Etwas später als sonst präsentiere ich euch meine Sicht der Vampir-Dinge im heutigen Review zur aktuellen Episode von „The Strain“. Passt aber ja auch irgendwie, hat das Format selbst einen kleinen Zeitsprung hingelegt. Sieben Tage später hat die Katastrophe plötzlich globale Ausmaße angenommen. Über 50 Städte sind befallen – auch welche in Deutschland (oh nein, Nachrichtenwertfaktor 894!). Das kam mir zu schnell und wirkt so, als hätte man jetzt überhaupt keine Möglichkeit mehr, es einzudämmen. Und leider ist auch klar, weshalb dieser drastische Schritt in Form einer Erzählung folgt: Wie so oft fehlt die Kohle. Das Skizzieren eines solchen immer größer werdenden Ausbruchs ist nicht nur fachmännisch schwer, sondern auch teuer. Schade, dass man das meint, derart einfach lösen zu müssen…
„From strigoi WMD to ’not as bad as herpes‘. Not a great week.“ (Eph)
Ansonsten ist es aber durchaus unterhaltsam, da so ein Sprung ja auch immer eine gewisse Dynamik mit sich bringt. Unsere Leute spielen mit den Munchern – Tests, Tracker, Offenlegen der „inneren Werte“… Ob Mikrowellen nun gegen zungenfertige Einbrecher helfen, ist noch nicht wirklich erwiesen (also wartet lieber noch mit der Amazon-Bestellung).
„Aaaand I’m never eating noodles again…“ (Dutch)
Nettes Detail: Man sieht ein Poster von Bolivar im Laden als Fet sein neues Navi testet.
„Great – a hipster strigoi…“ (Fet)
Sehr unschlau ist es jedoch, so ein Vampir-Ding zu hechseln. Zum Glück ist Fet scheinbar immun gegen Herumfliegendes. Nervig konstruiertes Mehrfach-Glück! Aber natürlich ist er der einzige mit so viel Unter-Tage-Erfahrung, dass er ein Über-Nest im Central Park findet (überraschend zentral…). Insgesamt aber ein paar smarte Entwicklungen, die teils lange auf sich haben warten lassen, aber ein bisschen Fortschritt in die Handlung bringen.
Ebenso ein kleiner Rückblick in das Amsterdam 1972. Der jüngere Setrakian geht auf Doktorfang und zeigt eine perfide Seite, die mich ein bisschen an Dexter erinnert hat (*plump!*). Insgesamt sehr morbide, aber eine interessante Farbnote.
Das mit dem Sonnenlicht im Lumen ist ganz smart, aber wieso wird es jetzt erst entdeckt? Nie tags geöffnet? Reines UV-Licht geht nicht? Schon ungemein ausgetüftelte Technologie oder selten dämliche Inszenierung. Ich lasse euch da selbst entscheiden…
Insgesamt war es deutlich kompakter und kurzweiliger als letzte Woche. Das liegt glaube ich nicht unbedingt an der deutlich erhöhten Gore and Guts-Rate, sondern vielmehr an der schnellen Erzählweise. Vielleicht hat die Staffelkürzung der Serie ja gut getan. Nur bei den Sprüchen müssen sie aufpassen, dass es nicht zu viel und zu platt wird – aktuell erfreue ich mich aber sehr an den Dialogen. Weiter so – gerne auch ohne ausgelassene Zwischenschritte.
Bilder: FX
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