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We are either an army or a church procession, we cannot be both.

Review: The Last Kingdom S02E01E02 – Staffelauftakt

5. April 2017, 08:29 Uhr
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Vor ein paar Wochen startete in der BBC die 2. Staffel von „The Last Kingdom“. Böse Zungen würden nun anmerken, hierbei handele es sich doch nur um das britische „Game of Thrones“. Für mich ist es einfach eine weitere unterhaltsame fiktive Erzählung auf der Basis realer historischer Ereignisse sowie den Büchern von Bernard Cornwell. Aber das wisst ihr ja bereits. Und sowas wie „Game of Thrones“ zu sein ist nun wahrlich kein schlechter Vergleich. Den „The Last Kingdom“ aber verlieren würde.

Wie dem auch sei. Ich bin erst in den letzten Tagen dazu gekommen mal einen Blick in die neue Staffel zu werfen. Und ich nehme es vorweg, es macht immer noch Spaß. Auch wenn sich die Serie weiterhin nicht auf jenem hohen Niveau wie dieser Serienhit von HBO bewegt. Aber das will die Serie in meinen Augen auch gar nicht.

Und da die Serie weiterhin Spaß macht, wird es auch die 2. Staffel jeweils zeitnah in Reviewpäckchen geben. Und den Anfang machen die beiden Auftaktepisoden. Und sind wir mal ehrlich, was anderes macht auch keinen Sinn.

Handlung

Die Wege Uhtreds, Sohn des Uhtred (was für mich immer noch ein Lacher in der Serie ist), führen unseren tapferen Recken dieses Mal sogar ganz in die Nähe seiner Heimat. In den Norden der britischen Insel. Ins Königreich Cumberland. Sein Ziel ist aber weiterhin die Bebbanburg. Sein Erbe. Aber dazu werden wir wohl erst in einer finalen Staffel kommen.

Der Weg zur eigenen Gerechtigkeit führt dieses Mal über Guthred, dem König von Cumberland. Allerdings muss Uhtred den als Sklaven gehaltenen Königserben zunächst von den Dänen befreien, bevor dieser seinen Thron besteigen kann. Er erfüllt damit unbewusst eine Weissagung eines Priesters, der über die Gebeine eines Heiligen verfügt. Also nicht falsch verstehen, seine Beine sind nicht heilig, aber in seinem Besitz befinden sich die Gebeine eines Heiligen. Und eben jener Heilige soll ihm die Rettung des Thronfolgers vorhergesagt haben und dass dieser ihre Heimat von den Dänen befreien wird. Denn Cumberland ist seit Jahren von den Dänen besetzt und man lebt in einer gewissen Koexistenz. Aber unter der Führung der Dänen.

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So versucht Guthred, ähnlich wie Alfred in Wessex, die einzelnen Lords unter seiner Führung zu einen, um gemeinsam die Dänen aus ihrer Heimat zu vertreiben. Und seinen eigenen Herrschaftsanspruch damit zu festigen. Uhtred soll ihm dabei ähnlich behilflich sein wie in der 1. Staffel Alfred. Dieser ist über die Entwicklung im Norden erfreut, erhofft er sich doch, dass sich sämtliche Königreiche vereinigen – unter seiner Führung. Ihr werdet euch erinnern.

Allerdings folgt die Handlung nicht ganz dem Faden der 1. Staffel. Zum einen kommt es bereits recht früh zu Kämpfen, eher kleinen kriegerischen Auseinandersetzungen, die allesamt erfolgreich sind. Und zum anderen wird Uhtred am Ende der zweiten Episode von seinem neuen König hintergangen.

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Denn nicht nur, dass Uhtred der Schwester des Königs schöne Augen macht (und nicht nur das), nein, sein Erfolg und sein steigender Einfluss auf den König ist dem Priester ein Dorn im Auge. Dieser schmiedet daraufhin heimlich an einer Partnerschaft mit Uhtreds Onkel, dem aktuellen Herrscher über die Bebbanburg. Zum Ende der zweiten Folge kann er Guthred sogar einen Floh ins Ohr setzen, dass Uhtred bei weiteren Erfolgen zu einer Gefahr für Guthreds Königsthron werden könnte. Und er entsprechende Maßnahmen ergreifen müsse.

Die dann auch passieren. Im Bündnis mit Uhtreds Onkel wird Uhtred an einen Sklavenhändler übergeben, Ausgang noch ungewiss. Hier betritt nun Alfred wieder die Bühne des Geschehens. Eine offizielle Rettungsaktion des heißgeliebten Uhtreds macht sich natürlich nicht so gut.

Aber Alfred hat ja noch Uhtreds Bruder Ragnar und Brida in Gefangenschaft. Und genau diese Karte gedenkt Alfred nun zu spielen. Denn Ragnar dürfte ein großes Interesse daran haben, seinen Bruder zu befreien.

Und vielleicht verbleibt es sogar nicht nur beim Bruder. Denn der böse Däne der Staffel hat selbstverständlich die entführte Schwester der Beiden in Gefangenschaft. Die „Game of Thrones“ mäßig ein Rudel Wölfe (könnten auch Schlittenhunde gewesen sein) um sich hat. In ihrer Zelle. Weird!

Aber das wissen nur wir Zuschauer.

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Meinung

Ich hatte am Anfang echt den traurigen Gedanken, dass sie dieselbe Geschichte wie in der 1. Staffel erzählen. Mehr nicht. Nicht nur handlungstechnisch gäbe es da nämlich Parallelen. Auch bei den beteiligten Figuren gäbe es gewisse Stereotypen, die wir auch schon in der 1. Staffel kennengelernt haben. So haben wir anstatt Leofric – dem Buddy aus der 1. Staffel – dieses Mal eine kriegerisch angehauchten Nonne. Die ihrem Uhtred ähnlich den Marsch bläst, wie es einst Leofric getan hat. Hoffen wir, dass Sie ein anderes Ende der Staffel erleben wird. Im wahrsten Sinne des Wortes.

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Der angedeutete Handlungsbogen, die Befreiung Uhtreds durch Ragnar, der Rache Uhtreds an Guthred (eher wohl am Priester), der Kampf gegen Kjartan (so der Name des in dieser Staffel zu besiegenden Dänen) und der Befreiung der entführten Schwester dürften für ausreichend und unterhaltsamen Gesprächsstoff sorgen. Da wir wieder eine kurzweilige Staffel vor uns haben – acht Folgen – dürfte es innerhalb der Handlung also eher zu wenigen langatmigen Szenen kommen. Was gut ist. Denn ansonsten würde man den beteiligten Schauspielern viel mehr Aufmerksamkeit widmen.

Und da habe ich insbesondere bei Alexander Dreymon (Uhtred) kein allzu gutes Gefühl. Für mich fehlt bei ihm immer noch das persönliche Etwas. Das tiefere Verständnis für die Figur und die schauspielerische Fähigkeit, uns genau diese Figur präsentieren zu können. Mir kommt sein Uhtred immer noch eher wie nur das Abbild einer handlungstragenden Figur vor anstatt eine zu sein. Ein ähnliches Gefühl habe ich beispielsweise bei Stephen Amell und seinem grünen Bogenschützen.

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Zudem ist Guthred leider kein guter Ersatz für Alfred, will sagen, Thure Lindhardt ist kein David Dawson, der offenbar nun wieder mehr Handlungsbedeutung in der 2. Staffel erlangen dürfte.

Aber wegen der Schauspieler schaue ich die Serie schon lange nicht mehr. Mich interessiert dann wirklich die Geschichte und die wird weiterhin auf einem okayen Niveau erzählt. Klar auch hier gäbe es Handlungsstränge, die man sich hätte sparen, verändern bzw. etwas hinauszögern können. So sendet Kjartan beispielsweise einige Spitzel in die Armee Guthreds, mit dem Auftrag, Uhtred bei bester Gelegenheit zu entführen. Was sie dann auch gleich am ersten Abend versuchen. Und dabei kläglich scheitern. Da hätte ich erwartet, dass sich die Dänen smarter anstellen.

Oder auch das wohl unvermeidliche Love Interest für Uhtred nachdem er ja im Finale der 1. Staffel seine Frau verloren hat. Aber die Damen scheinen wohl reihenweise dem Charme des gelockten Bärenfellträgers zu verfallen. Auch des Königs Schwester. Nur warum geht das alles so schnell und ohne Witz und einem schönen Spannungsaufbau? Hier wird in meinen Augen viel Potenzial verschenkt. Man bleibt hier lieber oberflächlich. Schade.

Dennoch – es macht weiterhin Spaß. Denn die Serie schafft es trotz der Schwächen eine unterhaltsame Story zu erzählen. Und darauf sollte sich die Serie auch in den zukünftigen Folgen konzentrieren. Dann passt das schon.

Und dann endlich wieder mit Ragnar und Brida. Und Vorfreude. Darauf erst mal einen kräftigen Schluck Met aus meinem Steinkrug. Skål!

Bilder: BBC2

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Mittwoch, 5. April 2017, 08:29 Uhr
DramaReviewThe Last Kingdom
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