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Ich bin ja mit der Serie „Wunderbare Jahre“ aufgewachsen. Von 1988 bis 1993 lief die Serie über die amerikanische Familie Arnold Ende der 1960er Jahre. Jetzt gibt es ein Reboot der Serie, unter dem gleichen Titel. Auch die Serie spielt in den späten 1960er Jahren, hat aber die schwarze Mittelklassefamilie Williams im Fokus. Erzählstil und Atmosphäre sind im Prinzip gleich, so dass man sich zunächst in „Wunderbare Jahre“ wieder recht heimisch fühlt.

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Heißt also: Wir begleiten einen Jugendlichen – hier Dean Williams – in seiner Schulzeit, begleitet von Dean Williams als Erwachsenen, der aus dem Off beschreibt, was wir da so sehen und wie sich bestimmte Ereignisse für den jungen Dean angefühlt haben. Soweit, so bekannt. Im Original spricht Don Cheadle den erwachsenen Dean, was deutlich besser rüberkommt als die deutsche Fassung mit Nik Felice – da fehlt mir irgendwie die Bindung und das Warme, was wir aus der Ursprungsserie von Norbert Langer gewohnt sind.

Die restliche Familie und auch Deans Freunde hinterlassen in der ersten Folge jetzt erstmal keinen bleibenden Eindruck, mit Ausnahme von Dulé Hill, der Deans Vater Bill spielt. Da entsteht direkt viel Charakter und Sympathie, das entwickelt sich hoffentlich in den kommenden Folgen weiter in diese Richtung. Ansonsten bleibt die Story ähnlich wie die Charaktere zu sehr an der Oberfläche, da ist noch wenig Tiefe zu spüren, was natürlich auch daran liegen mag, dass das in den ersten 22 Minuten einer neuen Serie nicht immer sofort gelingen kann. Trotzdem ist mir das schon zu dünn, und mich nervt relativ schnell diese intensive Thematisierung des Rassismus der damaligen Zeit. Alles ist davon extrem aufgeladen, das ist mir dann tatsächlich zuviel. Ich hoffe, das lässt in den nächsten Folgen nach.

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Optisch ist übrigens alles im grünen Bereich, alles sieht sehr gut aus und hat auch dieses typische „Wunderbare Jahre“-Feeling, was aber sicher auch daran liegt, dass die Auftaktfolge von Fred Savage inszeniert wurde, der seinerzeit die Hauptrolle in der Serie übernommen hatte und heute als Regisseur tätig ist. Das war eine gute Entscheidung, ihn hier einzubinden, weil er den Blick auf die Details und die Perspektiven der Figuren überzeugend rüberbringt.

Ansonsten hoffe ich mal auf mehr Tiefe und weniger Fokussierung auf das gefühlt einzige Thema Rassismus. Das zu thematisieren und die Verhältnisse von damals zu zeigen, ist sicher wichtig, das sollte aber den Spirit der Sendung nicht dominieren.

Bilder: Disney

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Freitag, 24. Dezember 2021, 19:19 Uhr
ReviewThe Wonder Years
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