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Kathleen Turners großer Auftritt

Review: The Kominsky Method (Staffel 3, Serienfinale)

1. Juni 2021, 18:18 Uhr
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Bekommt Sandy Kominsky in Staffel 3 der Netflix-Serie „The Kominsky Method“ tatsächlich Besuch von seiner Ex Dr. Roz Volander? Und wir damit eine Neuauflage des Klassikers „Der Rosenkrieg“ von 1989, eben genau mit den beiden Darstellern von Sandy Kominsky und Dr. Roz Volander, Michael Douglas und Kathleen Turner? Die Antwort lautet ‚Ja‘, glücklicherweise, zumindest für uns Zuschauer, denn dass Sandy Kominsky nicht so richtig begeistert davon ist, deutet schon der Name in seinem iPhone an, den er der Nummer seiner Ex vergeben hat – „Queen of Pain“.

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Ansonsten müssen wir uns erst einmal neu sortieren – denn an der Seite von Sandy Kominsky fehlt seit langjähriger Freund und Weggefährte Norman Newlander. Schon im Vorfeld der Staffel war klar, dass diese wichtige Figur fehlen wird, da Darsteller Alan Arkin für Staffel 3 abgesagt hatte. Die Frage war, wie das zu kompensieren sein könnte, und glücklicherweise konnte Serienschöpfer Chuck Lorre da auf Kathleen Turner zurückgreifen. Mit Norman wäre es sicher schwieriger geworden, diese Charaktere nebeneinander zu platzieren. So verabschieden wir uns in den ersten Minuten der letzten Staffel gemeinsam mit den Hauptfiguren von Norman, dann finden wir uns aber auch schnell in der neuen Realität zurecht.

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Immerhin: Norman bleibt die ganze Staffel über präsent – zum einen, weil für Sandy auch so viele Erinnerungen an jedem Ort und jeder Tätigkeit hängen, zum anderen aber auch, weil Norman einiges hinterlassen hat – nicht nur zehn Millionen Dollar für Sandy und seine Tochter Mindy, sondern auch die Rolle des Nachlassverwalters für Sandy – und dazu noch eine Hauptrolle in einem Film, langersehnt, endlich realisiert. Ist schon schön konstruiert, wie Norman als jahrelanger Agent von Sandy keine lukrative Rolle besorgen konnte, aber jetzt, nach seinem Ableben, indirekt mit einem Tipp dafür sorgt, dass es doch noch zur großen Rolle reicht. Und dann ist wiederum schön konstruiert, wie Roz Sandy gesteht, dass er sicher nicht der beste Ehemann gewesen sei, sie ihn als Schauspieler aber immer bewundert habe. Da schließt sich so ein bisschen der Kreis.

Gerade die Momente zwischen Roz und Sandy sind die Highlights in dieser Staffel – man merkt, wie viel Freude Michael Douglas und Kathleen Turner an den Szenen haben, und sie sind sowohl gut geschrieben von Chuck Lorre als auch hervorragend inszeniert von Andy Tennant („The Wonder Years“, „Parker Lewis Can’t Lose“, „Ferris Bueller“). Da gibt’s so wunderbar normale Momente, wenn die beiden spazieren gehen und einfach nur reden, oder wenn sie sich am Essenstisch streiten wie ein altes Ehepaar.

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Auch das Thema Schauspielerei nimmt wieder einen großen Raum ein, und Chuck Lorre lässt es sich nicht nehmen, die eine oder andere Spitze in Richtung Social Media-Hype, Gender-Diskussion und das Verständnis von Schauspielerei abzufeuern. Großartig dabei natürlich der Gastauftritt von Morgan Freeman, der gemeinsam mit einer Schülerin von Sandy eine Neuauflage von „Quincy“ dreht – eine Serie, die Sandy genau so hasst wie ich.

Am Ende bekommen wir auch noch ein paar tiefe Einblicke in das Seelenleben von Sandy, der sich immer als großer Schauspieler gesehen hat, irgendwann sich aber eingeredet hat, Schauspiel-Coach zu werden sei seine große Bestimmung. Mit dem Erfolg ändert sich das spät, doch selbst der Emmy für seine schauspielerische Leistung ändert am Schluss nichts mehr an seinem eingeschlagenen Weg: Weiter geht’s mit dem Coaching.

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Diesen Schluss mochte ich, auch wenn die letzte Folge insgesamt für meinen Geschmack etwas zu klamaukig und zu kitschig daher kam. Die Hochzeit von Mindy war für mich ebenso wenig notwendig wie der Auftritt von Martins Mutter. Auch das Herumreiten auf dem Thema Scientology war dann irgendwann doch ein bisschen zu viel. So gibt’s einen kleinen Abzug in der B-Note für eine sonst wieder sehr sehenswerte Staffel, die das Kapitel „The Kominsky Method“ solide schließt.

Bilder: Netflix

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Beitrag von:
Dienstag, 1. Juni 2021, 18:18 Uhr
ComedyReview
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3 Kommentare

  • Stefan

    Der Auftritt von Martins Mutter war zwar notwendig, aber die Figur war extrem überzogen, die ganze Folge hat darunter gelitten. Dafür waren Martins Sprüche in dieser Staffel für mich die Highlights. Aber mehr Staffeln bräuchte ich jetzt auch nicht

  • Erdbeerfeldbewohner

    Ich fand die 3te Staffel im Vergleich sehr schwach.
    Grade Martin (und auch seine Mutter) waren mir zu viel billger Slapstick. Die ersten beiden Staffeln haben für mich vom Beef zwischen Sandy und Norman gelebt. Deshalb hätte ich es total gefeiert, wenn Auftritt von Morgan Freeman in Sandys Studio keine Impro sondern ernst gewesen wäre und die Rivalität als Handlungsstrang geblieben wäre.

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