„Wer bist Du?“ – In Negans Umfeld wird die Frage scheinbar einfach beantwortet: Mit „Negan“. Folge 3 der aktuellen Staffel von „The Walking Dead“ dreht sich vor allem um die Frage, welche Antwort Daryl haben würde. Er ist der einzige, den wir aus dem alten Cast sehen. Ansonsten gibt’s viel Dwight und Negan; trotz aller Brutalität und Menschenverachtung wächst einem der Charakter – sorry – irgendwie ans Herz.
Jeffrey Dean Morgan spielt Negan aber auch einfach großartig. In jedem Moment, in dem er auftaucht, überkommt einen eine Art Schauer und man ist gespannt, was Negans nächster Zug ist – er ist einfach unberechenbar, das wissen wir seit der Auftaktfolge. Hier geht’s für Daryl erstmal vergleichsweise glimpflich aus. Mit Lucille kommt er erstmal nicht in Kontakt. Dafür muss er sich in einer dunklen Zelle damit abfinden, Negan vollkommen ausgeliefert zu sein. Doch noch lässt sich Daryl nicht beugen. Negans Frage am Ende beantwortet er – so haben wir’s gehofft – mit „Daryl“.
Dazwischen gibt’s noch eine eher merkwürdige Episode mit Dwight, der einen Flüchtigen verfolgt und dabei beinahe Opfer von Walkern wird. Was das genau sollte, hat sich mir jetzt nicht erschlossen – fand ich auch nicht sonderlich spannend. Ansonsten wollte man wohl durch die Gespräche mit seinem ehemaligen Kumpel und seiner Ex-Frau ein wenig von der Resthoffnung an das Gute in Dwight am Leben halten, doch noch zeigt sich Darth Dwight unnachgiebig und von der dunklen Seite umgeben, um mal ein wenig Star Wars-Sprech zu benutzen.
Insgesamt plätschert’s so vor sich hin. Negans Auftritte sind sicher die Highlights, Norman Reedus als Daryl und Austin Amelio als Dwight bleiben eher blass. Immerhin einen Ohrwurm dürfte so ziemlich jeder nach dieser Folge haben. Wir sorgen dafür, dass das so bleibt:
Ich fand diese Episode total stark. Sie hat mich ein bisschen an „Clockwork Orange“ erinnert, nicht zuletzt wegen der nervenaufreibenden, immer wiederkehrenden Musik. Norman Reedus fand ich super (danke für das „Daryl“!), auch wenn Jeffrey Dean Morgan natürlich mal wieder brilliert hat. Insgesamt fand ich diese Folge aber deutlich besser als S07E01+02. So kann es weitergehen.
Ich fand sie auch durchaus gelungen, insgesamt gesehen. Mit dem Hei-ti-tei zu Beginn konnte ich nicht so viel anfangen, das war mir ehrlich gesagt ein zu unpassender Bruch. Ansonsten deutlich besser als E02, aber für mich dann doch schlechter als der Auftakt. Hoffentlich wird diese aufgebrochene Erzählweise im Episodentakt aber nicht über die Staffel hinweg durchgezogen…
Die Storylines wie in Staffel 6 im Episodentakt zu splitten find ich eigentlich nicht ganz so doof, aber es nimmt dem Ganzen aber schon ein wenig die Dynamik mit der Zeit. Ich hoffe der Tara/Heath Strang bekommt nicht auch noch eine ganze Episode und ab der Wiederkehr der Saviors nach Alexandria nächste Woche wird dieses Muster dann bestimmt auch wieder aufgegeben. Trotz allem war ich sehr angetan von dieser Episode – natürlich vor allem wegen Negan! Lange wurde über ihn geredet, dann sein großer Auftritt und nun dürfen wir ihn und seine „New World Order“ auch ein bissel näher kennenlernen – und JDM übertrifft meine hohen Erwartungen jedes mal mit einer großartigen Selbstverständlichkeit. Ich glaube seit Heisenberg hat mich kein TV-Charakter mehr so fasziniert wie dieser hier. Nach dem Schock der Episoden 6/16 und 7/01 wird jetzt eine Story aufgebaut, das Tempo muss natürlich gedrosselt werden und mich stört es auch nicht, im Gegenteil – ich freue mich tierisch auf das was da kommt!
Ich verstehe nicht wieso alle abfeiern, dass Daryl am Ende „Daryl“ sagt.
Klar, er bleibt er selbst und zeigt Kampfesmut und blabla. Dass er aber durch seine (unüberlegten) Aktionen bereits Glenn auf dem Gewissen hat und dass für dieses „Daryl“ möglicherweiße der nächste aus Alexandria zum Polaroid wird vergessen alle, oder wie?
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