Wir befinden uns wieder am Punkt der Handlung, wie wir sie am Ende von Folge 2 vorfanden. Episode 3 hatte uns nur eine parallele Handlung gezeigt. Wir erfahren in der Folge mehr zu den Garveys und den Murphys. Die Folge macht vor allem Spaß, wenn man sich die Bilder aus Staffel 1 in Erinnerung ruft.
Kevin bildet sich weiterhin Patti ein – ohne von ihr offensichtlich Kenntnis zu nehmen. Erst später in der Folge fängt er auf einmal an mit ihr zu sprechen – ein wichtiger Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung von Kevin.
Nora wacht parallel von dem Erdbeben auf und ist total aufgelöst, nachdem sie nicht nur mitbekommt, dass Evie Murphy verschwunden ist, sondern dass auch Kevin nicht im Haus ist. Sie bekommt Panik, dass es wieder zu „dem Ereignis“ gekommen sei, zu dem Menschen verfschwinden, und dass sie wieder betroffen sein könnte. Carrie Coon als Nora spielt diese Momente der blanken Panik großartig, weiß aber auch in der restlichen Folge zu überzeugen. Denn nach dem Ereignis ist nichts mehr wie vorher. Sie hatte sich sicher geführt in Miracle, sicher bei Kevin. Im weiteren Verlauf der Folge wechselt ihre Einstellung ständgi zwischen Missmut gegenüber Kevin und bedingsloser Unterstützung ihres Freundes. Das mündet in der großartigen Sbschluss-Szene, in der sich Nora mit Handschellen an Kevin kettet, damit beide zusammenbleiben.
Zuvor hatte sich John gemeinsam mit Kevin auf die Suche nach seiner Tochter gemacht. Er vermutet, dass Isaac dahintersteckt, der im prophezeit hatte, dass etwas Schreckliches passieren werde. Er überfällt Isaac und wird dabei niedergeschossen – seine Frau muss ihn operieren. Den Handlungsstrang finde ich aktuell noch nicht so überzeugend – weiß nicht, ob man den so benötigt. Stark hingegen wieder die Abschluss-Szene der Folge als Michael Murphy damit beginnt, ein Schild am Haus abzukratzen, das eigentlich zertifizieren sollte, dass das Haus vom „Verschwinden“ verschont geblieben ist. Er glaubt, dass seine Schwester verschwunden bleibt und löst den Aufkleber – nochmal eine Gänsehautsituation.
Insgesamt hat mir die Folge sehr gut gefallen, was vor allem an den erwähnten, starken Momenten liegt, aber auch daran, dass – wie in der ersten Staffel – hier viel mehr Max Richters Score zum Einsatz kommt. Okay, ich wiederhole mich, aber: Er passt einfach perfekt zu dieser Serie und bekommt in dieser Folge einen angemessenen Raum und eine passende Bedeutung für die Handlung. Gerne mehr davon.
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