Ah, verdammt: Ausgerechnet so kurz vor’m Ende von „The Leftovers“ bekommen wir noch einmal eine Matt-zentrierte Folge präsentiert. Ärgerlich, da ich den Charakter so gar nicht mag und deswegen möglicherweise auch ein wenig voreingenommen bin, wenn es darum geht, Folge 5 der letzten Staffel zu bewerten.
Sei’s drum: Um Kevin Garvey vor dem 14. Oktober zurück nach Jarden zu bringen, setzt Matt alles in Bewegung, um nach Australien zu kommen. Dabei landet er mit John, Michael und Laurie auf einer Fähre, die zu einem Partyschiff umfunktioniert worden ist. Eine recht obskure Gruppe hat das Schiff komplett gebucht, und nur durch einen schmutzigen Witz kommt Matt auch aufs Schiff. Dort begegnet Matt einem Menschen, der behauptet, Gott zu sein. Die Folge plätschert dann so vor sich hin, es passiert leider allerlei Erwartbares (natürlich nimmt Matt das verbotene Wort in den Mund, natürlich fällt Gott am Ende dem Löwn zum Opfer). Sehr gut war allerdings das Zwiegespräch zwischen Matt und ‚Gott‘. Durch ein paar einfache logische Zusammenhänge bringt er Matts Gedankengebilde zum Einsturz, der starke Matt zerfällt sozusagen innerlich – das ist wirklich gut gemacht. Der Rest aber – schade, schade, verschenkt.
Besser hingegen ist da Folge 6, die mit einem Flashback startet. Wir lernen noch einmal mehr über Laurie – über ihre Vergangenheit als Psychologin, und über de Moment, der sie zu den Guilty Remnant gebracht hat. Das ist gut inszeniert und gut gespielt. Danach teilt sich die Folge in zwei Stränge auf – einerseits sehen wir in weniger weit zurückschauenden Rückblicken, wie es mit Nora, Matt und Laurie in Australien weitergegangen ist. Andererseits kommt es zum Wiedersehen von Laurie und Kevin – sicher dem stärksten Moment der Folge. Es ist ganz schön, wie sich beide viele Dinge aus der Vergangenheit gestehen, wie offen sie auf einmal reden können, so kurz bevor das Ende bevorsteht – was sich alle Beteiligten ja auch gut nur eingeredet haben könnten. Ein schöner Moment der letzten Staffel, mit einem absolut grandiosen Ende, wenn Laurie zum Tauchen rausfährt. Vorher wurde nur beiläufig darüber gesprochen, dass es beim Tauchen verschiedene Möglichkeiten gibt, ‚angenehm‘ aus dem Leben zu scheiden. Jetzt erkennen wir, dass Laurie genau das vor hat. Und um allem noch eines draufzusetzen, rufen kurz vor dem Tauchgang noch ihre Kinder an. Ein perfekter Ausklang für eine solide Folge und eine tolle Einstimmung auf eine hoffentlich gute Doppelfolge zum Schluss.
Gibt es gar kein Review zu den letzten beiden Folgen?
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