch nicht um das Paketzustellen. Letztlich haben wir hier eine weitere Kevin-James-Serie, in der er halt einem anderen Beruf nachgehte. Dabei versucht „The Crew“ den schwierigen Balance-Akt zu meistern, den in gewisser Weise auch Neu-Rennstall-Besitzerin Catherine wagt: Das gute alte bewahren und entsprechend der aktuellen Zeit modernisieren. Noch funktioniert das nur mittelprächtig. Gerade die künstlichen Lach-Salven hätte ich mir weg-gewünscht, vielleicht etwas mehr Dramedy-Charakter sowie eine hochwertigere Aufmachung. Aber gut, so sind wir halt im klassischen Sitcom-Bereich – dafür darf es dann aber gerne noch etwas lustiger werden. Noch hat mir „Kevin Can Wait“ dann doch deutlich besser gefallen, aber vielleicht überzeugen mich ja die nächsten Folgen mehr. Ganz abgeschrieben habe ich „The Crew“ noch nicht, zumal es als weniger anspruchsvolle kurz-folgige Alternative ja immer mal nebenbei gesehen werden kann.
Bilder: Eric Liebowitz / Netflix
Irgendwie klingt dieses Review so dermaßen fürchterlich, daß ich noch nicht einmal kurz reinschauen möchte. :-)
Aber wirklich verpassen wird man vermutlich eh nichts.
Tut mir leid… ;) Letztlich ist es ja totale Geschmackssache, es wird mit Sicherheit Leute geben, die die Serie ins Herz schließen werden, was vollkommen okay ist. Und die 30 Minuten vergingen dann doch recht schnell, so ist es ja nicht. Aber ja, dich wird niemand in Jahren aufziehen, solltest du es nicht schauen… :)
Schon allein die hier gezeigten Screenshots lassen mich erschaudern und ebenso befürchte ich, daß mich der gebotene Humor noch nicht einmal ansatzweise zum schmunzeln bringen wird. :-)
Falls ich mich irren sollte, verpasst ich halt eine super Serie. :-D
Kevin can wait war deshalb so schlecht, weil oft die Gags zu platt und albern waren und auf Kosten der Glaubwürdigkeit der Figuren gingen. War bei King of Queens ab der 6. Staffel auch so, und wird hier auch nicht anders sein.
Ich würde diese Serie so gerne schauen, aber ich bin einfach allergisch gegen solch aggressiven gebrauch von Lachmaschinen. Es gibt kaum ein Satz der nicht mit einem bekloppten Elektroniklachen abgeschlossen wird. Ich mag Kevin James seine Darstellung von Humor, mir muss nicht vorgegaukelt werden was ein Witz sein soll. Das nimmt, nein es ist in der Serie schon auf den Niveau von Disneys quietschbunten-kreisch-Teenie Serien. So anzuschauen, nein Danke. Nach der Hälfte von Folge Eins hatte ich es einfach satt!
Ich kann nicht für NASCAR-Teams sprechen, aber selbst bei Hinterwäldlerteams in der Formel1 ist es im Werk und in den Werkstätten teilweise wirklich wie geleckt. Das kann man sich als Außenstehender manchmal wirklich nicht vorstellen, bevor man es sieht. Zum Rest: Weder die Fotos, noch die Beschreibung, noch Kevin James (mit dem und KoQ konnte ich noch nie viel anfangen) würden mich zum Antesten neugierig machen. Auch wenn ich auf eine Serie mit ein wenig „Benzin im Blut“ ohne einen auf Cobra 11 zu machen, eigentlich schon Jahre warten würde. Aber so eher nicht.
Für den Großteil der Räumlichkeiten nehme ich das ja noch ab, aber in der Werkstatt hat niemand auch nur ein dreckiges Tuch über der Schulter, es gibt keinen Gummi-Abrieb auf dem Boden oder auch nur eine offene Werkzeug-Schrank-Schublade. Klar muss das nicht wie bei „Autoschuppen Schmidt“ aussehen, aber das ist schon sehr offenkundig plump inszeniert. :)
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