„The Walking Dead“ bleibt sich treu und wechselt auch zur neuen Episode wieder die Location. Dieses Mal sind wir wieder im Kingdom. Und irgendwie scheinen alle Folgen ohne Rick & Co. besser zu sein als der Staffeldurchschnitt. So auch dieses Mal, wo wir uns zur Abwechslung mal wieder im Kingdom befinden. Morgan und Carol stehen hier besonders im Fokus – und machen mal wieder eine totale Veränderung durch.
Zu Beginn sehen wir nur ein paar kurze Szenen: Ezekiel zum Beispiel, der eine einzige Melone auf den LKW legt. Soll das der Tribut an die Saviors sein? Will er damit provozieren, oder was ist die Idee dahinter? Das bleibt zunächst offen und ist so ein bisschen der gedankliche Antrieb dieser Folge, der uns immer wieder im Kopf herum spuken wird. Dann gibt’s auch schon den Vorspann und einen ersten guten Hinweis, dass wir eine eher gute Folge präsentiert bekommen. Geschrieben hat sie nämlich Showrunner Scott M. Gimple selbst, der schon für den viel diskutierten Staffelauftakt verantwortlich war. Regie durfte Alrick Riley führen, von dem wir auch schon eine Episode in dieser Staffel gesehen haben. Er ist ein erfahrener Serienregisseur, was wir an mehreren Stellen sehen werden.
Im Laufe der Folge gibt es mehrere Kontakte zwischen dem Königreich und den Saviors – nie mit einem guten Ausgang. Der Tribut des Königreichs ist dieses Mal nicht ausreichend – es sind nur 11 statt 12 Melonen (wobei mich hier wundert, dass da 6 Leute mit einem fetten Laster zum Treffen fahren müssen, nur um ein paar Melonen zu übergeben). Wie wir später erfahren, hat es Richard darauf angelegt, dass der Tribut nicht ausreichend ist. Er will sich opfern, damit Ezekiel sich zum Kampf gegen die Saviors entschließt. Doch die Saviors töten Benjamin, der – zunächst angeschossen – ausgerechnet auf Carols Küchentisch stirbt. Das vor Augen geführt zu bekommen, bringt Carol wieder ins Grübeln. Hier arbeitet Alrick Riley mit starken Bildern, zeigt aus der Totalen die betroffene Stimmung in Carols Haus, dann fokussiert auf das tropfende Blut, dann Morgans Mimik.
Der übernimmt dann figurentechnisch die Führung in der restlichen Folge. Er findet heraus, dass Richard hinter allem steckt, und er scheint ihn innerlich dafür zu verurteilen, gleichzeitig aber auch seine Motivation zu verstehen. Auch hier arbeitet Riley wieder mit starken Bildern, zeigt Morgans innere Zerissenheit durch einen Zusammenschnitt seiner leidvollen Erfahrungen, lässt den Wahnsinn in Morgan wieder hervorkommen. Dann verwendet er nur kurze Spots auf Morgans Gesicht, um den inneren Prozess zu zeigen.
Danach gibt sich Morgan schließlich fest entschlossen. Er verlässt den Pfad des Nicht-Tötens und ermordet Richard vor den Augen der Saviors und der Königreich-Bewohner. Er tut dies, um sich einerseits zu rächen für Benjamins Tod, um andererseits aber auch den Saviors jenes Signal zu geben, dass Richard mit seinem Tod vermitteln wollte.
Morgan ist jetzt bereit für den Fight, und er steckt Carol damit an, indem er sie über die jüngste Vergangenheit aufklärt. Am Ende bleibt nochmal ein starkes Bild zurück: Morgan zieht in Carols Haus ein, um sich vorzubereiten, derweil Carol ins Königreich zurück geht, um wieder Teil der Gemeinschaft zu sein und gemeinsam mit Ezekiel die Zukunft zu planen. Mit einem letzten Fokus auf Morgan, vor dem haus sitzend und Waffen schnitzend, endet die Folge.
Endlich mal wieder eine solide Folge im TWD-Universum. Keine Spitzenklasse, aber wie gesagt sehr solide erzählt und inszeniert. Ein bisschen banales Blabla drumherum gab’s zwar, aber das war nicht weiter der Rede wert, da wir den Rest einfach gut präsentiert bekommen. So soll The Walking Dead sein – mehr wollen wir doch gar nicht – erstmal.
Ich fand die Folge auch deutlich besser als Vieles, was wir diese Staffel ertragen mussten (wenn auch hier natürlich mit offensichtlichen Schwächen, aber belassen wir es mal dabei). Das Spiel der Darsteller hat mich auch an einigen Stellen tatsächlich mal positiv überrascht. Fühlt sich alles sehr nach Staffelfinalzuspitzung an, was nur gut sein kann. Hoffentlich wirkt das dann nicht zu gestellt. Ich schätze aber mal, es wird alles bis zum möglichen Start eines Kampfes führen – der Rest folgt aber erst nächste Season.
Gelungenes Cold-Opening mir hat der Kontrast zwischen Morgan und Carol sehr gut gefallen.Auf der einen Seite ein glücklicher Morgan, der Benjamins kleinen Bruder unterrichtet und sich auch sonst sehr wohl fühlt.Dem gegenüber steht Carol, welche eine unruhige und einsame Nacht verbringt.Sie wird geplagt von ihren inneren Konflikt (Einsiedlerin vs. Kämpferin) und der Frage ob Daryl sie belogen hat.Wie gesagt ein schöner Kontrast der sich zum Episoden ende nochmal umkehrt.
Carol kleine Aufräumaktion vor dem Toren des Kingdoms, war dann einfach nur grandios.Das ist Carol pur, dafür lieben wir sie, geil! Fand es auch sehr lustig, wie Wachen des Kingdoms da einfach nur ehrfürchtig zuschauen, und sich Denken okay WTF.Benjamin war ja auch am liebsten, sofort unter ihre Lehrlinge gegangen.Was sie aber nach dem Erfahrung mit Lizzy, Mika und Co verständlicherweise ablehnt.
Das anschließende Gespräch zwischen Carol und Morgan, war der erste emotionale Höhepunkt dieser Episode.Man konnte Morgan ansehen, das es mit sich kämpft. Dennoch war er noch nicht bereit ihr die Wahrheit zu enthüllen. Daher wählt er die Zwischenlösung und bietet ihr an sie nach Alexandria zu begleiten.Wie gesagt starker Szene top gespielt von beiden.
Ezekiel kleiner Moment auf dem Balkon, führt uns nochmal wie schön das Kingdom eigentlich ist.Mit dem spielenden Kindern, den glücklichen Bewohnern und dem Möglichkeiten zur Bepflanzung ist der Ort ein richtiges kleines Paradise.Man kann Ezekiel verstehen das er um jeden Preis einen Krieg vermeiden will.
Übrigens fand ich Shiva diesmal deutlich besser animiert, nach dem CGI Desaster der letzte Wochen darf das ruhig mal positiv erwähnt werden. Das Exekiel ihr den Rücken zudreht obwohl sie nicht angekettet ist, zeigt auch nochmal wie bedingungslos er ihr vertraut.Sie könnte ihm schließlich jederzeit problemlos töten.
Die kleine Käferplage welche dazu führt das man die alten Pflanzen herausreißen oder gar niederbrennen muss, kann man durchaus als Metapher sehen: Unkraut muss manchmal beseitigt werden, um neu anzufangen. Kurz offtopic bin ich der einzige der Jerry mit der Axt, unbedingt mal in Action sehen will (��)?
Das die Übergabe ausgerechnet wegen einer Honigmelone der artig eskaliert, ist an Ironie wohl kaum zu überbieten.Richards Plan war simpel aber effektiv, er war bereit sich opfern.Das konnte an seinen Blick sehen, als der Typ die Waffe auf ihn richtete.Er war vollkommen ruhig zeigte keine Angst wollte sterben.Zu seinen Leidwesen ticken die Saviors so nun mal nicht, hier trifft Negans Gesetz zu:Warum einen Menschen töten wen du mit dem Wissen leben lassen kannst, das er schuld am Tod eines engen Vertrauten hat.Die daraus resultierenden Ergebnisse, durften wir schon bei Rosita-Daryl begutachten.
Benjamins Tod war leider schon länger vorhersehbar, anders hätte man Morgan nicht zurückbringen können. Dennoch kam er in dem Moment überaschend, da seine Verletzung auf den ersten Blick nicht so schlimm wirkte.Bei einen glatten Bein Durchschuss geht ja normalerweise auch davon aus, das man sowas überleben sollte.In der Serie haben wir ja auch schön schlimmeres gesehen (Carl Auge).Das sie bei Benjamin anscheinend eine lebenswichtige Arterie treffen, welche zum verbluten führt ist natürlich extremes Pech.
Wie fandet das Verhalten des Anführers der Gruppe Saviors? Als er von Benjamins Tod erfuhr wirkte er auf mich regelrecht geschockt und wütend. Zeigte fast schon Mitgefühl sowas kennt man von den Saviors nicht nicht, daher kommt es mir merkwürdig vor.Ich will da jetzt nicht zu viel hineininterpretieren, aber glaube er könnte ein Kandidat welcher villeicht im Krieg überläuft.
Morgan Reaktion war grandios inziniert und gespielt, hier zeigt Lenny James seine ganze klasse.Auch die Flashback wurden perfekt eingesetzt.Als er durch gedreht konnte man sehen, wie seine craziness welche er damals in Clear so wunderbar rüber brachte mit aller Macht die Kontrolle übernehmen wollte.Sein innerer Kampf, den er schon länger führt hatte seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht.Als Richard ihm dann später die gesamte Wahrheit enthüllte, war ich mir zu 100% sicher:Okay jetzt bewahrheitet sich meine Theory.Morgan dreht komplett durch und metzelt Richard nieder.
Aber nein er schafft es sich noch einmal sich zu beherrschen, hört sich Richard Geschichte an. Seine Vergangenheit war schon tragisch und Richard Darsteller hat das ganze auch sehr emotional rübergebracht.Da kann sich ein Norman Reedus ruhig, ruhig mal zehn Scheiben von abschneiden. Obwohl nein das ist hoffnungslos, der Typ lernt es nie.Späten’s als Morgan dann bei übergabe von Richard verlangte, das er Ezekiel die Wahrheit hatte ich ganze abgehakt.Ich war davon überzeugt das Zen-Morgan den Kampf gewonnen, jetzt bleibt er erstmals so.
Umso überaschender und schockierender kam dann sein Ausraster letzlich.Das war ein sehr intensiver Moment, er lässt seinen gesamten Frust raus und würgt Richard brutal zu tode.Genial empfand die Reaktion der anderen.Wie sie einfach nur total total perplez und schockiert daneben stehen.Keiner kommt auch nur die Idee kommt mal einzugreifen.Es wäre vermutlich auch nicht besonders gesundheitsförderlich gewesen, Morgan dort zu stören ().Übrigens die bittere Ironie an der Sache ist, die gesamte ermahnt Richard das er bald wieder töten muss.Jetzt hört er endlich auf ihn….
Als Morgan allen dann die Wahrheit war für Ezekiel klar.Das es so nicht weitergeht und das der Krieg unausweichlich ist.Nach dem er dann noch ein bischen Frust an den Streuern auslässt (Geile Szene Genau so will ich ihn, jetzt im Krieg sehen); und Richard beererdigt. .Kommt es endlich zur Aussprache mit Carol, seine Haltung hat sich dabei komplett verändert.Er erzählt ihr schonungslos offen die Wahrheit, für Carol steht dabei fest jetzt ist es Zeit zu kämpfen().
Das Ende kam dann als Umkehr zum beginn sehen. Während Carol kampfbereit im Kingdom angekommen ist und die ruhe vor dem Sturm ein Stück weit geniest.Ist es jetzt Morgan der einsam und verzweifelt an seinen Stock arbeitet.
Fazit:
Ich bin hell auf begeistert das war für mich die mit weiten Abstand beste Episode der Staffel.Sie hat alles geboten, was ich an TWD so liebe.Und was ich ehrlich erweise leider schon länger vermisst .Die lang vermisste Spannung war endlich wieder da, sie hatte Action, Drama, Emotionen, starke Charakter momente und überaschende Tode.Dazu war die Episode super inszeniert, die schau spielerischen Leistung waren durch weg überagend.
Besonders Lenny James hat mal wieder herausgeragt, phämonemal.Als riesen grosser Carol und Morgan Fan habe ich lang auf diese Wandlung gewartet, jetzt bin mega gehybt.Kann es kaum noch erwarten das Carol und Negan aufeinandertreffen, beide sind echte Naturgewalten.
5 von 5 Sterne
Hier sind Sterne nicht wirklich was wert… ;)
Beim Anführer der Saviors-Gruppe bin ich mir noch nicht sicher. Würde das eher unter „Arschlöcher mit Prinzipien“ packen. Selbst Negan hat ja an sich auch seine logischen Seiten und durchaus ehrbare Aspekte im Code seines Handelns. Stets strikt und gerne mal über das Ziel hinaus, in gewissen Dingen aber eben auch gegen das eigene Fleisch schneidend, wenn es sein muss.
Autor:innen gesucht!
Neueste Beiträge
Die größte „The Walking Dead“-Sammlung der Welt
What if…?: Ausführliches Making-Of zur Marvel-Animationsserie
Mein Serienjahr 2024: Michael
Zufalls-Serientipp
Serientipp: Silicon Valley
Aufreger der Woche
TV-Aufreger der Woche: Von der Kunst, alte Serien aufzuwärmen
Partner
WERBUNG