Episode 1 ohne Rick Grimes – okay, nicht so ganz. Er kehrt nochmal zurück, und das auf ziemlich geschickte Art und Weise: Als Spielzeug-Polizist, den Michonne in einem verlassenen Van am Straßenrand findet. Der Spielzeug-Rick führt die Story durch die ganz solide Folge, die nur hier und da ein paar Schwächen zeigt.
Mir gefällt die Idee mit der Spielzeug-Figur. Sie wechselt den Besitz zwischen Michonne und Judith, und zwar so geschickt, dass immer diejenige die Figur an sich nimmt, die gerade in Ricks Sinne handelt – das ist ganz schön angelegt.
Ansonsten ist die Folge erstmal dazu da, uns zu orientieren. Es sind einige Jahre seit Ricks Verschwinden vergangen. Die Fakten: Die verhängnisvolle Brücke wurde nicht wieder aufgebaut, offensichtlich hat sich Hilltop weiter von den anderen Gemeinschaften entfernt, Daryl ist Einsiedler geworden, Michonne und der verschwundene Rick sind Eltern geworden, und: Negan lebt immer noch. Es scheint fast so, als hätten Judith und er eine Verbindung zueinander gefunden, Judith stellt aber schnell klar, dass er ihn nur für eine Sache braucht: Mathe.
Im Königreich präsentiert Carol ihre weiße Mähne und zeigt sich gegenüber dem Rest der Saviors unnachgiebig. Hier offenbart sich die erste Schwäche der Folge: Es kann nicht sein, dass nach all den Jahren immer noch jemand wie Henry so unvorsichtig drauflosrennt, sobald er etwas Auffälliges bemerkt. Zweite Schwäche der Folge ist der Ausflug von Eugene und Rosita. Es ist einfach so sehr vorhersehbar angelegt, dass es schon an Staffel 7 und 8 erinnert. Komisch, dass sich Beziehungen immer nur unter den Hauptfiguren entwickeln. Ach ja, und die Tag-/Nacht-Geschichte haben sie auch immer noch nicht in den Griff bekommen: Derweil es in Alexandria schon Nacht ist, trollen Eugene und Rosita immer noch bei Tageslicht durch den Wald. Nichts Neues für langjährige TWD-Zuschauer…
Das wird im Prinzip nur dadurch aufgefangen, dass die Whisperers eingeführt werden. Die Präsenz der sprechenden Walker dürfte das Geschehen in den nächsten Folgen bestimmen. Insgesamt keine besonders herausstechende Folge, weder positiv noch negativ. Freuen wir uns also auf den neuen Handlungskurs, die „The Walking Dead“ jetzt einschlagen dürfte.
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