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Die Zukunft des Social-TV?

Rocket Beans TV

27. Januar 2015, 12:41 Uhr
rocket-beans

Vielleicht habt ihr es mitbekommen: Nach acht Jahren und 307 Folgen im TV wurde MTV GameOne eingestellt. Die Hamburger Jungs um Daniel Budiman, Simon Krätschmer, Etienne Gardé und Nils Bomhoff haben aber bereits vor Jahren angefangen, sich ein zweites Standbein aufzubauen. Mit „Rocket Beans“ wurde zunächst die eigene Videoproduktion von GameOne „firmiert“, dann vor allem abseits der TV-Season Inhalte für das Web erstellt. Nach dem Ende im klassischen TV wurde der große Schritt gewagt: seit Anfang des Jahres ist Rocket Beans TV ein eigener TV Sender. Im Internet.

24-Stunden-Programm

Tatsächlich gibt es über Twitch seit 15. Januar den kompletten Tag über einen Rocket Beans TV-Stream zu sehen. Dabei wechseln sich aufgezeichnete Formate mit Live-Segmenten ab.

„In unterschiedlichsten Shows wird knallhart getalkt, locker gezockt oder einfach dem kreativen Chaos freien Lauf gelassen.“

Highlights aus den tatsächlichen Formaten werden auch auf YouTube im Nachgang bereit gestellt. Interaktive Formate wie das morgendliche #MoinMoin oder das abendliche Wir müssen reden demonstrieren nicht nur eindrucksvoll, wie viele Leute tatsächlich digital dabei sind und die Jungs abfeiern, sondern vor allem, dass Internet nicht nur als Sendekanal sondern als Interaktionsplattform verstanden wird. Klar, eingeholte Tweets gibt es auch in der ein oder anderen klassischen TV-Sendung, hier kommen aber auch beim Live-Spielen (bspw. von Point-And-Click-Adventures) Hinweise aus der Zuschauerschaft, die stets mit beachtet werden – oder es wird tatsächlich mit/gegen die Community gespielt. Wenn dann aber auch mal über 10.000 Leute beim Brettspielen, morgendlichen Zeitunglesen oder Kino- und Fernsehgerede zuschauen, zeigt sich, dass die Grundidee bereits absolut funktioniert.

Gelungener Start

Ich bin großer Fan der Jungs (auch abseits der vier prominenten Köpfe) und freue mich, dass das Vorhaben bisher scheinbar zu funktionieren scheint. Irre Ideen treffen auf tollen Humor und jede Menge Abwechslung in den Inhalten. Es muss sich natürlich noch eine tatsächliche Sendestruktur entwickeln, aber es ist halt eben noch die Testphase. Durch sympathisches und ehrliches Auftreten machen die Bohnen aber jeglichen Kinderschuh-Probleme wieder wett. Letztlich zeigt sich, dass Ideen sich ihren Freiraum erkämpfen können und gut gemachter Internet-Content auch seine Fans im Web findet. Wenn man dann sieht, dass die Jungs (und Mädels) von den Abonnentenzahlen deutlich hinter YouTube-Stars und -Sternchen liegen, kann man sich nur an den Kopf fassen… Die schaffen es immerhin, dass man sich auf einmal dabei erwischt, wie man stundenlang dabei zuschaut, wie die Pen&Paper spielen – anstatt, dass man es einfach selber zockt.

Wer die Rocket Beans unterstützen möchte, schaut auf die Website oder direkt auf Twitch vorbei. Natürlich gibt es auch ein passendes facebook-Profil.

Beitrag von:
Dienstag, 27. Januar 2015, 12:41 Uhr
TV
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5 Kommentare

  • Vel

    Die Jungs sind einfach deutsches Kulturgut. Jeder der Games spielt, Kinofilme mag oder auf Superhelden abfährt, sollte diese Nerdsendung kennen. Wenn nicht, UNBEDINGT einschalten und die Jungs kennenlernen! Ernsthaft. Das Programm ist tausendmal besser als die Bachelors, Dschungelcamps im Fernsehen. Ach was red ich, mein Fernseher war seit Tagen nicht an. Seit die Rocketbeans laufen! Das will was heissen. Selbst wenn einem nicht immer das Gezockte interessiert – die Jungs, der Chat, die Community machen es sehenswert. Der Humor ist manchmal so kreativ krass, dass es eskaliert. Der pure Wahnsinn. Für jeden Nerd ein Muss.

  • bjoern

    mal sehen wie lange das gut geht.
    Das Konzept über Twitch in DE auf deutsch die Produktion zu finanzieren wird auf Dauer nicht funktionieren. Da müssen auch andere Finanzierungen sicher her.. nicht sicher ob das klappt.
    Ich finde die Jungs gut und ihr Vorhaben klasse aber leider stört eine Sache mich sehr.. sie verstossen gegen die Regeln von Twitch und tun Dinge die der normale Strammer nicht darf. Talkshows über 30 min, Aufzeichnungen bzw nicht Live-Content. Jeder Andere hätte da schon seinen Channel zumachen müssen. Und der Grund ist Einfach, es ist sehr hart an der Grenze zum legalen. Der Rundfunkstaatsvertrag schreibt für Videoangebote eine Zulassung vor, wenn diese „linear gesendet“ und „zeitgleich von mehr als 500 Nutzern“ (eine willkürlich festgelegte Zahl) empfangbar sind.

    Wer dagegen verstößt und einfach so sendet, kann mit einem Bußgeld belegt werden. Bis zu 500.000 Euro Strafe drohen. Bei all der Euphorie sollte man also vielleicht mal überlegen wie man sich sicher aufstellt. Weil derzeit gebe ich diesem Konstrukt kein langes Leben.

    • Okay, ich kenne mich da zu wenig mit den Twitch-Richtlinien aus, daher danke für den Input. Allgemein muss man natürlich sehen, wie die sich langfristig strukturieren und auch festsetzen. Mir fehlt bspw. ein kurz-knackiges Format wie GameOne, da ich einfach keine Zeit habe, mir die teils stundenlangen Sendungen anzuschauen. Ich gehe aber mal davon aus, dass man hier mit Twitch gesprochen hat und es auch als eine Art Promo für die Plattform sieht. Dass Rundfunkstaatsverträge größtenteils altbacken sind, brauchen wir hier sicherlich nicht durchzukauen…

  • Vel

    Das kurzknackige Formate wie GameOne mit viel Pappe und Kostümen fehlen, inkl. der ikonischen Figuren wie Eduard Laser, Grafikhure usw wissen die Jungs! Es fehlt momentan einfach die Zeit. Wenn sich das Chaos gelegt hat, die Finanzierung stabil ist und mehr Zeit freigeräumt wird durch externe Formate, dann wird auch ein Eduard Laser zurückkehren. Das sagte Eddy.

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