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I am crying in the rain

Review: The Rain – Staffel 3 (Serienfinale)

30. August 2020, 12:51 Uhr
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Man muss es schon mögen: eine Serie über einen Virus zu gucken, in einer virusgeprägten Zeit. Wir begegnen dem Thema sowieso überall. Muss das dann auch noch abends während unserer hart erkämpften Ruhezeit sein? Es muss! Wer die Serie noch nicht kennt, der sollte sich unbedingt Staffel 1 und Staffel 2 zu Gemüte führen. Virenverseuchter Regen löscht einen Großteil der Bevölkerung aus. Dänemarks erstes Netflix Original ist nicht immer sinnig, aber unheimlich stimmungsvoll gemacht. Staffel 3 spielt ein paar Jahre nach dem ersten tödlichen Regenfall und die Gruppe Überlebender ist uns bereits ans Herz gewachsen. Sie sind immer noch auf der Suche nach einem sicheren Platz in der neuen Welt. Wobei Rasmus als Träger des Viruses natürlich eine spezielle Rolle spielt. Zusammen mit dem Leiter des wissenschaftlichen Konzerns Apollon will er den Menschen die Möglichkeit geben, mit den neuen Umständen zu leben. Wohingegen seine Schwester Simone die absolute Heilung sucht.

Erster Eindruck

Die Serie ist sich, bis auf kleinere Ausreißer, treu geblieben. Die Stimmung ist dieselbe und die Musik ist wieder einmal großartig. Die Charaktere sind nicht nur weiterhin in ihren Rollen verankert, nein, sie haben sich sogar weiterentwickelt. Vor allem die Figur Kira (Evin Ahmad) hat nachvollziehbar an Tiefe gewonnen. Und auch wenn es definitiv die letzte Staffel ist, so war doch sogar noch Platz für neue Freunde, die uns bis zum Ende begleitet haben. Die Beziehung von Rasmus und seiner Schwester Simone ist immer noch der Dreh- und Angelpunkt der Serie, allerdings hat sich die Dynamik merklich verschoben. Das sorgt für Spannung.

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Zweiter Eindruck

Es gab tatsächlich ein paar Dinge, die aus der Reihe tanzen. Apollon hat denselben Innenarchitekten wie die Kollegen vom Todesstern. Zusätzlich auch noch den Modedesigner. Da fehlte der Bezug zu der sonstigen Bodenständigkeit. Genauso, wie der Hauch von „Mad Max“, der durch die verseuchten Hochhäuser wehte. Das würde vielleicht zwanzig Jahre nach dem ersten Regenfall Sinn ergeben, aber doch nicht nach einer Handvoll. An dieser Stelle die Frage an alle, die die Staffel bereits gesehen haben: Hättet ihr die Cola getrunken? Das war doch nun wohl keine Überraschung. Und dann kommen wir zum letzten Punkt: Diese Serie lebt von der Stimmung und der Energie der Charaktere. Sie hat keine Schockereffekte nötig. Und doch sahen sich die Macher wohl dazu genötigt einen einzufügen. Wozu? Er fällt negativ auf. Das ist so ein Was soll das denn jetzt-Moment. Schade. Aber auf der anderen Seite spielt Rasmus (Lucas Lynggaard Tønnesen) seine innere Zerrissenheit sehr überzeugend. Daher ist es bedauerlich, dass seine Handlungen gegen Ende nicht mehr ganz nachzuvollziehen sind. Hier fehlt wahrscheinlich die vierte Staffel. Denn man könnte sich eventuell vorstellen, warum er das jetzt macht, aber man wurde auf diese Entwicklungsreise nur bedingt mitgenommen. Simone (Alba August) hatte gegen Ende auch die Gelegenheit tiefe Gefühle zu zeigen. Und sowohl ihr, als auch den Machern, ist es gelungen sie einfühlsam in Szene zu setzen, ohne Gefühlsduselei.

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Das Ende

Das Ende war anders als erwartet. Es würde auf einen Endkampf hinauslaufen, das war nicht unerwartet, da Simone fest entschlossen war Rasmus zu töten. Doch dann lief alles nicht so, wie es sollte. Und dann…? Dann war da noch diese Blume. Und Sarah… Und…. Es war nicht ganz schlüssig, aber irgendwie auch schön. Ohne schnulzig zu sein. Okay, der Enddialog ist ein bißchen rührselig, aber durchaus mit treffenden Worten, die die Serie abrunden. Sie nehmen den Stich aus der Wunde, den nun mal jedes Ende (einer guten Serie) hinterläßt. Natürlich wäre eine weitere Staffel wünschenswert und auch sinnvoll gewesen. Denn die Ideen für das Ende waren gut. Leider nur zusammenkomprimiert. Dennoch würde ich die Serie jederzeit wieder gucken.

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Bilder: Netflix

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Sonntag, 30. August 2020, 12:51 Uhr
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