So, mal sortieren, was hatten wir in den bisherigen Staffeln von „The Last Ship“? In der Pilotfolge eine Atombombe, dazu den Klassenfeind – die Russen. Dann Piraten, skrupellose Wissenschaftler, ein U-Boot-Duell und jede Menge US-Fahnen. Was kann man denn da wohl in der 3. Staffel machen? Genau, jetzt geht’s mal Richtung Fernost – China. Huānyíng zu Staffel 3 von „The Last Ship“.
Die Staffel startet – natürlich – mit einer heroischen Rede des Präsidenten Michener, in der er salbungsvoll auf die glorreiche amerikanische Nation eingeht, die mal eben mit einem Schiff die Welt gerettet hat:
Ja, der amerikanische Kampfgeist lässt sich nicht unterkriegen. (Jeff Michener)
Captain Tom Chandler fährt derweil durch St. Louis, ein aufblühendes Zentrum und neue Hauptstadt der USA. Danach lässt man die Crew der USS Nathan James hochleben, ein paar markige Sprüche von sich gibt und ein bisschen Navy-Alltag versprüht. Dann wird noch kurz die aktuelle Lage sortiert: Chandler ist als Berater beim Präsidenten geblieben, derweil die Crew samt Schiff Richtung Fernost unterwegs ist, um dort das Heilmittel zu verteilen. Dr. Rachel Scott ist nach dem Angriff im Staffelfinale tatsächlich gestorben und wird als große Heldin der Heilung gefeiert – zum Beispiel mit einem oto auf Essensmarken, die ausgegeben werden, bis der Dollar wieder überall seinen Platz hat (schonmal vorab die Bitte, beim Dollar nachher auf das Porträt Chandlers zu verzichten… bitte!).
In Fernost verteilt sich das Heilmittel leider nicht so wie gewünscht: Die Chinesen spielen nicht mit, verteilen das Heilmittel offenbar nicht so wie vereinbart, was Chandler dazu veranlasst, nach China zu reisen. Damit haben wir auch schon den neuen Hauptgegner der Staffel gefunden. Damit sich die Chinesen und Chandler verstehen, gibt’s eine Übersetzerin, bei der es sich – natürlich – um Chandlers Ex-Freundin handelt. Zufälle gibt’s!
Dann darf aber das actionaffine Team von „The Last Ship“ ran. Explosionen, Kämpfe, Überfälle – wieder alles dabei. Die erste Folge endet mit einem Knalleffekt, und die zweite Staffel ist eigentlich hauptsächlich Action mit so wenig Tiefgang, wie die Nathan James Tiefgang in den fernöstlichen Gewässern hat. Zum Ende kommt es dann zum heroischen Entern der USS Nathan James durch den alten Captain Chandler, der in Zeitlupe das Schiff betritt, die alten Kameraden begrüßt und endlich wieder an Bord ist. Der Kampf gegen die Chinesen kann also jetzt so richtig losgehen.
Naja, was soll ich sagen: Man weiß ja mittlerweile, dass es in dieser Serie vor allem um die glorreichen USA, die tolle Navy und echte amerikanische Helden geht. Und natürlich um jede Menge Action à la Michael Bay. Erst danach spielt die eigentlich ganz gute Grundidee des Ausgangsproblems eine Rolle. Wer sich damit abfinden kann und einfach ein bisschen was Anspruchsloses, aber Unterhaltendes für nebenbei sucht, ist hier richtig.
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