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Review: Undercover (2016) – Episode One

7. April 2016, 13:13 Uhr
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Die letzten Wochen waren zu UK-Serienfans recht freundlich und zuvorkommend. Tolle Serien, grandiose Schauspieler. Teilweise weiß man gar nicht, wann man das alles schauen soll. Am Sonntag startete ein weiterer Aspirant zur Belegung des Sonntagabends. Die BBC strahlte die Pilotfolge von Peter Moffats „Undercover“ aus und nach den ersten 60 Minuten der sechsteiligen Miniserie scheint klar, dass wir hier eine interessante Show vorgesetzt bekommen haben.

Die Serienidee basiert auf einem britischen Polizeiskandal aus 2010/2011. Die Polizei musste nach mehreren Veröffentlichungen zugeben, dass sie Undercover Polizisten einsetzte, die sich in hauptsächlich politisch aktivistischen Gruppen einschleusten.

Undercover: Trailer - BBC One

Der Skandal an dieser Geschichte ist aber nicht die Thematik einer Undercoveraktion sondern die Tatsache, dass die Polizisten Beziehungen zu in diesen Gruppen involvierten Frauen begannen, natürlich ihre wahre Identität verheimlichend, um so in der Gruppe aufgenommen und akzeptiert zu werden. Teilweise wurden auf dieser „Grundlage“ Ehen geschlossen und Familien gegründet.

„You can’t win trying to save people like me. You have to go big.“

Und genau dies ist auch das Hauptthema in „Undercover“. Wir haben hier mit Maya Cobbina eine Anwältin, Mutter von drei Kindern und Ehefrau von Nick. Wir lernen Maya kennen, wie sie zunächst weit weg von England in den USA auf dem Weg zu einer Hinrichtung eines ihrer Klienten ist, bei dem nur noch zwei Stunden übrig sind, die Behörden von einem weiteren Aufschub des Hinrichtungstermins zu überzeugen.

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Rudy Jones sitzt seit 20 Jahren im Gefängnis und Maya ist von Anfang an seine Anwältin. Was genau Jones vorgeworfen wird, wird nicht ganz klar, wie sich aber im Laufe der Folge herausstellt, hat alles mit einem Vorfall bei einem „black right march“ vor eben 20 Jahren zu tun, der außer Kontrolle geriet und bei dem es zu Polizeigewalt kam. Im Rahmen dieses Vorfalls wurde einer der Aktivisten, Michael Antwi, von der Polizei festgenommen und starb unter nicht geklärten Umständen in Polizeigewahrsam. Dies stellt auch den eigentlichen juristischen Fall der Serie dar, der Maya seit 20 Jahren nicht loslässt.

Bei eben jenem Marsch lernte Maya auch ihren späteren Ehemann kennen. Maya hat seitdem eine politisch eher weniger aktive Karriere als Anwältin gemacht, man hat drei Kinder bekommen, man hat einen Hund und wohnt ein ganz normales Middle-Class Leben.

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Doch nun steht Maya kurz davor die erste schwarze Leiterin der britischen Strafverfolgungsbehörde zu werden und es liegt nahe, dass sie ihre neue Macht auch in jenem Fall von vor 20 Jahren einsetzen würde und wird. Gemäß den Worten von Rudy Jones, dass sie von nun an das wirklich große Rad drehen soll, jetzt, wo sich seine Akte schließt.

Die bevorstehende Ernennung zur Leiterin scheint in einigen Polizeikreisen zur Erkenntnis geführt haben, dass Maya eine reale Gefahr wird, so dass sie Detective Sergeant Nick Johnson (sofern das überhaupt sein echter Name ist) reaktivieren. Nach 20 Jahren. Als Ehemann von Maya Cobbina.

Anfangs sträubt sich Nick noch, seinen alten Job wieder aufzunehmen. Doch am Ende der Folge ist sein Widerstand offenbar gebrochen, die Gefahr, dass sein Geheimnis auffliegt und dadurch seine Familie zerstört wird, ist ihm zu groß. Er soll ja nur seine Frau beobachten und seinen Kontakten lediglich über die Gedanken, privaten Aussagen und Vorhaben Mayas informieren.

Ob es dabei bleibt? Wird sein Geheimnis auffliegen? Wird die Liebe zu seiner Frau am Ende obsiegen?

„He’s watching you. We all are!“

Der Reiz der Serie liegt zum einem im realistischen, weil auf realen Vorbildern basierenden Hintergrund von Polizeigewalt und der bereits erwähnten Undercoveraktion sowie natürlich in den beiden Hauptdarstellern, die in den ersten 60 Minuten bereits eine tolle Vorstellung abliefern.

Was etwas schade ist, dass man noch nicht genau die Zusammenhänge zwischen Rudy Jones, Michael Antwi und natürlich Maya kennen lernen durfte. Es wird aber eine 20 Jahre andauernde Recherche angedeutet und eine Menge an Verdächtigen, die alle Homeland/Castle mäßig an der Wand in Mayas Büro hängen.

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Zudem finde ich es weniger glaubwürdig, dass sich Maya, eine Frau die sich offenbar mit Recherchen auskennt und erfahren ist, offenkundig kaum für die Vergangenheit ihres Mannes interessierte. Ich meine damit hauptsächlich, dass selbst die Existenz des sterbenden Vaters von Nick, Maya nicht bekannt ist und dieser wiederum auch nichts von der Ehefrau und auch nichts von den Kindern weiß.

Es wird aber auch durch diese Szenen klar, dass Nick voll und ganz in seiner Familienrolle aufgeht und es ihm sichtlich schwer fällt, seine Rolle aufrechtzuerhalten, da er seine Frau und seine Kinder über alles liebt und bislang froh gewesen zu sein scheint, dass er seit 20 Jahren offenbar nichts mehr von seinem Einsatzleiter gehört hat.

Die Hauptrollen werden von Sophie Okonedo (The Secret Life of Bees, The Escape Artist) als Maya, Adrian Lester (Hustle, London Spy, Robot Chicken) als Nick und hierzulande wahrscheinlich am bekanntesten, Dennis Haysbert (24, The Unit) als Rudy Jones verkörpert. Das verspricht auch für die restlichen fünf Episoden eine brillante schauspielerische Darstellung, erst recht, wenn es zu den brenzligen und emotionalen Szenen, die man natürlich erwarten darf, kommen wird.

„Undercover“ wird daher auf alle Fälle weitergeschaut und wer die Möglichkeit hat, sollte da unbedingt auch mal reinschauen.

Bilder: BBC

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Donnerstag, 7. April 2016, 13:13 Uhr
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