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Nach dem schwungvollen Serienstart vergangene Woche, bringt die zweite Episode der Marvel-Serie „The Falcon and the Winter Soldier“ ihre Hauptfiguren nun zusammen, damit sie in Europa die geheimnisvollen Flag Smashers dingfest machen. Derweil wird der Welt und den Zuschauer:innen werbewirksam ein neuer Captain America präsentiert.

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Die mit „Der Sternenbanner-Mann“ betitelte Folge führt gleich mehrere neue Supersoldaten ein. Da ist zunächst der Kriegsheld John Walker, der mit einer pompösen Parade und einem TV-Auftritt als neuer Mann hinter dem Schild vorgestellt wird. Wie auch einst Steve Rogers selbst, wird auch John als Symbol für Freiheit und Gerechtigkeit inszeniert. Der Plan scheint aufzugehen: Das Publikum akzeptiert den bescheidenen Helden auf Anhieb. Plakate verkünden Caps Rückkehr und für die Fans werden Poster und Action-Figuren signiert.

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Aber schon früh zeichnet sich ab, dass der von Wyatt Russell (Sohn des Hollywood-Stars Kurt Russell) gespielte Ersatzheld weder von Sam, noch von Bucky als legitimer Nachfolger anerkannt wird. Und spätestens wenn John den beiden droht, sich ihm nicht in den Weg zu stellen, wird jedem klar, dass hier weitere Auseinandersetzungen zu erwarten sind. Wyatt macht seine Sache bisher ganz gut. Er schafft es den amerikanischen Normalo mit einer Brise Verschmitztheit darzustellen.

„Also die Sache ist die. Ich bin nicht Tony Stark, ich bin nicht Dr. Banner, okay, ich hab kein Technikfirlefanz und keine Superkräfte, dafür besitze ich Courage. Etwas das Captain America immer hatte, immer haben muss und ich werde jedes bisschen davon brauchen, denn ich trete in große Fußstapfen.“ – John Walker

Die erste Folge zeigte noch die Nachwirkungen des Kampfes gegen den außerirdischen Titanen Thanos. Posttraumatische Belastungsstörungen und Geldnöte bei unseren Helden sind die Folgen. So konnte man Annehmen, dass es nach der Trauerbewältigungsthematik in „WandaVision“ nun um Kriegstraumata geht, aber stattdessen reißt uns die Folge wieder direkt in eine actiongeladene Szenerie, in der es Falcon und den Winter Soldier nach München verschlägt. Nach Stuttgart, Leipzig und Berlin ist nun erneut eine deutsche Stadt Schauplatz eines Kampfeinsatzes. Ob die Wahl nun aufgrund von Fördergeldern oder den schönen Kulissen getroffen wurde ist dabei egal, erfreulich ist es allemal. Auf der Jagd nach den Flag Smashers, die eine Weltordnung wie vor dem Blip (das Ereignis, dass Thanos‘ Schnippen rückgängig gemacht hat) anstreben, kommt es zu einer rasanten Auseinandersetzung auf der Autobahn, bei der John Walker und sein Sidekick Hoskins (in den Comics unter dem Namen Battlestar bekannt) den unterlegenen Helden zur Hilfe kommen. Bei dem Einsatz scheut der neue Cap auch nicht davor zurück von Schusswaffen Gebrauch zu machen. Aber trotz allen Bemühungen müssen die vier Heroen eine Niederlage einstecken, denn auch die Mitglieder der Flag Smashers sind mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet.

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Angeführt von Karli Morgenthau erinnert mich die Widerstandsbewegung ein wenig an die Hacker-Organisation aus „Mr. Robot“. Insbesondere das Versteck mit seinen zahlreichen Rechnern und dem schummrigen Licht. Anders als in den Comics, in denen nur ein Mann namens Karl Morgenthau im Kostüm gegen diverse Nationen vorgeht, handelt es sich hier um eine Gruppe gefährlicher Widerstandskämpfer. Aufschluss über die Flag Smashers soll der ehemalige Supersoldat Isaiah Bradley liefern, den Bucky und Sam kurz darauf in Baltimore, Maryland besuchen. Er ist einer von vielen Schwarzen, an denen Experimente nach dem verschwinden von Captain America durchgeführt wurden. In den Comics trägt er sogar selbst ein Sternenbanner-Kostüm. Übrigens: Der junge Mann, der Sam und Buck die Tür öffnet ist Elijah Bradley, der in den bunten Heften als Patriot den Young Avengers zur Seite steht. Es bleibt spannend, ob solchen Nachwuchshelden auch in Zukunft mehr Zeit eingeräumt wird und damit eine neue Generation von Helden etabliert wird. Neben den Experimenten an Schwarzen, wird auch der heute noch vorherrschende Rassismus thematisiert, etwa als Sam und Buck das Haus von Isaiah wieder verlassen und die Polizei aufgrund von Racial Profiling Sam beschuldigt Bucky zu belästigen. Selbst ein kleiner Junge von der Straße bezeichnet Sam als Black Falcon und reduziert ihn damit auf seine Hautfarbe. Es sind diese Momente, die die fiktive Superhelden-Serie in unserer Realität verorten lassen und sie damit authentisch und nahbar machen. Aber auch der Humor kommt in dieser Folge nicht zu kurz. In der Tradition von Buddy Movies wie „Nur 48 Stunden“ liefern sich auch Falcon und der Winter Soldier immer wieder witzige Schlagabtausche, wie beispielsweise wenn Falcon von Androiden, Aliens und Zauberern spricht und sich beide über den Begriff des Zauberers streiten. Neben den ernsten Themen und der knallharten Action sorgen solche Augenblicke immer wieder für Aufheiterung. Auch die kurzweilige Therapiesitzung geht in die Richtung, wobei die schon etwas zu gewollt wirkte. Die Sitzung wird aber schnell abgebrochen. Mehr Erkenntnisse erhofft man sich in Berlin zu finden.

„Lass uns Zemo besuchen.“ – Sam

Der Ausblick am Ende auf einen Auftritt von Zemo weckt schon mal die Vorfreude auf die kommende Woche. Zählt der von Daniel Brühl gespielte Widersacher doch zu einer der tragischsten Schurken im MCU.

Bilder: Disney

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Samstag, 27. März 2021, 15:33 Uhr
ReviewSciFantasyThe Falcon and the Winter Soldier
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