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Destiny is all!

Review: The Last Kingdom – Staffel 2

15. Mai 2017, 20:26 Uhr
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Am Wochenende saß ich mehrere Stunden im Zug und fuhr durch halb Deutschland. Ausreichend Zeit also ein paar Serienfolgen nachzuholen. Ich hatte mir hierzu die restlichen Folgen der 2. Staffel von „The Last Kingdom“ auf den Laptop gezogen und fast in einem Rutsch durchgeschaut. Ich nehme mal mein Fazit vorweg, im Rückblick ist die 2. Staffel deutlich actionreicher und dichter in der Story als noch die Premierenausgabe. Und selbst Alexander Dreymon als Uhtred beginnt so langsam zu acten. Von schauspielern wollen wir noch nicht reden, da warten wir mal die 3. Staffel ab. Die kommen wird.

The Last Kingdom | Series 2 Trailer

Handlung

Zu Beginn der 2. Staffel befinden wir uns mit Uhtred zunächst im Norden Englands, in Cumberland. Dort lautet sein Auftrag, König Guthred aus der Gefangenschaft und von der Unterdrückung durch die Dänen zu befreien. Auch Guthred träumt von einem freien England und vor allem von einem freien Cumberland. Und Alfred sieht in Guthred ein weiteres Puzzlestück auf seinem Weg zu einem geeinten England unter seiner Führung.

Natürlich gelingt es Uhtred, fast schon mit der gewohnten Leichtigkeit eines dieser Marvel Helden, Guthred zu befreien. Allerdings ist Uhtred der örtlichen Geistlichkeit ein Dorn im Auge und so bekommen sie es hin, dass Uhtred bei Guthred in Ungnade fällt. Zudem erhofft sich Guthred durch eine Verbindung mit Uhtreds Onkel Aelfric eine stärkere Armee um den Rest Cumberlands von den Dänen zu befreien. Allerdings hält sich Guthred nicht an die Vereinbrungen mit Aelfric, er hatte den Kopf seines Neffen gefordert. Uhtred wird als Sklave an einen dänischen Händler verkauft und soll bis zum Ende seiner Tage als Rudersklave sein Leben fristen.

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Was natürlich nur eine kurze Episode über andauert. Ragnar, Uhtreds dänischer Bruder, wird von Alfred nach Cumberland gesandt um Uhtred nach Hause zu holen. Nach einer längeren Suche kann Ragnar seinen Bruder befreien und beide können sich endlich ihrer familiären Rache widmen: Rollo und Sven. Rollo ist derjenige, der den Tod der Eltern (Ragnar, der Ältere; 1. Staffel) bzw. von Uhtreds Ziehvater verantwortet und Sven, sein Sohn, der Thyra, die Schwester Uhtreds und Ragnars, entführte. Beide unterhalten eine große Armee und leben in einer gut bewachten Burg. Allerdings wäre Uhtred nicht der Napoleon seiner Zeit wenn er nicht bereits eine Schwachstelle in der Burganlage entdeckt hätte.

So kommt es zu heftigen Kämpfen und einem abschließenden Duell zwischen Ragnar und Rollo, welches Ragnar für sich entscheiden kann. Sven, sein Sohn, wird auf Befehl von Thyra von ihren Wolfshunden angefallen und getötet. Einer dieser Game of Thronesken Momente der Serie. Auch was den Blutzoll in jener Szene angeht.

Aber die erste Hälfte der Staffel hat auch etwas romantisches, Gisela (Guthreds Schwester) und Uhtred heiraten. Destiny is all? Love ist all!

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Nach diesen Ereignissen herrscht für eine ganze Zeit lang Ruhe auf der Insel. Wer demnach auf ein Aufeinander treffen mit Aelfric gehofft hatte, wird wohl auf die kommende Staffel warten müssen. Da passierte nichts weiter, was aber auch daran lag, dass sich Uhtred wieder Alfred angeschlossen hat und unter seinem Banner steht. Da kann man nicht mal so eben persönliche Dinge regeln.

Persönliche Dinge ganz anderer Art sollen zwischen Wessex und dem Nachbarkönigreich Mercia geregelt werden. Eine Verbindung soll her zwischen beiden Königreichen, und wie früher üblich, stand hier die Ehe zwischen der Tochter König Alfreds, Aethelflaed, und einem Edelmann aus Mercia auf der Tagesordnung. Aethelred sein Name. Wer denkt sich eigentlich solche Namen aus? Echt mal.

Leider entpuppt sich Aethelred nicht gerade als Charmeur der alten Schule, er ist zudem hochnäsig, vorlaut und – die schlechteste Kombination bei diesen Eigenschaften – eher schwächlich in der Verhandlung. Sei es mit Worten oder mit dem Schwert. Es ist also wieder an Uhtred und seinen Mannen, die große Gefahr der zweiten Staffel von Wessex abzuwenden.

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Und diese Gefahr hört auf den Namen Eric und Sigefrid. Die zwei großen Wikingerführer, die wir schon aus der ersten Hälfte dieser Staffel kennen. Dieses Mal haben sie einen perfiden Plan. Sie plündern London um Alfred zu einer Reaktion zu zwingen. Welche auch folgt. Allerdings ist dies eine Falle, die dann auch zuschnappt. Allerdings war nicht der Sieg über Uhtreds und Aethelreds Truppen das Ziel sondern die Entführung von Aethelflaed. Wie dieser Plan allerdings gesponnen werden konnte, ist mir schleierhaft. Denn das Aethelflaed ihren Ehemann begleiten wird, konnten Eric und Sigefrid nicht wissen. Zum Zeitpunkt der Planung waren die Beiden nicht mal miteinander verheiratet. Egal. Ist ja nur Fiktion.

Am Ende der Staffel kommt es dann zum großen Showdown. Zwei Armeen reiten auf den Stützpunkt von Eric und Sigefrid zu, Uhtred und seine Mannen sind bereits in der Festung. Doch mit einer Entwicklung innerhalb der Burgmauern konnten niemand rechnen …

Meinung

Die 2. Staffel macht wirklich Spaß. Das hätte ich beim Auftakt nicht unbedingt gedacht. Und ich mache hier zwei Dinge dafür verantwortlich.

Zum Einen scheint sich Alexander Dreymon so langsam als Uhtred zu finden und es gelingt ihm in meinen Augen, mehr aus der Figur des Uhtred herauszuholen. Er ist für mich zwar immer noch kein James Spader (der mir hier an dieser Stelle einfach mal spontan einfällt) aber es reicht in meinen Augen für diese Art der Serie, dass er mit seinem holzigen Spiel nicht mehr stört. An einigen Stellen konnte Dreymon sogar etwas auftrumpfen, und selbst die witzigen Dialogenden bekommt Dreymon in dieser Staffel deutlich besser hin.

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Zum Anderen ist es die Action. Und damit verbunden die Tatsache, dass man mit Eric und Sigefrid zwei Gegner auf Augenhöhe hat. Denn es wird gehauen, gestorben und gemetzelt das es eine Freude ist. Auch die Darstellung der Schlachten – oder eher Kämpfe – empfand ich deutlich besser als noch in Staffel 1. Die Kämpfe sind meist in Burgen, in Räumen oder auf Lichtungen. So kommt durch die räumliche Enge natürlich eine deutlich bessere Dynamik rüber als wenn wir hier eine offene Schlacht auf einem Feld hätten. Dazu bräuchte man nämlich deutlich mehr Darsteller, die man bestimmt nicht im Budget gehabt hätte. Die Reduktion auf die räumliche Enge war aber eine gute Entscheidung.

Zudem haben sie es in der 2. Staffel geschafft, Uhtred neue und interessante Nebenfiguren und Begleiter an die Hand zu geben. Das dürfte in meinen Augen auch die große Stärke der Serie darstellen, dass wir eigentlich nur mit David Dawson als König Alfred einen herausragenden Darsteller haben, der aber nicht so viel Spielzeit bekommt, wie man vielleicht denken könnte. So können die anderen Figuren atmen und durchaus auch glänzen. Und dieses Licht wirft dann auch seine Schatten auf Dreymon.

Für die Freunde (und Freundinnen) von muskulösen männlichen Oberkörpern hält die 2. Staffel auch ausreichend Bildmaterial zur Verfügung. Mir kommt es auch so vor, als hätte hier Dreymon noch mal ein paar Muskeln aufgelegt.

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Zusätzlich zu den actionlastigen Szenen und Handlungsrahmen haben wir aber immer noch die Ränke und Spielereien im Lande, hier im Mittelpunkt natürlich König Alfred. Aber auch Guthred oder Aethelred haben so ihre Ideen.

Und, was ich mir ehrlich gesagt vorher auch nicht hätte vorstellen können, sie schaffen auch die Brücke ins emotionale Land. Hier verrate ich mal nicht genau was ich damit meine. Aber die emotionale Seite der Serie wurde deutlich ausgebaut. Und tut ihr gut. Was man aber auch anmerken muss, ist die Tatsache, dass die Frauen in der 2. Staffel nicht mehr so die Rolle haben wie noch in der 1. Staffel. Die handelnden Frauen wie Brida oder wie Gisela haben zwar ihre Momente, stehen aber nicht mehr so im Mittelpunkt.

Die letzten drei Episoden habe ich am Stück geschaut und war voll drin, weil ich wissen wollte, wie die Staffel endet, bevor ich am heimischen Hauptbahnhof aus dem Zug aussteigen musste. Hat geklappt.

Jetzt heißt es warten auf die dritte Staffel und weitere Geschichten mit Uhtred von Bebbanburg. Ja, die Serie ist kein „Game of Thrones“ oder „Vikings“. Aber das will sie auch gar nicht sein. Sie hat ihre eigenen Stärken und Schwächen, aber sie macht Spaß. Ich würde sie mal in die guilty pleasure Ecke stecken. Aber das ist kein schlechter Ort für eine Serie, denn geschaut wird sie dann ja dennoch.

Und das solltet ihr auch unbedingt mal machen, wenn ihr die Chance habt, schaut ruhig mal rein in die 2. Staffel von „The Last Kingdom“. Man muss auch nicht unbedingt die 1. Staffel gesehen haben, da reicht mein Review von damals oder der Wikipediaartikel zur Serie.

Bilder: BBC

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Montag, 15. Mai 2017, 20:26 Uhr
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