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Der Countdown läuft...

Review: The Walking Dead S09E04 – The Obliged

29. Oktober 2018, 22:15 Uhr

Also, auch wer vorhat, sich in dieser Staffel von „The Walking Dead“ nicht spoilern zu lassen, steht definitiv auf verlorenem Posten dar. Zu offensichtlich wirbt FOX mit dem bevorstehenden Ende der bislang dominierenden Figur in der Serie – Rick Grimes. Ja, es gibt sogar eine Art Countdown – demnach sind wir also in der vorletzten Folge von Rick Grimes angekommen. Auf die Frage, wie er aus der Serie ausscheiden wird, gibt es auch nach dem Ende dieser Folge noch mehrere Antwortmöglichkeiten.

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Zunächst einmal teilt Autorin Geraldine Inoa die Folge ganz klassisch in drei Teile: Die Story rund ums Camp, Michonnes Wechselbad der Gefühle und Gabriels Beziehung zu Anne. Um es gleich vorweg zu nehmen: Gerade diesen Teil hätte es nicht gebraucht. Schrott-Anne verfällt in alte Muster, Gabriel wird wieder zu dem hilflosen Pater aus den vorhergegangenen Staffeln – relativ belanglos und uninteressant, diese Story.

Bedeutend vielschichtiger aufgebaut ist da die Story um Michonnes Gefühlsleben. Sie (schlaf)wandelt zwischen dem wilden Leben draußen und dem braven Leben innerhalb der Mauern von Alexandria. Negan ist ihr auf der Spur, und sie erkennt ihn in ihren Aktionen wieder. Sowohl Michonnes Flucht jede Nacht als auch Negans Argumentation sind gut aufgebaut – gerade das Zwiegespräch ist interessant geschrieben und noch besser inszeniert. Die wechselnden Kamerapositionen je nach dem, wer gerade das Gespräch dominiert, das Wechselspiel zwischen hell und dunkel je nach Stimmungslage während des Gesprächs – das hatte was. Dass sich am Ende herausstellt, dass Negan objektophil veranlagt ist, war ein kurzer Rückfall in alte TWD-Muster.

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Übrigens auch der Sturz von Rick und Daryl in die Grube. Sie mussten sich natürlich ausgerechnet die tiefste Grube aussuchen, in die sie fallen konnten. Nach dem klärenden Gespräch mühen sie sich mehr schlecht als recht, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien. Erst als sie aus dem Camp Schüsse hören, geht es plötzlich ganz schnell. Apropos schnell: Genauso schnell füllt sich auf einmal die Grube mit Walkern. Bei der Menge an Untoten, die da rumrennt, hätte man doch vermuten können, dass da zumindest ein paar Reste schon vorher herrumliegen. Sei’s drum, immerhin war ganz nett gemacht, dass Daryl die Walker als Podest missbraucht, um der Grube zu entkommen.

Zu erwarten war, dass die Folge mit einem Cliffhanger hinsichtlich Ricks Ende abschließen wird. Offensichtlich möchte man ihm ein heroisches Ende gönnen: Rick lockt die Walkerherde vom Camp weg, hat aber nicht damit gerechnet, dass da noch eine zweite Herde unterwegs ist – obwohl es ihm Eugene doch extra so wortreich vermittelt hat. Hätte er doch besser zugehört…

… so jedenfalls konnten die Showrunner sehr schön an die allererste Folge von TWD anschließen: Damals war es praktisch die gleiche Klemme, in der Rick steckte. Wir erinnern uns (siehe auch mein nachgeschobenes TWD-Review der Pilotfolge): Er ritt durch Atlanta und stieß auf eine große Horde an Walkern. Das Pferd ging durch, Rick fiel und war kurz davor, sich das Leben zu nehmen. Jetzt aber wird es ihm wohl genommen…

… und zwar mutmaßlich dann in der kommenden Folge. Sicher wird man nochmal einige Halluzinationen zu sehen bekommen – schließlich hält sich ja hartnäckig das Gerücht, dass entsprechende Szenen mit Shane, Hershel und anderen Figuren der Vergangenheit zu diese speziellen Anlass gedreht wurden. Das könnte die kommende Folge besonders interessant machen – und auch die Frage, ob Ricks Ende wirklich eindeutig verkündet wird oder ob man ihn einfach dort zurücklässt – was natürlich eine mögliche Rückkehr in der Zukunft doch noch einmal ermöglichen könnte. Wir werden sehen.

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Beitrag von:
Montag, 29. Oktober 2018, 22:15 Uhr
ReviewThe Walking Dead
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Ein Kommentar

  • Maik

    Für mich die bislang schwächste Folge der Staffel und wie du schreibst mit einigen „Schwächen von Früher“. Die Grube war natürlich in vielerlei Hinsicht plump. Die Walker kamen ja aufgrund der Schüsse, auch wenn das sehr schnell ging und mal wieder eher zweckerfüllend denn logisch ablief. Und das Ende mit Rick? Selten dämlich, und sollte das wirklich sein Ende sein, wäre es alles andere als respektvoll der Figur gegenüber. Anfängerfehler, absolutes Zufalls-Unglück und letztlich auch noch wenig heldenhaft zwei Herden zusammengeführt.
    Jetzt kann ihn eigentlich nur noch Glenn retten…

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