Nach dem miesen Ausflug letzte Woche sind wir dieses Mal wieder mitten im Geschehen von Staffel 7. Carl verfolgt weiter seinen Plan und sucht Negan, derweil sein Vater Negans Befehl folgt, Sachen ranzuschaffen. Der Kontrast ist ganz schön gewählt, aber auch schon das einzig Gelungene an der Folge.
Man möchte gleich am Anfang wieder ausschalten, wenn Carl ins Lager der Saviors gelangt und gleich mal zwei Männer von Negan umlegt. Warum er aber dann mit seinem Maschinengewehr nicht weiter draufhält und Negan, der offensichtlich in der Nähe ist, umlegt, bleibt vollkommen unverständlich. Die Gelegenheit war da. Das einzig Gute daran ist, dass sich daraus ein schönes Negan-Carl-Hin-und-her entwickelt. Negan schreckt auch nicht davor zurück, dass Carl eigentlich noch ein Kind ist. Er macht ihn richtig fertig, als es um Carls Auge geht, und hat auch sonst immer wieder mal derbe Spitzen parat. Wie schon häufiger gesagt, die Figur ist ein absoluter Gewinn für die Serie.
In der Folge wird auch nochmal deutlich, mit welcher Härte Negan im eigenen Lager regiert. Man muss sich an die Regeln halten, sonst geht’s heiß her, im wahrsten Sinne des Wortes. Am Ende begibt sich Negan dann noch nach Alexandria, und sich da ein wenig einzunisten – auch nochmal großartig gespielt von Jeffrey Dean Morgan als Negan. Er ist einfach in jedem Moment absolut überzeugend – allein dafür lohnt es sich, weiter reinzuschauen.
Das tröstet auch ein wenig über den Rest hinweg, der eher belanglos vor sich hin erzählt wird. Die Zweifel von Teilen der Gruppe an Rick, das akribische Suchen nach Vorräten von Rick, das Aufbegehren von Rosita und Michonne, die unterschiedliche Wege gehen, um an Negan heran zu kommen – ok, das muss irgendwie wohl auch alles erzählt werden, wird hier aber recht lustlos umgesetzt.
Das größte Rätsel taucht dann ganz am Ende auf, wenn man sich fragt, wie aus diesem Mittelmaß nächste Woche ein echtes Highlight werden soll – das Mid-Season-Finale steht immerhin an. Jemand eine Idee?
Bilder: amc
Ich fand die Folge auf jeden Fall wieder deutlich besser. Klar, das liegt vor allem an Negan, bei dem ich jedes Mal hocherfreut darüber bin, dass die Comicvorlage zufriedenstellend umgesetzt wird. Auch wenn er mir hier und da schon fast zu menschlich rüber kommt, wirkt er wie ein großes Kind auf seiner Geburtstagsparty.
Dass der zunächst so engstirnige Carl plötzlich sieben Gelegenheiten auslässt, sein einziges Ziel zu erreichen, fand ich auch mehr als seltsam. Das hätte man sicher anders spielen können. Aber ich zähle das alles einfach als Zeichen dafür, dass das „clever kid“ eben eine große Klappe hat, aber eben auch weiß, was mit seinen Liebsten daheim passiert, wenn er loslegt (vielleicht ist er auch von der Menge und Größe der Savior’schen Anlage beeindruckt).
Dass die Folge gut war zeigt mit auch, dass ich trotz Überlänge keine wirklichen Längen gespürt hatte (hier und da, klar, aber das war schon schlimmer). Nur das Ende wirkte dann etwas „mittendrin“, das hätte man schöner verpacken können. Vielleicht ist der Unterschied zu den äußerst schwachen letzten Episoden dafür verantwortlich, aber ich fand es mit 4 Kronen durchaus solide Unterhaltung.
Ich muss leider sagen dass TWD von mir mittlerweile als Comedy geguckt wird und ich quasi nur noch am antizipieren und abhaken bin, welche Fettnäpfchen und unlogischen Handlungen da ablaufen.
Ich war echt großer Fan der Serie, gerade Staffel 1 bis 4, und teils auch noch Staffel 5.
Ab dann wurds irgendwie anders und für mich schlechter. Immer mehr abstruse Sachen… Beth, die mit der kleinsten Schere der Welt in die Schulter der Krankenhaus-Diktatorin piekst war für mich der Anfang vom Ende.
Seitdem schau ich eigentlich nicht mehr weil ich wissen will wie es weitergeht sondern nur noch, um zu sehen was da, wie es Maik unter dem Beitrag letzter Woche formuliert hat, „von den Produzenten abgesegnet wird“.
MfG, schnerpfeli
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