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Wer Alpha sagt...

Review: The Walking Dead S09E10 – Omega

18. Februar 2019, 18:05 Uhr
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Aus unserer gefühlten Verantwortung heraus und dem Willen, dass alles besser wird in dieser Fernsehwelt, haben wir kurzerhand beschlossen, dass ich das Review der neuen „The Walking Dead“-Folge übernehme, da das in jüngerer Vergangenheit zu deutlichen Qualitätssteigerung geführt hatte. Also, der Folgen. Dieses Mal scheine ich jedoch eine Art Brückenfolge erwischt zu haben, die zwar etwas stärker als der „Rückrundenauftakt“ der Staffel war, aber auch nicht vollends zu überzeugen wusste. Und das, obwohl ein eigentlich großer Moment geboten wurde.

„I‘m not gonna lie, walking around in dead people‘s skins is pretty messed up.“ – „Thinking, this place isn‘t gonna fall like every other place – that‘s messed up.“ (Henry & Lydia)

Hauptsächlich ging es diese Episode um die gefangen genommene Lydia und ihre Geschichte, die uns erstaunlich weit an die Anfänge der Apokalypse zurück nimmt. 23 Tage nach dem Beginn sehen wir Papa Frank und Mama – ja, wie heißt sie denn? Auffällig oft werden alle anderen Namen genannt und zumindest für die Comic-Leser der Reihe dürfte schnell klar werden, wer Mama wirklich ist. Jedenfalls hat Lydia damals bereits das „Monster-Verkleiden“ geliebt, so dass sie als Geist gehen wollte, jetzt ist tatsächlich jeden Tag Halloween für sie und sie geht stets als Untoter.

Sehr geglückt empfand ich das Einbauen der kleinen Ungereimtheiten in die Rückblicks-Fetzen. Erst ist der Vater in seiner Todesszene bärtig zu sehen, dann rasiert er sich, dann zieht die Mutter kahl (nicht zu verwechseln mit COAAARL – der Seriengott habe ihn selig…) und man weiß im ersten Moment nicht, ob sie im Wahn ihren Mann rezitiert oder – was sich letztlich als richtig herausstellt – der Vater das eigentlich nie war. Wichtig sind all diese Szenen, um Mama Alpha als kompromisslosen Überlebenskünstler zu zeichnen, der mal eben jemanden zum Stillsein erstickt und den eigenen Mann und Familienvater absticht. Interessant fand ich zudem die kleine haarige Anekdote mit Signalwirkung, nach der Carol kurze Haare wegen ihres Ex-Mannes hatte und sich jetzt endlich wieder so sicher fühlt, dass sie Legolas spielen kann – und analog rasiert sich Alpha komplett kahl.

Gut fand ich auch, dass nicht alles komplett in der Zelle gespielt hat. Dass Henry frühe Haftentlassung aufgrund dösbadeliger Informations-Ausplapperei erhält oder auch der kleine Ausflug samt Wurm-Dinner waren wichtig für die Abwechslung. Und letztlich auch für den Gesinnungsbruch Lydias, auch wenn mir das auf Basis eines einzelnen Baby-Geschreies dann doch zu einfach ging. Bleibt halt fragwürdig, ob sie nicht auch das nur gespielt hat und alles nur ein Plan ist.

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In der doch recht kurz gehaltenen und für mich beinahe unnötigen Nebenhandlung geht der Suchtrupp auf Spurensuche hinsichtlich der Vermissten. Beim ersten Walker-Treffen ist jeder noch so entfernte Wurf ein Treffer – nur mal so für die Notizen, FALLS da mal in Zukunft eine Szene kommt, in der niemand irgendwas trifft.

„Funky walk – check. No weapons – check.“ (Tara)

Die Magna-Gruppe büchst aus um Luke zu suchen und plötzlich fällt denen auf, dass es nachts zu dunkel ist. Ach so! Na gut, nach etlichen Jahren postapokyptischen Überlebenskampfes kann man so etwas natürlich mal vergessen.

Tjoa, und dann war man doch erstaunlich schnell auch schon am Ende der Folge angelangt, an dem die „niemanden suchenden und großen Gruppen aus dem Weg gehenden“ Whisperer plötzlich vor der Haustür stehen. Dabei bin ich weniger darüber erstaunt, als eher um die Tatsache, dass Alpha so früh derart öffentlich sichtbar ist – ich fürchte, so könnte man die Serie eines der allerstärksten Momente der Comics überhaupt beraubt haben. Oder aber, man führt uns Wissende bewusst in die Irre, um noch einen drauf zu setzen…

„I am Alpha.“ (Alpha)

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Hm… Vor allem durch die Endszene bin ich gerade ein bisschen emotional verwirrt. Rein objektiv betrachtet war die Folge soweit in Ordnung. Die Befragung war notwendig und wurde insgesamt doch recht kurzweilig und gefällig inszeniert. Dennoch war es eine klassische Brückenfolge, die als eher unspektakuläres Bindeglied dient. Aber das Ende, das hat in mir dann doch irgendwie Enttäuschung ausgelöst, im Wissen, was da eigentlich hätte kommen sollen. Aber ich habe mittlerweile eine Idee, wie das alternativ (die Macher tauschen ja ganz gerne mal Figuren und Schicksale aus) ablaufen könnte. Ich sage nur eines: Wer Alpha sagt, muss auch Beta sagen…

Aber wieso man die im Original „Omega“ getaufte Episode im Deutschen „Lydia“ betiteln musste, will mir nicht ganz einleuchten.

Bilder: amc

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Beitrag von:
Montag, 18. Februar 2019, 18:05 Uhr
ReviewThe Walking Dead
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Ein Kommentar

  • Kira
    Kira

    Ich fand diese Episode tatsächlich ganz gut. Auch wenn ich so gar nicht weiß, was es mit Alphas, Betas und Omegas hier auf sich hat und was da hätte kommen sollen oder können, fand ich den „Twist“ ganz schön, dass Lydia betont, dass sich in ihrer Gruppe niemand um den anderen schert, erst recht nicht ihre Mutter, und diese dann plötzlich vor der Tür steht und sie abholen möchte. Ein einfacher Austausch Gefangener wäre ja auch eine Idee. Doch ich vermute, dass Daryl & Co Lydia nun schützen und nicht wieder in die Hände dieser skrupellosen Frau geben wollen.

    Ich fand die Folge jedenfalls wirklich ganz gut. Fände es aber noch besser, wenn Lydia tatsächlich alles nur gespielt hat. Da muss wieder ein bisschen Intrige und Misstrauen her, damit es nicht so vor sich hinplätschert.

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