Endlich hat die Rumballerei aus der ersten Staffelhälfte ein Ende und The Walking Dead besinnt sich wieder auf klassisches Storytelling. Um eins vorweg zu nehmen: die Folge setzt damit ein kleines Highlight in Staffel 8. Aber wo Sonne ist, da ist auch Schatten.
Die Episode steigt direkt nach dem Tod Carls in Alexandria ein, neu dabei ist die Aufteilung in klare, weil gekennzeichnete Kapitel, jeweils benannt nach dem Namen des aktuellen „Hauptdarstellers“. Begonnen wird zunächst mit Michonne, die mit Rick aus Alexandria flüchtet. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Siedlung noch sehr gut darsteht, trotz des Granatenteppichs der Saviors aus den vergangenen Folgen. Während der Flucht gibt sich Michonne ganz der Trauer hin. Ein ungewohntes aber doch überzeugendes Bild.
Negans Kapitel besteht aus einem Dialog mit Simon, der diese Folge sehr dominant ist. Er erhält vom „Big Bad“ den Auftrag die Garbage People um Jadis wieder in die Spur zu bekommen, dabei soll wieder das bekannte „Einer muss sterben, damit die anderen folgen“ eingesetzt werden. Simon beweist echte Cojones, denn er hält dagegen und schlägt vor, alle zu töten und neue Communitys zu finden. Simon erhält dann auch ein eigenes Kapitel, in dem er seinen Plan in die Realität umsetzt und alle Müllleute bis auf Jadis ausradiert. Zurück bei Negan enthält er ihm diese Info allerdings vor.
Für einen kurzen Abstecher besuchen wir auch die Ocean Side Community, die versehentlich von Enid und Aaron aufgemischt wurden. Man hätte den Teil tatsächlich weg lassen können, da wir lediglich erfahren dass beide weiterleben dürfen und Enid zunächst zurückbleibt. Whatever. Ebenso inhaltlos wie das Enid-Kapitel kommt das Jadis-Kapitel daher. Da sie von Simon zurückgelassen wurde und auch Rick sie nicht mitnimmt, beschließt sie ihre mittlerweile in Walker verwandelten Leute in einem Schrott-Drehwolf (die genaue Maschinenbezeichnung fehlt mir ^^) zu metzeln. Naja, die Gore-Freunde müssen ebenfalls bedient werden. Ein Wiedersehen mit ihr ist also nicht ausgeschlossen.
Im letzten Kapitel um Rick erwartet uns dann ein wirklich gut geschriebener Dialog zwischen Negan und Rick, die sich über Walkie-Talkies unterhalten. Rick informiert Negan über Carls Ableben und dieser ist sichtlich ergriffen. Aber dann schaukeln sie sich beide aneinander hoch und es kommt zum verbalen Schlagaustausch.
Fazit
Alles in allem ist es die bislang beste Folge der Staffel für mich, da sie klar strukturiert ist und mit guten Dialogen daherkommt und die Story in einem gediegenem Tempo voranbringt. Natürlich gibt es auch wieder die klassischen Logiklöcher (Rick kann eine Trucktür als Schild benutzen, wirklich?) und die unnötigen Storyteile (Enid!) aber insgesamt wird es interessanter.
Bilder: AMC
Den Dialog zwischen Negan und Simon fand ich klasse – enorm schlimm dagegen so ziemlich alles am Schrottplatz (wie immer also). Diese erste Fallen-Szene hätte aus den 80ern stammen können und wieso man auf manche Müllberge lockerleicht klettern kann, andere aber unüberwindbare Hindernisse darstellen („Wie kommen wir hier raus?!?), bleibt ein Geheimnis. Aber ja, die bislang beinahe ausnahmslos schlechte Staffel lässt eine ansonsten mittelmäßige Folge beinahe gut erscheinen… :)
Ich glaube mittlerweile, dass diese 80er Jahre Stilelemente Absicht sind. Das müssen sie einfach sein. Allein dieser Zoom auf Rick und Michonne – gruselig-großartig. :-D
Ich fand die Folge leider total zum Gähnen. Hier reizt wirklich kaum noch was. Die Aufteilung in Kapitel war an sich ganz nett, aber ich frage mich, warum es plötzlich diese Strukturierung gibt, wenn die Folgen doch sonst vom Aufbau oft auch ähnlich waren und darauf verzichtet wurde. Die ganzen Schrottplatz-Szenen fand ich schrott :) Vielleicht hab ich aber auch einfach schon mit TWD abgeschlossen und bin hier für nichts mehr zu begeistern. Mal sehen, wie bzw. wohl eher ob die Serie sich noch weiterentwickeln wird.
Was mich nervt, ist ja, dass immer die gleichen Fehler gemacht werden. Immer „muss“ jemand etwas tun, und immer wieder „müssen“ Leute Alleingänge machen. Total behämmert. :-(
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