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Wir sind also wieder zurück in Jarden / Miracle, bei den Garveys und den Murphys. Drei Jahre sind seit den Ereignissen aus Staffel 2 von „The Leftovers“ vergangen. Doch bevor wir in die Handlung einsteigen, nehmen uns die Showrunner Damon Lindelof und Tom Perrotta mit in die Vergangenheit – wie zu Beginn von Staffel 2. Dieses Mal landen wir im Jahre 1844, wo sich eine Gemeinde auf DEN Tag vorbereitet – der jedoch nicht kommt. Am Ende legt sich eine der Bewohnerinnen in der Kirche zu den anderen, alle in weiß gekleidet, wie die „Guilty Remnants“, die wir ja schon aus den anderen Staffeln kennen. Damit schaffen die beiden Showrunner (gleichzeitig die Autoren der meisten Folgen) einen fließenden Übergang zu der Gruppierung im ‚Jetzt‘, die sich noch an dem Zeitpunkt des Endes von Staffel 2 befinden. Es geht gleich Schlag auf Schlag weiter: Das Besucherzentrum von Miracle, wo sich der Gruppe verschanzt hat, wird von einer Drohne zerstört. Erst dann kommen wir in der aktuellen Handlung an…

… und wir haben nur wenig Zeit, das Bisherige zu sortieren. Der Einstieg ist damit schonmal sehr gelungen, der Staffelübergang war hier ein besonderer Knackpunkt, denn für mich hätte die Serie auch mit Staffel 2 enden können. So kommen wir aber geschickt im neuen Miracle an, wo Kevin nicht nur Polizei-Chief geworden sind, sondern sich auch sein Sohn Tom der Polizei angeschlossen hat. Nora arbeitet wieder für die DSD, und offensichtlich sind Laurie und John Murphy jetzt ein Paar. Klingt merkwürdig, und auch in der Serie gibt’s gleich ein paar Späße darüber, dass sich die Nachbarschaft auf besondere Weise zusammengefunden hat.

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Offensichtlich gibt’s hier und da ein paar Konflikte, denen sich Kevin stellen muss. Er hat wohl ein gespanntes Verhältnis zu Religion, und hier insbesondere zu Matt, der ja schon immer recht speziell war und sich jetzt daran gemacht hat, ein Buch über Kevin zu schreiben. Mir gefällt diese Konfrontation in der Kirche sehr gut: Wie Kevin im Mittelpunkt steht und Matt, John und Michael wie Evangelisten (die Namen passen sogar fast komplett zu den Original-Evangelisten) erklären, warum sie das Neue Testament neu zu schreiben gedenken. Sie listen Kevins ‚Wunder‘ auf, der das alles aber nicht wahr haben will. Das Buch verbrennt er dennoch nicht. Justin Theroux spielt hier wieder ganz hervorragend, wie in den bisherigen Staffeln auch – drückt sich hoffentlich auch nochmal bei den Emmys aus.

Zum Schluss der ersten Folge gibt es wieder einen dieser vielen Gamechanger-Momente in „The Leftovers“, die ich so mag. Der Übergang vom in die Luft schreibenden Flugzeug zu den weißen Tauben in Australien ist toll gemacht. Und auch die letzten Minuten insgesamt sind dann nochmal sehr eindrucksvoll, nicht nur bildtechnisch, sondern auch inhaltlich. Was eine gealterte Nora dort zu suchen hat und was es mit ihrer Verneinung von Kevin auf sich hat, wird sicher nochmal Thema in der Staffel. Begleitet wird dieser Moment wieder von der ganz ausgezeichneten Score-Arbeit von Max Richter, auf die ich ja schon bei den vergangenen Reviews und in der Soundtrack-Serie hingewiesen habe. Zu Season 3 wird es übrigens auch wieder einen Soundtrack geben, den ich dann in der Soundtrack der Woche-Reihe auch wieder vorstellen werde.

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Folge 2 ist geprägt von Noras Geschichte, die sie mal wieder einholt. Das gilt sowohl für das sieben Jahre zurückliegende Ereignis des Verschwindens als auch für den Verlust von Lily. Auch Carrie Coon als Nora ist hier wieder großartig, beim Aufsuchen von Lily zum Beispiel, oder auch beim Besuch von Erika. Highlight der Folge ist für mich das Treffen in St. Louis zwischen Nora und dem Schauspieler Mark Linn-Baker, der sich selbst spielt. Nora wird für diese Reise in den Fokus der Erzählung genommen, auch optisch mit einer durchgehenden Fokussierung der Kamera auf ihre Person. Dazu kommen tolle Bilder aus dem Hotel in St. Louis. Dann trifft sie Linn-Baker, den man aus „Perfect Strangers“ kennt. Alle seine Kollegen aus seiner Fernsehserie sind vor sieben Jahren verschwunden, nur er nicht. Und er glaubt, dass Forscher aus der Schweiz einen Weg gefunden haben, Menschen dorthin zu bringen, wohin ihre Geliebten verschwunden sind. Nora ist hin- und hergerissen, zwischen „Glauben-Wollen“ und „Nicht-Verstehen-können“. Letztlich entscheidet sie sich für die Story und damit für eine Reise nach Australien – und Kevin möchte ihr folgen.

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Ein toller Einstieg in die 3. Staffel ist den beiden Showrunnern da gelungen. Die Vorgeschichte passt wieder perfekt und sieht optisch stark aus. Auch die Idee, die Geschichte zeitlich nochmal weiter zu drehen, gefällt mir. Dazu die Ausflüge nach Australien – ich bin gespannt, was Damon Lindelof und Tom Perrotta daraus machen.

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Dienstag, 25. Juli 2017, 19:45 Uhr
ReviewThe Leftovers
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