Wieder einmal nimmt der Watcher das Publikum mit in eine alternative Welt, in der sich die bekannten Geschehnisse aus dem Marvel Cinematic Universe etwas anders zugetragen haben. Zuletzt zeichneten die “What if…?“ Episoden ein eher düsteres Bild des Marvel-Universums. Doch mit der nunmehr siebten Folge bietet die Animationsserie einige heitere Momente an. Im Fokus steht der Donnergott Thor, der diesmal nicht an der Seite von Loki, sondern als Einzelkind der Königsfamilie aufwächst. Damit entwickelt er nie einen Sinn für Verantwortung und Heldentum und bleibt stattdessen der ewig feiernde Tunichtgut. Bei einem Besuch mit zahlreichen Gefährten in Las Vegas trifft er auf die Forscherin Jane Foster. Das gemeinsame Techtelmechtel hält allerdings nicht sonderlich lange an, denn die Geheimorganisation S.H.I.E.L.D. sieht die Ankunft der Außerirdischen als Bedrohung und scheut nicht davor zurück ihre mächtigste Waffe einzusetzen: Captain Marvel.
Aufmerksame „What if…?“-Zuschauer:innen dürfte aufgefallen sein, dass sich der anfangs nur im Verborgenen befindliche Watcher immer mehr zu sehen gibt. Wie üblich, liefert er ein paar Hintergrundinformationen zur abgewandelten Geschichte. Diesmal mit ein paar schönen Zeichnungen versehen, die einem Bilderbuch entstammen könnten. Eigentlich sollte der Prinz von Asgard ja lernen, aber er denkt nicht einmal daran und begibt sich, vorbei an Heimdalls Augen, nach Midgard um zu feiern. Hier kommt es gleich zu mehreren witzigen Szenarien, darunter jene, in der er die formwandelnden Skrulls bittet sich in ihn zu verwandeln.
Unter den Feiernden tummeln sich auch Howard the Duck, der absurderweise mit Darcy vor den Traualtar tritt. Außerdem schlagen Nebula, Korg, Drax, Rocket, Mantis und zahlreiche andere bekannte Gesichter auf. Sogar der Grandmaster heizt an den Plattentellern die Stimmung an. Derweil scheint Thor in Jane Foster schnell eine verwandte Seele gefunden zu haben. Nach einer durchzechten Nacht lassen sich beide ein Tattoo auf den Oberarm stechen. In Anlehnung an den Spruch aus dem ersten „Thor“-Film „Magie ist Wissenschaft, die wir noch nicht verstehen“, lässt sich Thor „Science“ und Jane „Magic“ tätowieren. Wie sich die beiden anschmachten erinnert ein wenig an eine typische Disney-Romanze. Mit Captain Marvels Auftritt wird die traute Zweisamkeit allerdings schnell unterbrochen. Es folgt ein ziemlich cooler und rasanter Kampf bei dem Captain Marvel auch mal einen Hammer an den Kopf bekommt. Schade, dass Brie Larson für die Synchronisierung ihrer Figur nicht zur Verfügung stand. Aber immerhin werden die anderen Rollen von der Originalbesetzung gesprochen, inklusive Tom Hiddleston. Denn ganz ohne Loki kommt auch diese Thor-Story nicht aus. So tritt er hier in seiner Gestalt als Frostriese mit einer Krone aus Eis auf. Beide scheinen sich prima zu verstehen und teilen sich einige witzige Szenen bei der viele Sehenswürdigkeiten zu Bruch kommen. Am Ende sind es aber Thors Mutter und Jane, die ihn wieder zur Vernunft bringen und dafür sorgen, dass alles wieder an seinen Platz kommt. Das Happy End ist aber nicht von Dauer, denn am Horizont taucht eine Armee von Ultrons auf, die wir vermutlich beim Finale in zwei Wochen wiedersehen könnten.
Zuvor gibt es aber noch nächsten Mittwoch eine Folge, die sich Gamoras Schicksal widmet.
Fazit
Heitere Episode, die mehr auf spaßige Gags und Gastauftritte setzt, anstatt auf eine überzeugende Story.
Bilder: Disney
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