Winter is coming – auch zu „The Walking Dead“. Bevor es aber soweit ist, geht’s in Folge 15 noch einmal richtig zur Sache. Was mit einer großen Party der verschiedenen Communities startet, endet mit einem riesigen Schockmoment.
Kommen wir zuerst zur Feier: Die Zusammenkunft der Communities wird für die Menschen zu einem großen Fest, bei dem sie sich austauschen und untereinander Handel betreiben können. Es geht zu wie auf einem Jahrmarkt – ein klassisches mittelalterliches Treiben eigentlich, das im übertragenen Sinne noch einmal zeigt, wie weit die Epidemie das Leben in der neuen Welt zurückgeworfen hat. Die Freude vergeht den Menschen dabei allerdings nicht – im Gegenteil.
Im Innern tagen die Anführer von Alexandria & Co., um endlich den großen Pakt zu schließen – zusammenzustehen gegenüber der neuen Bedrohung, den Whisperern. Dass von der Gruppe weiter eine Gefahr ausgehen wird, damit war ja zu rechnen. Das Autorenduo Geraldine Inoa & Channing Powell macht das ganz geschickt, indem es zuerst die Geschichte eines Paares erzählt, das über die Jahre in Hilltop heimisch geworden ist, deren Frieden dann aber durch die Whisperer jäh zerstört wird. Alpha stoppt das Glück der beiden und mischt sich verkleidet unter die Feiergäste. Dabei hilft ihr natürlich, dass sich die Menschen aus den unterschiedlichen Lagern über die Jahre fremd geworden sind und sich kaum kennen – was in einem etwas merkwürdigen Dialog mit Ezekiel noch einmal unterstrichen wird.
Dieser bleibt in seinem Königreich zurück, derweil sich – mal wieder – die anderen verbliebenen Hauptfiguren mal wieder aufmachen. Immerhin: Da kommen schon fast nostalgische Gefühle auf, als Michonne, Daryl und Carol gemeinsam unterwegs sind. Klar, es dauert natürlich nicht allzu lange, bis die Gruppe von den Whisperern gestellt wird – als erfahrener „The Walking Dead“-Zuschauer weiß man natürlich, dass es genauso passiert, was die Spannung leider extrem rausnimmt. Dass Alpha niemanden tötet, überrascht dann doch, und ihr Schachzug, Daryl die Bedrohung durch die steuerbare Horde als Warnung zu zeigen, ist ebenfalls nochmal ein guter Einfall, wobei man fragen muss, wie ein paar Whisperer wirklich diese Riesenansammlung steuern könnten. Dann wird’s storytechnisch allerdings etwas dünn: Alpha lässt wie gesagt alle ziehen, damit diese die Warnung in ihre Gruppen tragen – aber warum lässt sie Siddiq aus der zweiten Gruppe am Leben? Die anderen hätten die Botschaft doch auch überbringen können. Klar: Dramaturgisch hilft das natürlich, um die zweite Botschaft weiterzutragen, dass sich die anderen Opfer gewehrt haben gegen die Whisperer, aber aus Alphas Sicht macht das natürlich keinen Sinn.
Es erschließt sich auch nicht so richtig, wie die Whisperers eine so große Gruppe aus dem Königreich entführen konnten. Und wie die Highwaymen diese Gruppe wiederum finden konnten. Auch ein beliebter TWD-Fehler: Die Tageszeit wechselt mal wieder munter – gerade noch wurden Daryl & Co. in finsterer Nacht geschnappt, kurz danach zeigt Alpha Daryl schon bei Tageslicht die Horde.
Achso, das Ende kam dann doch etwas überraschend, zumindest zu diesem Zeitpunkt – wir sind hier schließlich nicht bei „Game of Thrones“, wo alles Epische in der vorletzten Folge passiert. Auch die Auswahl der Opfer überraschte ein wenig – Ozzy, Alek, DJ, Frankie, Tammy-Rose, Rodney, Addy, Enid, Tara und Henry finden sich aufgespießt als Hinweis zur neuen Grenze zwischen dem Land der Whisperer und dem Rest wieder. Was ich auch hier nicht verstanden habe: Warum brauchen die Whisperer überhaupt eine Grenze? Alpha selbst sagte ja, dass ihre Truppe ständig umherzieht – da macht jetzt eine willkürliche Grenze keinen wirklichen Sinn. Zurück zu der Opferliste: Ich muss sagen, dass ich gerade bei den drei Letztgenannten nicht wirklich traurig bin. Henry gehörte so in die Kategorie Carl oder Wesley Crusher aus „TNG“, Tara konnte ich noch nie ertragen, und Enid blieb (leider) recht blass über die ganze Serie hinweg.
Gras wird nicht wachsen über diese Taten, soviel ist sicher – und sei es nur, weil sich Schnee über Alexandria & Co. ausbreiten wird, wie die Flocken in der letzten Einstellung der Folge andeuten.
Bilder: amc
Ich hatte DIE Szene auch erst kommende Woche erwartet, fand die Inszenierung der letzten Minuten aber durchaus gekonnt und emotional sehr intensiv, obwohl ich aus den Comics wusste, was mich erwartet. Vermutlich aber eben auch, weil ich so gespannt darauf war, welche Köpfe denn nun auf den Spießen lauern – und da bin ich komplett bei dir, dass mich die Auswahl nicht so ganz zufrieden gestellt hat. Ja, mit Tara war ein vermeintliches Schwergewicht dabei, die aber zuletzt eher unsympathisch dargestellt wurde, einzig Enid wird mir wirklich fehlen. Das war in den Comics epischer und deutlich schockierender. Schade. Dafür hat man visuell wie ich finde den Panel-Aufbau der Vorlage ganz gut ins Bewegtbild umgesetzt bekommen.
Ich fand die Folge total emotional und die Spannung hat sich bis zu DER Szene extrem aufgebaut. Ich war von den Opfern offen gestanden auch sehr überrascht und hätte nicht damit gerechnet, dass gleich so viele bekannte Köpfe zu sehen sein werden. Das tat schon irgendwie weh. Enids Tod hat mich da sogar fast am meisten getroffen.
Ich fand die Folge auch sehr emotional und die Szene am Ende überraschend (ich versuche, immer nicht so viel vorauszuahnen) und erschreckend, wieviele Opfer es gab. Und auch wenn Henry genervt hat, fand ich den Tod von ihm, Enid und Tara in dem Moment schon sehr krass. Grad, weil es nicht mehr so viele der „alten Haudegen“ gibt, wird die alte Truppe nun noch kleiner (Jesus ist ja auch schon tot). Hab das Gefühl, dass könnte jetzt ein Schritt zu weit sein, weil man nur noch wenige Figuren hat, mit denen man mitfiebert. Bin gespannt, wie sich die nächsten Folgen für mich anfühlen.
NEIN!!!
Nicht Enid. Diese Zuckerschnute war das Letzte was mich noch an TWD gehalten hat :-(
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