Wie cool wäre es eigentlich, wenn man zwei so großartige Serien wie „The Walking Dead“ und „Lost“ mischen würde? In „Swear“ kann man’s ansatzweise erleben. Aber wirklich nur ansatzweise: Ansonsten unterbietet die Folge leider noch die Qualität von „Go Getters“.
Der offensichtlichen Methodik der aktuellen Staffel folgend, gibt’s diese Woche mal wieder eine ganz neue Story: Kein Rick, kein Negan, kein Ezekiel, keine Carol und auch keine Maggie, sondern – stimmt, Tara und Heath fehlten uns noch. Die beiden sind auf der Suche nach Vorräten für Alexandria und werden dabei durch eine – mal wieder – dumme Aktion getrennt. Tara strandet irgendwo an einer Küste. Man wähnt sich weit entfernt von Alexandria und allem, was wir bisher gesehen haben. Es wirkt fast schon karibisch, mit weißen Sandstränden und eben der typischen „Lost“-Atmosphäre. Das ist der Einstieg in die Folge, und man hofft auch eine richtig gute Folge, vielleicht einen ganz neuen Erzählstrang, der viel Spannendes bietet. Doch wir werden recht schnell enttäuscht. Tara will wieder zurück nach Alexandria, und nach einigen merkwürdigen Diskussionen mit einer Gruppe von Frauen, bei denen sie gestrandet ist, einigem Hin und Her, in dem es um Leben und Tod geht, wird sie wieder zurückgeführt nach Alexandria. Der Weg zwischen dem karibischen Insel-Flair und der verbarrikadierten Stadt ist also offensichtlich nicht allzu groß – schade eigentlich.
In die Story werden jetzt einige Lächerlichkeiten eingebaut. Tara soll cool wirken, einiges scheint auch witzig gemeint (Stichwort Ghettofaust), versandet aber total. Die Frauen in der Siedlung wirken fahrig und inkonsequent, was schon verwundert, wenn man erfährt, was ihnen passiert ist – und warum sie ausgerechnet Tara zunächst verschonen. Und warum Cyndie Tara dann zurückführt nach Alexandria, erschließt sich auch nicht wirklich. Sie muss lediglich schwören, dass sie niemandem etwas von dem „Frauenstaat“ verrät – klar, darauf würde ich mich zu Zeiten einer Walker-Apokalypse auch direkt verlassen. Um das Ganze dann schlecht abzurunden, verrät Tara nach ihrer Rückkehr nach Alexandria dann „natürlich“ auch nichts von Cyndie & Co.
Oje, die letzten Episoden ziehen die Qualität der Staffel wirklich extrem nach unten. Okay, es ist eine Sache der Showrunner, auf das zeit- und inhaltsversetzte Erzählen zu setzen und jede Woche eine andere Story weiterzuerzählen. Der aktuelle Stand der Geschichte gibt das sicher auch her. Aber zumindest die Geschichte um Tara war ein derart abgelegener Nebenschauplatz, dass man sich fragen muss, ob die Staffel hier nicht künstlich in die Länge gezogen werden soll. Man hat in den ersten beiden Folgen definitiv Maßstäbe gesetzt, hat mit Negan und Ezekiel tolle neue Charaktere eingeführt, von denen man einfach mehr sehen möchte. Und dann wird einem diese belanglose Serienkost vorgesetzt. Ist schon klar, dass man verschiedene Handlungen aufschlüsseln möchte, um sie zum Finale wieder zusammenzuholen; dass man Gruppen und Menschen vorstellt, die ebenfalls unter Negan und seinen Leuten leiden; Gruppen, die nachher sicher alle zusammenstehen werden, wenn es zum Showdown gegen Negan kommt. Das ist aber alles derart belanglos erzählt und langweilig inszeniert, dass man doch fast schon lieber einfach mal aussetzen möchte, um später die Folgen einfach durchzuspulen, bis es wirklich wieder interessant wird. So macht’s auf jeden Fall keinen Spaß.
Das war wirklich schwach. Unglaublich, dass so etwas überhaupt durch sämtliche Entscheidungsträger kommen kann. Die vielleicht schwächste Folge der kompletten Serie. So viel offensichtlich Gescriptetes, unglaubwürdige Naivität und Dummheit und die von dir angesprochene „Coolness“ habe ich auch mehr als störend und unpassend erachtet. Ne, das was nichts. Erneut.
Ja, seh ich ähnlich. Die Dialoge und Handlungen wirkten total gestelzt. Und mir erschließt sich immer noch nicht, warum sie alle Nase lang die größten Challenges erfüllen, aber die Überquerung einer Brücke plötzlich so viel von ihnen abverlangt. Alles irgendwie nicht so durchdacht.
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