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Das willkommene Serienende

Review: The Strain Staffel 4

19. September 2017, 11:24 Uhr
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Bei vielen Serien, die einen über Jahre begleiten, ist man am Ende traurig, dass sie das fortan nicht mehr tun werden. Bei „The Strain“ ist das etwas anders. Hier hat man sich eigentlich spätestens ab dem Ende von Staffel 2 darauf gefreut, dass die Geschichte endlich vorbei ist – wer weiß, ob ich ohne die Reviews hier überhaupt so lange durchgehalten hätte. Das sieht man auch ganz gut an den US-Ratings der Serie, die von meist über zwei Millionen Zuschauern bei Staffel 1 zu meist unter einer Million ab Staffel 3 sanken. Irgendwie hat sich bis auf den Vorspann auch nur alles zunehmend verschlechtert…

„This masquerade of coexistence is over!“ (The Master)

Das „große“ Finale

Bis zur vierten Episode hatte ich ja noch Einzelepisodenreviews geschrieben, die vor allem ein zunehmender Anteil an Anteilsnahmlosigkeit ausmachte. Allzu viel Bemerkenswertes gab es dann auch gar nicht mehr. Strigoi und vor allem Master & Quinlan schwanken zwischen übernatürlichen Kräften und menschlicher Dämlichkeit, Cast-Neuzugang Alex stirbt im Handumdrehen (was man zumindest noch als Überraschung werten kann, dennoch vertane Sache) und Gus schafft es wirklich mal, in die Haupthandlung einzugreifen. Aber selbst das wird durch etliche Momente unterbrochen, in denen er uns seine neue Gang sich verziehen und wiederkommen und verziehen und… (Wieso sind die z.B. nicht mit in den Laster eingestiegen, als dieser eine quasi komplett freie Fluchtseite vor sich hatte?!)

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Den ganz großen Auftritt hatte natürlich noch Setrakian im Kampf gegen Eichhorst. Der wurde an sich nett inszeniert, auch wenn mich aufregt, dass Setrakian nicht etwa direkt den Kopf abschlägt, sondern aus dramaturgischen Gründen durch den Rücken sticht, damit sein ganzer Selbstopferungsakt überhaupt stattfinden kann. Schlecht umgesetzt.

Ähnlich schlecht lief es im Finale selbst. Der ach so teufelswilde Endplan wirkte nicht wirklich anders als viele zuvor und auch hier spielt Aufopferung eine furchtbar präsente Rolle. Wenigstens wird kurz darauf eingegangen, dass man eine Bombe ja schlecht durch 300 Meter Erde und Betonmauerwerk fernzünden kann, eine andere Alternative hätte es aber sicherlich geben können, als dass da mehrere Leute mit Fahrstühlen herunterrasen, damit sie unter sich sind. Davon abgesehen, dass der Master sich plötzlich derart leicht heranlocken lässt.

Die Zack-Misere am Ende war vorhersehbarer Familien-Kitsch, der plump umgesetzt war. Hätte er doch wenigstens mit Quinlans Schwert den finalen Stoß verpasst, aber nein, es muss ja noch ein „BOOM“ geben. Naja, Ende gut, wenig gut.

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Weil man eben nicht „Game of Thrones“ ist, darf man als „The Strain“ nicht überziehen und hat am Ende noch sehr wenige Minuten um recht billig eine neue Neuzeit zu zeigen. Nach Jahren ist der Smog verzogen, Brücken noch immer nicht neu aufgebaut, das Internet kann wieder Mails versenden und Fet arbeitet wieder als Reinemacher in der Stadt.

„When the rats returned, I knew the city’s gonna be okay“ (Fet)

Für die Gesamtstaffel gibt es von mir:

Die Serie an sich

Die erste Staffel hat noch mit ungemein viel Ungewissheit spielen können, hatte dazu ein deutlich aufpolierteres Aussehen und einen interessanteren Cast. Das erste Chaos wurde ganz gut inszeniert und auch wenn allen klar war, dass es sich um nicht allzu ernst zu nehmendes Guilty Pleasure handelte, verlor das Format leider zunehmend an „Pleasure“. Es wurde zu „Guilty Watching“, bei dem man sich stets über inkonsequentes Handeln der Figuren und zahnloses Storytelling aufregen musste.

Eigentlich gab es ja sogar ein paar tolle Figuren mit viel Potenzial. Der locker-souveröne Vasiliy Fet, der mysteriös-coole Quinlan oder auch (zumindest in den ersten Staffeln) der erfahren-abgewichste Setrakian. Aber mehr als etliche One-Liner oder das Ausbremsen durch erschreckend farblos bleibende Figuren, wie den eigentlichen Haupt-Protagonisten Eph, war das nicht. Vielleicht hätte die Reduzierung auf drei Staffeln für einen besseren Grip der Serie gesorgt. So hat man sich schier endlos im „Wir jagen den Master“, „Wir haben ihn sicher!“, „Upps, doch nicht…“ und „Ephs Familie-bla-blubb“ verloren. Der Zeitsprung zu Staffel 3 war ja durchaus interessant, die geografischen Exkurse aber absolut unnötig.

So bleibt eine Serie, die zwar irgendwie besonders war, aber eben auch nicht besonders gut. Wirklich abraten kann ich jetzt auch nicht, aber wer „The Strain“ anschauen möchte, sollte sich halt darauf einstellen, dass es zunächst besser und dann deutlich schlechter als erwartet ist. Vielleicht hätte das sogar als Film besser funktioniert. Aber hinterher ist man ja immer schlauer. Nach 46 Episoden…

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Ende?

So ganz hat man dann aber doch nicht abgeschlossen. Denn wie Ausblick-Erzähler Fet berichtet, wurde einige „Muncher“ für Forschungszwecke (oder whatever?!) in Gewahrsam genommen. Und dann fällt dieser vielsagende Satz:

„Because: What could go wrong?“ (Fet)

Lassen Guillermo del Toro und Chuck Hogan sich hier eine Hintertür offen? Für ein Spin-Off? Eine weitere Staffel? Wohl eher nicht. Aber wer weiß, vielleicht wird Fan-Fiction damit angespornt, oder es erscheint ein Comic oder ein Feature-Film – who knows. Ich hätte jedenfalls nichts dagegen, wenn einfach nie mehr etwas schief geht, was mit Strigoi zu tun hat.

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Beitrag von:
Dienstag, 19. September 2017, 11:24 Uhr
ReviewThe Strain
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13 Kommentare

  • Sabrina S

    Ich stimmte da voll zu. Die 1 und 2 fand ich gut die 3 ging aber die 4? Ich habe nur die 1 ep. und das Finale angeschaut. Das Finale war mehr als enttäuschend. In der Vorschau sah es gut aus aber es war es nicht. Der Kamp Vater und Sohn war lamm. Wie kann Quinlan so schwach sein auf einmal? Er wurde so stark gezeigt und hatte echt was drauf aber das? Und der Tot? Ne ich hätte mir gewünscht das er doch noch überlebt hat oder im Abschluss sieht das er irgendwo steht. K.a Zack hätte auch nur das Schwert nehmen müssen.

    Was ist eigentlich aus dem Buch geworden? Der war doch in den Staffeln so wichtig? Am Ende war es doch nur eine Bombe? Das ist lächerlich, besonders hätte man es anders lösen können statt sich Opfern zu müssen. Auch die anderen kamen sehr langweilig rüber. Ich hätte mehr erhofft und ja ein anderes Finale wäre lieber gewesen. Und deswegen frage ich mich ob ich die Rest Folgen noch anschauen soll. Denn dank des Finales ist mir irgendwie die Lust vergangen.

    Ich weiß nicht was passiert ist zu wenige Folgen? Schlechte Schreiber? Aber es ist schief gelaufen. De Chara wurden am der 3 Staffel bis auf Quinlan ganz anders. Wo war der Wissenschaftler? Der was gebaut hat? Wo war die Häckerin? Gus kam auch kaum noch was rüber. Ich gebe zu ich habe die Serie nur angeschaut wegen Quinlan der Charakter war super und der Schauspieler auch. Schade das es so geendet hat.
    Viele Fragen bleiben noch offen. Viele unlogische Dinge sind passiert und manches einfach vergessen. Die 5 Jahre später war auch lamm zu einem wenn man bedenkt wie viele Strigoi es gab und dass alles zerstört war und kaum Leute noch zu sehen war. Ist es ganz schön schnell gegangen in denn 5 Jahren. Xd Mich wundert warum sie Strigoi noch am Leben lassen?

    Tja auf ein Spin-Off würde ich mich freuen vielleicht mit Fet und Quinlan die waren am besten. Denn irgendwie hatte man das Gefühl das noch was sein könnte. Ich fand schade das es kein Gedenk gab für die, die starben. Was mich auch gewundert hat warum hat man nicht gesehen das Quinlan tot ist. Ich meine das ist The Strain die waren nicht immer zurückhaltend wenn es geht Kopf abschlachten. Warum haben sie da nicht gezeigt? Ist der Meister wirklich tot? Fragen über Fragen die zurück bleiben.

    • Quinlan hätte ja der Erzählung nach eh nicht überleben können, wenn sein Vater (Master) stirbt. :)

      Das Buch war tatsächlich plötzlich erschreckend unwichtig, guter Punkt. Hat inhaltlich in den Folgen noch eine Kleinigkeit gebracht und Setrakian hat sich schon noch damit befasst, am Ende war es dann aber „nur die Bombe“, genau. :/ Der Master dürfte ja eigentlich in keinster Weise überlebt haben können, bei der kurzen Distanz.

      Wenn du Quinlan mochtest, solltest du dir S04E06 anschauen („Tainted Love“), da geht es um seine Backstory, was sogar noch einigermaßen sehenswert gestaltet wurde.

  • Sabrina S

    Ist Wunschtraum xd Gut ich werde mir es einfach an einem Tag rein ziehen dann habe ich es hinter mir. Zum Glück sehen es viele das es Schrott war. Aber tolle Artikel. ^^

  • Oh, keine Kronen-Wertung?

    Ich habe auch relativ früh aufgegeben, fand den Ansatz recht spannend, bin mit der Umsetzung dann aber nicht zurecht gekommen.

  • 5 von 5 Kronen

    *Achtung Spoiler*
    Kann in fast allen Punkten nur widersprechen. Finde die Serie richtig toll und mit Abstand die Staffel 4 am Besten. Nach der Kritik hier hab ich kurz gegoogelt und musste feststellen, dass die überwiegenden Bewertungen zu Staffel 4 sehr positiv sind, was ich mir auch gedacht hatte.
    Viele sind heutzutage leider schon überfordert auch nur einen Blick hinter das eben gesehene zu werfen. Eine Serie muss voller superheldenähnlicher Personen sein und nur schöne und tolle Menschen dürfen mitspielen, typisch Ami Vorstellung eben. Dass sich Personen irren und zB ein Buch dann doch eine Sackgasse war, ist bei solchen Erwartungen natürlich unvorstellbar. Dass man sich irrt, passiert ja auch im realen Leben nie…
    Ich finde the Strain ist eine der wenigen Serien die noch Seele haben und von Anfang an bis zum Ende eine bestimmte Vision verfolgen bzw vor allem eine Geschichte erzählen wollen. Besonders bei Game of Thrones sieht man wie man eine (vielleicht interessante und nur teilweise bei Hobbit abgekupferte) Story durch verschiedenste unnötigen (Nackt)Szenen zu einem kommerziellen Produkt ausschlachtet, damit die Zuschauerzahlen möglichst hoch sind. Dies aber mit sehr großem Erfolg.
    Wer Qualität vor Quantität schätzt und auch in der Lage ist zwischen den Zeilen zu lesen, nachdenken kann was er/sie denn in so einer Situation machen würde, sowie es schafft die historischen/moralischen Bezüge herzustellen oder vl sogar die Themen dahinter mit aktuellen Problemen in Verbindung zu bringen, der dürfte besonders ab Staffel 3-4 auf seine/ihre Kosten kommen.

    • Na hab vielen Dank für all die beiläufigen Beleidigungen. Ich werde dann wohl lieber weiter RTL-Nachmittagsprogramm schauen, statt dieser Feulle… Föje… Föhjätohn-Perle der Hochkultur von Philosoph del Toro, der mein limitierter Geist scheinbar nicht gewachsen ist. Ich bin sehr dankbar, dass du mir mit deiner intoleranten und meinungsaufdrückenden Ansicht die Augen geöffnet hast…

    • Saltonyou

      Danke! Da läuft halt mal nicht alles nach Plan bzw. das offensichtlichste ist doch nicht das richtige und schon beschweren sich viele wieder…
      Deine angesprochenen Sachen zu GoT kann ich nur unterschreiben.

  • Anonymous

    Hey Maik…
    Nur gut, dass Du Kritik vertragen kannst… 😂😂😂😂😂

  • Mara

    Naja die schlimme 4. Staffel lässt sich leider recht einfach erklären … Bei Staffel 1 handelt es sich um das 1. Buch der Trilogie Staffel 2+3 handeln vom 2. Buch und die 4 Staffel vom 3. Buch
    Ursprünglich war allerdings geplant Buch 3 in 2 Staffeln zu erzählen
    was aber aufgrund von Einschaltquoten auf eine Staffel reduziert wurde … Das längst Buch der Serie erhält also die wenigste Sendezeit
    Und das merkt man der 4. Staffel halt leider auch an …
    Ich persönlich werd einfach so tuen als hätten sie den Meister versenkt und die 4. Staffel würde nicht Existieren ^^

  • Liza

    Es erstaunt mich, dass niemand hier die historischen Bezüge um Setrakians Vergangenheit und den darauffolgenden lebenslangen Kampf um Verarbeitung und Vergeltung anspricht inklusive der zwar pathetischen aber irgendwo sehr wahren Weisheiten über die Geschichte der Menschheit. Für mich einer der zentralen Pfeiler der Serie. Ich fand das sehr berührend auch wenn sein Abgang für mich unbefriedigend war, weil er eben direkt den Kopf hätte abschlagen können anstatt in den Rücken zu stechen. Ich stelle mir vor, dass er zu schwach gewesen ist dafür, dann gehts wieder :D
    Und dass Zach am Ende den Zünder drückt und damit sein Leben opfert aus Liebe zu seinem Vater, Eph empfand ich als sehr episch. Bisschen knapp umgesetzt das Ganze, aber doch interessante Dynamik in der Vater-Sohn-Beziehung, mit der ja die ganze Serie auch beginnt. Zach sagt, er will was immer am Besten für seinen Vater ist bei der Sorgerechtsverhandlung und im Laufe der Serie durchläuft er unterschiedliche Phasen und erleidet einige Traumata.

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