Ihr habt’s Montag vermutlich bei Facebook oder gestern in unserem Post dazu verfolgt: Zur Rückkehr von „The Walking Dead“ haben sich Maik und ich ausführlich über die Premierenfolge unterhalten. Insofern habt Ihr auch schon einiges zu den Vorzügen und weiterhin existierenden Problemen der Serie gehört. Darauf wollte ich dann doch nochmal in einem Review eingehen.
Also, zunächst einmal muss man Angela Kang loben: Die neue Showrunnerin hat tatsächlich eine Art Neuanfang gewagt. Alles wird in Episode 1 irgendwie wertiger und durchdachter. Zu Beginn der Folge nimmt sie sich ausgiebig Zeit, um uns Zuschauer abzuholen. Wo stehen wir? Offensichtlich einige Schritte weiter als bisher. Wir wussten ja, dass TWD einen Zeitsprung machen wird, für mich wirkte das zunächst wie etwa ein halbes oder dreiviertel Jahr, letztlich sind es wohl eineinhalb Jahre. Auf jeden Fall spielt alles in der Zeit nach dem großen Sturm, der auch die Protagonisten in dem mittlerweile zeitlich parallel stattfindenden Ableger „Fear the Walking Dead“ ordentlich durchgewirbelt hatte. Mir gefällt die erste Zeit in Alexandria, dann in Washington, wenn sich die Truppe aufmacht, um bestimmte Dinge zu besorgen.
Ziel ist ein Museum, in dem immer noch einige Walker umherirren. Die Walker wirken auf mich wieder wertiger als in den vergangenen Staffeln. Greg Nicotero, der hier auch Regie führt, hat wohl etwas mehr Budget für die Gestaltung der Walker bekommen. Klasse ist zum Beispiel der von Spinnen bewohnte Walker, oder auch die Ausstattung des heruntergekommenen Museums. Dann kommt aber leider schon der erste Knackpunkt, und das im wahrsten Wortsinne. Beim Versuch, eine alte Kutsche über ein Glasdach zu ziehen, bricht das Glas natürlich. Klar, die Szene ist sicher eingebaut worden, um ein bisschen Spannung in die sonst so ruhige Folge zu bringen, das war aber schon sehr stark in mittelmäßiger 80er-Jahre-Standard-Serie-Qualität eingefädelt – hätte die Folge meines Erachtens nicht nötig gehabt.
Dann kommen wieder gute Phasen mit den Zwiegesprächen unter der einstmals befreundeten Gruppe. Gerade die Gespräche zwischen Daryl und Rick sowie Rick und Maggie sind gut gemacht. Am Ende wird sogar von der Inszenierung her schön gestaltet, weil die Kameraperspektive gleichzieht mit den Protagonisten – je nach dem, wer gerade von der Argumentation her die Oberhand hat, ist bei ihm auch die Kamera mit einem Blick nach oben oder unten angeordnet.
Aber leider gibt’s noch zwei Problemfälle, die angesprochen werden müssen und die leider die Qualität der Folge auch wieder nach unten ziehen. Zum einen wäre da der Zwischenfall an der Brücke, bei dem einer der gerade eingeführten Protagonisten schon wieder dran glauben muss – und zwar leider auf die bekannt dämliche Art und Weise. Das ganze Drumherum ist leider in dem Fall auch sehr schlecht gelöst. Und dann ist da der noch das plötzliche Ende von Gregory, was für meinen Geschmack viel zu schnell und zu drastisch kam. Vermutlich wollte man einfach zum Ende der Folge nochmal einen Aufreger setzen, der war aber leider auch ziemlich schlecht eingefädelt. Mir hätte es besser gefallen, das auf die nächste Folge zu schieben und stattdessen Negan zu zeigen. Aber den werden wir dann ja wohl endlich nächste Woche wiedersehen.
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