Tada! Platz 6 der 25 besten Star Trek Folgen ist nicht eine The Next Generation Episode, dieses Mal ist Voyager an der Reihe. Wir begeben uns in die vorletzte Staffel der meiner Meinung nach etwas unterschätzten Star Trek Serie. „Es geschah in einem Augenblick“ (oder im Original „Blink of an Eye“), damit trifft der Titel den Inhalt der Episode wie den Nagel auf den Kopf.
Ein sonderbarer Planet
Die Voyager trifft auf einen Planeten, dessen Eigenschaften völlig unbekannt sind. Er passt in kein bekanntes Schema und sieht dabei aus wie ein rundlicher Donut. In ihrer Neugier gibt Captain Janeway den Befehl, sich dem Planeten zu nähern. Doch leider führt diese Entscheidung dazu, dass die Voyager im Orbit gefangen wird und nicht mehr wegfliegen kann. Kurz nach diesem Intro sieht man, was sich auf dem Planeten ereignet. Eine sehr frühe Zivilisation, vergleichbar mit den ersten Homo Sapiens, sehen den Eintritt der Voyager in ihren Orbit. Das Schiff ist als hellster Stern zu sehen und – leider wenig positiv – verursacht furchtbare Erdbeben.
Im Verlauf der Episode sieht man immer wieder Szenen auf dem fremden Planeten und zwar immer in einer neuer Epoche. Denn die Zeit auf dem Planeten läuft viel schneller als auf der Voyager und im Rest der Galaxy. Während also die Voyager erst wenige Tag gefangen ist, haben die Lebewesen auf dem Planten schon das Industriezeitalter erreicht. Und genau diese einfache, aber geniale Idee macht diese Episode so spannend und unterhaltsam. Schnell merken die intelligenten Aliens, dass der helle Stern ein Raumschiff ist und kein Naturereignis. Sie versuchen Kontakt aufzunehmen und bringen damit die Voyager in Bredouille. Die Sternenflotte verbietet den Kontakt zu Zivilisationen, die noch nicht den Weltraumflug beherrschen. Gleichzeitig hat die Voyager schon Einfluss auf die Geschichte genommen, das „Sternenschiff“ ist fest in der Mythologie verankert.
Um mehr über die Aliens zu erfahren, wird der Doktor auf den Planeten geschickt. Er soll für wenige Sekunden, was mehreren Tagen auf dem Planeten entspricht, Informationen sammeln, damit die Voyager den Orbit verlassen kann. Natürlich läuft etwas schief und der Doktor bleibt statt der geplanten zwei Sekunden viel länger auf dem Planeten. Am Ende werden es mehrere Jahre sein, bevor sie ihn zurückholen können.
Während die Daten, die der Doktor gesammelt hat, analysiert werden, entscheiden sich die Aliens, die Voyager zu besuchen. Mit einem einfachen Raumschiff schaffen sie es, an Bord zu kommen. Im Übertritt in die Zeit der Voyager stirbt eine der beiden Astronauten des Planeten. Der überlebende Mann kehrt zurück auf den Planeten und soll dafür sorgen, dass man nicht mehr auf die Voyager feuert. Denn in der Zwischenzeit hat sich die Zivilisation dazu entschieden, das für sie fremde Schiff abzuschießen. Am Ende wird die Voyager von den Aliens gerettet, die im Verlauf sogar fortschrittlichere Technology als die Voyager entwickelt haben.
Hervorragende kurzweilige Folge
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass die Voyager in nur kurzer Zeit die komplette Entwicklung einer Zivilisation miterlebt und mitgeprägt hat. Und sie konnte nur durch eben diese Wesen gerettet werden. Das alles hat nur wenige Tage gedauert, doch für diese Zivilisation waren es Jahrhunderte – faszinierend. Die Idee, dass die Voyager nicht eingreifen kann, sondern nur ein Spielball des großen und unbekannten Universums ist, zeichnet die Folge aus. Egal, was die Voyager gemacht hat, es war quasi unwichtig (fast so wie in Indiana Jones Teil 1). Sie wurde sozusagen automatisch gerettet ohne technische Spezialkonstruktionen oder irgendwelche Tricks. Damit zeigt diese Episode auch, dass die Zeit relativ ist. Für die einen ist eine Sekunde nur ein Wimpernschlag, für die anderen eine halbe Ewigkeit. Ein schöner Gedanke und eine schöne in sich abgeschlossene Folge, die alle Fans und Nicht-Fans des Science Fiction Franchise erfreuen sollte.
Bilder: Netflix / CBS
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