Sorry, wir sind etwas im Verzug. Michael hat diesen Monat lauter Termine und kommt kaum dazu, überhaupt ein bisschen „The Walking Dead“ aufzuholen. Ich war die letzten beiden Wochen krank und habe nur das Notwendigste gemacht, mit „Mr. Robot“, seit Kurzem „Silicon Valley“ und ab bald auch noch „Rick and Morty“ montags, ist es mir unmöglich, zeitnah einzuspringen. Aber ganz fallen lassen wollen wir es nun auch nicht, daher hier, bevor ich nachher die aktuelle Folge bespreche, kurz der Vollständigkeit halber was zur vorletzten (zu der ich mir keine Notizen gemacht hatte, daher etwas kürzer als sonst).
Kommen wir direkt zum Ärgernis, das mir in Erinnerung geblieben ist: der dämliche Baum. An sich war die Idee ja gut und in Hektik kann so einiges passieren, mir will die missglückte Inszenierung aber mal wieder nicht einleuchten. Da sind direkt an der Mauer etliche Baumstumpfe zu sehen, gestapelte Baumstämme gibt es auch, es scheint sich also um eine Abholz-Fläche zu handeln. Doch wieso ist der gestürzte Baum so super nah am Zaun und weiter entferntere wurden anscheinend zuerst gefällt? Macht wenig Sinn. Beinahe noch schlimmer fand ich aber mal wieder das Agieren der Figuren. In Drucksituationen scheinen die mal wieder einfach alles zu vergessen und Lebensmüdigkeit zu trinken. Und entweder das war sehr irritierend geschnitten, oder die haben tatsächlich einen Tag gewartet, um in der folgenden Nacht erstmals rauszugehen, um den Zaun von Walker-Druck zu befreien. Dann stürmen sie zurück und bei der gefühlt ersten Walker-Bewegung kracht der Zaun ein, die Walker strömen in und alle, die gerade noch entlaucht reingerannt waren, können die Gefahr bannen (hätten sie also auch draußen machen können). Ne, das passte alles nicht.
Was sonst noch? Ezekiel hat anscheinend einen Freitod-Versuch unternommen und konnte von Michonne in einer durchaus emotionalen aber mich dennoch nicht wirklich mitreißenden Szene umgestimmt werden. Judith hat sich ein bisschen mehr Status erkämpfen können und zeigt, dass sie bereits durchaus smarte Denkansätze beizusteuern hat. Und Lydia hat ein gewaltiges Außenseiter-Problem, das wunderbar auf aktuelle gesellschaftliche Strömungen der Intolerenz bezogen werden könnte. Letztlich hilft Negan aus der Patsche, aber wie das so ist, wenn es einen unglücklichen Tod benötigt, reicht ein kleiner Schubser aus.
Die moralischen Überlegungen hinsichtlich des Umganges mit Negan, den Bewohnern und Lydia war im Ansatz sehr fein, hätte für mich aber noch konkreter weiter gezogen werden können. Letztlich aber auch egal, was Gabriel sich so erträumt hat, denn Negan ist plötzlich weg. Mal wieder.
Für mich war das eine der bislang schlechtesten Folgen der Staffel. Okay, es gab (bis hierher) erst vier, aber ich weiß bereits, dass die fünfte besser ist. Die Erzählweise ist mir zu zerstückelt, die Handlung insgesamt nicht immer stringent erzählt und zu viele unnötige Logikfehler säumen mal wieder das Feld.
Bilder: amc
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