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Warrior-II

Wer mich kennt, weiß: Ich mag Martial Arts und Kampfsport allgemein. Dementsprechend war „Warrior“ für mich eine der besten Entdeckungen des Jahres und ich habe die erste Staffel gerne rezensiert. Nun beglückt uns SKY (Ticket, Atlantic HD, Go, Q) seit dem 03. Oktober mit der Ausstrahlung der zweiten Staffel in der englischsprachigen Originalversion. Leider gibt es dabei keine „Binge-Watching“-Option, da jeweils samstags eine neue Folge erscheint. Mittlerweile gibt es deren drei und es ist an der Zeit euch kurz zu berichten, wie meine Meinung dazu ausfällt. Maik hatte in seinem Beitrag den Teaser-Trailer dazu bereits vorgestellt. Den offiziellen Trailer von Cinemax findet ihr hier:

Ah Sahm ist, wie fleißige Gucker der ersten Staffel wissen, mittlerweile zum ‚Hop-Wei-Tong‘ zurückgekehrt und bildet wieder die rechte Hand des Junior-Bosses Young Jun. Nebenbei frönt er seinen Hobbies wie zum Beispiel an Fight-Club-ähnlich aufgebauten Pit-Fights teilzunehmen. Dort lässt er sich, augenscheinlich freiwillig, zuerst immer etwas weichklopfen, um letztlich dann doch seine beeindruckenden Kampfsportfähigkeiten auszupacken und die Gegner fachmännisch zu zerlegen. Ah Sahm versucht noch immer, seine Schwester Mai Ling für sich zu gewinnen, die ihrerseits aber eher die Herrschaft über alle Tongs von San Francisco anstrebt und sich dabei sicher nicht von ihrem Bruder abhalten lassen will.

Ah-Sham-Fight

Die uns bestens bekannten Polizisten Bill O’Hara (Kieran Bew) und Richard Lee (Tom Weston-Lee) sind natürlich auch wieder mit im Spiel. Bill hatte, wie die erste Staffel zeigte, Spielschulden abzuarbeiten und trat dazu in die Dienste des Fung Hai-Tongs als Schuldeneintreiber. Diese Rolle führt er auch weiterhin aus. Zuerst mit anscheinend wachsendem Ehrgeiz, hat er doch nun plötzlich nicht nur seine Schulden abbezahlt, sondern sogar noch Geld für sonst unmögliche Ausgaben wie kostspielige Geschenke für seine liebe Frau. Scheinbar macht ihm aber sein Gewissen zu schaffen, weswegen er höchst wagemutig die Höhle des Löwen betritt und seinen „Rücktritt“ erklärt. Dieser Schritt wird noch gravierende Auswirkungen auf Bills Privatleben haben, soviel sei bereits verraten. Doch Bill steht ohnehin allgemein unter Druck, denn seine Aufklärungsquote lässt gewaltig zu wünschen übrig, was ihm sein Chef bei jeder Gelegenheit aufs Brot schmiert.

„We do everything we can!“ (Bill)
„Well, do more of it!“ (Polizeichef)

Insofern bleibt vieles beim Alten, aber es gibt auch einige neue Protagonisten. Nehmen wir zum Beispiel Sophie Mercer (Celine Buckens), die Schwester von Penelope (Penny) Blake, die für allerhand Wirbel sorgt. Nicht nur, dass sie ihre Schwester im Aufbegehren gegen deren Mann, den werten Herrn Bürgermeister, unterstützt, den sie so gar nicht ernst nehmen kann.

„Your husband has the shape of a potatoe!“ (Sophie zu Penny)

Irgendwie bandelt sie auch mit Dylan Leary (Dean Jagger) an. Dieser ist aber nicht ein x-beliebiger Kerl, sondern gerade eben der Anführer der irischen Revolutionsbewegung. Besser macht die Sache auch nicht, dass ihre Schwester Penny mittlerweile nach dessen Ableben Vaters Stahlbau-Betrieb übernommen hat und über hundert Chinesen, sogenannte „Kulis“, für sie arbeiten. Ich bin schon jetzt gespannt, was passieren wird, wenn Dylan merkt, mit wem er sich da wirklich einlässt und welches Spiel Sophie (vielleicht) spielt.

Dylan-und-Sophie-e1603128225889

Ich hatte Spaß mit den bisherigen drei Folgen, der Anschluss an die für mich sehr gute erste Staffel ist nahtlos erfolgt. Alle (egal wie blöd das jetzt klingt) lieb gewonnenen Charaktere sind mit am Start und schlagen und stechen sich (teils mehr schlecht als recht) durch eine weitere Runde „Leben im San Francisco des späten 19. Jahrhunderts“. Perfekt choreographierte Kampfsportkunst, flotte Sprüche, eine gehörige Prise Rassismus und Patriotismus, selbst angedeutete Lovestorys sind mit von der Partie und auch Humor kommt nicht zu kurz.

Die Gangrivalitäten enden stets blutig, zudem gibt es noch ein sehr schlagkräftiges, Martial-Arts-erfahrenes Trio. Dieses legt sich nur allzu gerne mit gewissen Rassisten legt, die wiederum ihrerseits Jagd auf chinesische Billigarbeitskräfte machen, diese aus Spaß foltern, quälen und auch töten. Die Zusammentreffen des Trios mit diesen Individuen fordern einen hohen Blutzoll, oft bleibt da kein Kopf auf dem angestammten Hals! Auch diese Szenen sind handwerklich sehr gut gemacht, ebenso wie die bereits erwähnten Kampfsequenzen.

Wohlige Erinnerungen an „Dexter“, den bekannten „Bloodsplatter-Analyst“ wurden bei mir geweckt, als Cop Lee mit diversen Hieb- und Stichwaffen auf eine Schweinehälfte eindrischt, um nachzuvollziehen, welche Waffen bei den zahlreichen Morden wohl benutzt wurden. Ich bin gespannt darauf, was die fehlenden sieben Folgen noch zeigen werden, vertraue aber darauf, dass diese Serie ihr bislang hohes Niveau auch weiterhin halten kann. Denkt derweil immer daran:

„If you make an ass out of yourself, there will always be someone to ride you“
(Bruce Lee)

Bilder: Cinemax, SKY

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Mittwoch, 21. Oktober 2020, 14:27 Uhr
DramaReviewSerien
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