Wenn man mich früge, und man tut dies nicht so oft wie man vermuten würde, aber häufiger als man denkt, also wenn man mich früge, beispielsweise, welcher britische Schauspieler für mich der „britischste“ Schauspieler ist, so rein optisch, dann wäre der heutige Präsentator des Türchens 17 unseres sAWEntskalenders definitiv in den Top 3: Damian Watcyn Lewis. Allein schon wegen des zweiten Vornamens. Watcyn, eine etwas ältere Version des englischen männlichen Vornamens Watson, also „Sohn eines Walters“, ist so sehr britisch wie Doppeldeckerbusse, Fish and Chips, Plumpudding, Tea Time und die Geschichten rund um Sherlock Holmes.
Und dann noch diese rötlichen Haare und das rötliche Gesicht in Verbindung mit ein paar leichten Sommersprossen, Damian Lewis muss nicht mal den Mund aufmachen und man weiß trotzdem sofort dass er den Union Jack auf seinem Reisepass mit sich herum trägt. Und dann noch diese besondere attitude, die Damian Lewis an den Tag legt, der Mann ist sowas von ein Brite. Very cool. Very british.
Die Rolle aber, die ich als allererstes mit Damian Lewis in Verbindung bringe, ist die des Major Richard D. Winters in „Band of Brothers“ . Und das ist ein US Amerikaner. Kein Brite. Trotzdem eine tolle Rolle, die sehr ruhig in der Anlage von Damian Lewis verkörpert wurde. Für mich ist Damian Lewis auch eher ein Vertreter der ruhigeren Charaktere, nicht zu verwechseln mit langweiligen Figuren. Ich mag sein ausdrucksstarkes Gesicht, für mich erzählt Damian Lewis viel durch Körpersprache und Mimik. Oder einfach wie er in einen Apfel oder in eine Orange beißt. Und genießt. Bevor er dies sehr häufig tun konnte, durfte man Damian Lewis aber in einer sehr britischen Miniserie bewundern.
Die Rede ist von „The Forsyte Saga“ , einer Serie, die ich hier schon mal näher beschrieben habe. Damian Lewis spielt hier einen wohlhabenden Engländer im viktorianischen Zeitalter. Und wie er den spielt. So kühl, so brutal, so stolz. Oder mit anderen Worten: Damian Lewis ist hier nicht gerade der große Sympathisant. Er verkörpert die egoistischen Prinzipien jener Gesellschaft und Zeit par excellence. Und er tut dies so überzeugend, dass ich wirklich ein wenig Probleme hatte, die Person Damian Lewis von der Figur Soames Forsyte zu trennen. Über die zehn Episoden dieser wirklich tollen Miniserie hätte ich den Schauspieler Damian Lewis auch in keiner anderen Rolle sehen wollen, ich hatte einen kleinen Brass auf Mr. Lewis. Spricht für Herrn Lewis, und ein wenig gegen mich.
Eine deutlich sympathischere Rolle spielte Damian Lewis in einer dieser viel zu früh beendeten und viel zu wenig beachteten Serien, die wohl jeder mal in seiner persönlichen Serienhistorie zu Gesicht bekommen hat. Die Serie „Life“ lief nur über zwei Staffeln und die 2. Staffel war auch lange nicht so stark wie noch die Premierenstaffel. Aber Damian Lewis als Charlie Crews hat sich in meinen Augen durch diese Rolle endgültig in den Fokus Hollywoods gespielt. Diese Serie war absolut unterhaltsam, witzig und durchaus spannend. Und Damian Lewis mittendrin. Vor allem das Duo Damian Lewis mit Sarah Shahi als Crews Kollegin Dani Reese ist hier zu nennen und macht einen großen Spaß. Vielleicht war dies auch ein Grund, warum Damian Lewis nicht nur in die engere Auswahl zu einer der großen Serien der letzten Jahre kam. Denn Damian Lewis konnte mit „Life“ unter Beweis stellen, dass er nicht nur ein guter Schauspieler ist sondern auch sehr gut im Duo mit einer weiblichen Figur harmonieren kann.
Auch wenn ich das israelische Original viel emotionaler und besser finde, so ist „Homeland“ natürlich eine der großen Serien dieser Zeit und Damian Lewis kann ihr seinen Stempel aufdrücken. Sein Nicholas Brody finde ich nämlich viel überzeugender als Claire Danes Carrie Mathison, und Claire Danes ist nun auch keine Blinde in ihrem Geschäft. Aber seit seinem SPOILER ist die Serie absolut uninteressant für mich geworden. Habe seitdem auch keine Episode mehr gesehen, und wahrscheinlich auch nichts verpasst. Denn ich bin Damian Lewis einfach zur nächsten Serie gefolgt.
Freunde, wenn ihr bisher noch keine Folge der Miniserie „Wölfe“ bzw. „Wolf Hall“ gesehen habt, holt das unbedingt nach. Tolle Geschichte, echte Geschichte, grandiose Schauspieler und ein sehr gut aufgelegter Damian Lewis als König Heinrich VIII.. Neben Damian Lewis überzeugten noch Schauspieler wie Mark Rylance oder auch Claire Foy – eine wunderbare schauspielerische Dreifaltigkeit. Und Damian Lewis König ist mal wirklich überzeugend und grandios in seiner ganz eigenen Art. Auch wenn ich gerne eingestehen möchte, dass mir Mark Rylance als Thomas Cromwell noch ein wenig besser gefällt. Aber wie auch in seinen vorherigen Serienprojekten weiß Damian Lewis seiner Figur eine ganz eigene Note zu geben. Eben durch seine Mimik und dieses Spiel mit den Augen. Das hat er echt drauf.
Sein aktuelles Serienprojekt ist eine Serie aus dem letzten Jahr, „Billions“ . Und sie liegt auch schon in Form einer DVD in meinem Unterhaltungsregal. Die Kritiken und Rezensionen sind nämlich ziemlich eindeutig, und Damian Lewis steht mit seiner Hauptfigur des Bobby Axelrod, einem skrupelosen Hedgefondsmanager, im absoluten positiven Mittelpunkt der Serie. Die Serie spielt in der New Yorker Finanzwelt und soll auch schön komplex sein in Sachen Handlung und Figuren. Was mir hier durch die YouTube Videos etc. wieder sehr gut gefällt, ist, dass Damian Lewis hier mal wieder einen smarten Unsympathen spielt, und dies scheinbar wieder ohne Makel. Damian Lewis steht in dieser Serie nämlich im Mittelpunkt einer Ermittlung, und er ist nicht der Jäger, er ist der Gejagte. Die Serie habe ich mir definitiv für das kommende Frühjahr vorgenommen.
Wie steht Ihr zu Damian Lewis? Mögt ihr sein Art, seine Serien? Oder viel wichtiger, weil die Lösung euch schöne Preise bescheren könnte: hat dieser Beitrag überhaupt versteckte Buchstaben? Und ja, wie viele? Und wo?
Also wenn man mich früge, um den Kreis vom Anfang zu schließen, ob in diesem Beitrag ein oder mehrere Buchstaben versteckt sind, ich wüsste eine Antwort drauf. Ihr auch?
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