Staffel 3 von „The Good Doctor“, das bedeutet, dass unsere Assistenzärzte im San Jose St. Bonaventure Hospital ins dritte praktische Jahr gehen – und damit auch die ersten Fälle zugewiesen bekommen können, in denen sie die Leitung übernehmen.
Natürlich bricht ein gewisser Wettkampf unter Dr. Claire Brown, Dr. Alex Park, Dr. Morgan Reznick und in gewisser Weise auch Dr. Shaun Murphy aus, und jeder hat seinen ganz eigenen Weg, damit umzugehen. Das Szenario bestimmt den ersten Teil der 3. Staffel, der jetzt versendet ist, in den USA bei ABC, bei uns bei Sky). Parallel gibt’s natürlich etliche Nebenschauplätze, die mittlerweile dafür sorgen, dass die einzelnen Akteure des Main-Casts eine immer deutliche Charaktertiefe bekommen. Was in der ersten Hälfte dieser Staffel bislang besonders gut gelingt, sind die Verknüpfungen der einzelnen Fälle mit den Charakteren der behandelnden Ärzte. Da wirkt wenig bemüht oder konstruiert, sondern vielmehr sorgfältig arrangiert.
Da ist zum Beispiel die ehrgeizige und talentierte Dr. Reznick, die am Ende mit eigenen gesundheitlichen Einschränkungen leben muss. Aber: Sie wird zu einer Art Freundin der Konkurrentin Dr. Claire Brown, als diese nach dem Tod ihrer Mutter in eine Krise stürzt. Die Folge 3, in der Claires Mutter einen Unfall hat, ist definitiv auch eine der besten Folgen der Serie. Das hat schon eine ziemliche Fallhöhe am Ende, wenn Claire entdeckt, was den Unfall verursacht haben könnte. Dazwischen mischt Dr. Alex Park irgendwie mit, ohne sich groß in den Vordergrund zu spielen. Er hatte seine großen Momente ja auch schon in Staffel 2 (hier geht’s zum Review). Bleibt noch Shaun, der eine erste Beziehung mit einer Frau eingeht, was uns tief in die Welt des Autismus führt. Das gipfelt in der Midseason-Folge, wenn Shaun seinen sterbenden Vater besucht – jede Menge Emotionen, bei denen man abwechselnd mit allen Beteiligten mitleidet.
Drumherum werden noch ein wenig die Beziehungsgeschichten zwischen Dr. Neil Melendez und Dr. Audrey Lim sowie zwischen Dr. Aaron Glassman und Debbie Wexler thematisiert, dafür ist aber bei all den Geschichten um die Assistenzärzte eher wenig Platz – nicht schlimm, finde ich sowieso nicht so spannend. Dafür sind aber auch die medizinischen Fälle wieder gut erzählt – vor allem der moralische Aspekt spielt bei vielen Fällen eine Rolle – das ist ganz gut erzählt und sorgfältig inszeniert.
Kein Wunder: Folge 1 nimmt sich Serien-Entwickler David Shore wieder selbst als Drehbuchautor vor. Auf dem Regiestuhl überlässt ABC nichts dem Zufall, hier sind durchweg erfahrene Regisseure am Werk – was auch für eine stimmige Inszenierung durchweg aller Folgen sorgt; ob Mike Listo („Boston Legal“, „Designated Survivor“, „The Mysteries of Laura“) in den ersten beiden Folgen, oder Allison Liddi-Brown („Marvel’s Runaways“, „Transparent“, „Star Trek: Voyager“), Steve Robin („Boston Legal“, „Quantico“) oder Alrick Riley („Wayward Pines“, „Person of Interest“, „How to Get Away with Murder“). So bekommen wir eine solide erste Hälfte der dritten Staffel einer Serie präsentiert, die sich trotz der recht einfachen Konzeption dank der interessanten Geschichten, der sorgfältigen Weiterentwicklungen der Charaktere und der sicheren Inszenierung nicht abnutzt.
ich hoffe da kommen noch mehr staffeln.
ich sauge die folgen quasi auf.
richtig geile serie.
liebe grüße
franzi von powder brows
Ja, gefällt mir auch sehr. Denke ja schon, dass es zumindest auch eine 4. Staffel geben wird. Aber vermutlich müssen wir uns dann von ein paar Charakteren verabschieden, schätze ich, denn es werden ja wohl nicht alle Assistenzärzte übernommen, vermute ich. :-/
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