„Black Mirror” ist für mich fast genauso stark mit Weihnachten verbunden wie „Kevin allein zu Haus“ und „Sissi“ – clever von Netflix, die erste und vierte Staffel sowie die Specials „White Christmas“ und „Bandersnatch“ jeweils um Weihnachten herum veröffentlicht zu haben. Auch wenn „White Christmas“ mich immer noch jedesmal etwas verstört zurücklässt, muss die Folge an den Feiertagen einfach sein. Auch „Bandersnatch“ habe ich direkt am Erscheinungstag gesehen, welcher sich am 28. Dezember zum ersten Mal jährt – eine gute Gelegenheit, die Folge noch einmal durchzuspielen.
Jede Folge von „Black Mirror“ steht für sich, klassisch Anthologie-Serie, doch in vielen Episoden gibt es versteckte Hinweise und Verbindungen zu anderen. Ein wahrer Schatz an Easter Eggs!
SPOILERALARM!! Eh klar, aber wer noch keine Folge oder manche Folgen noch nicht gesehen hat, sollte etwas aufpassen beim Lesen – zur Erklärung der Easter Eggs muss man teilweise auf Folgen aller Staffeln eingehen. Jetzt aber los!
UKN UK News Networks
Das allererste Easter Egg taucht in der ersten Folge der zweiten Staffel auf – „Be Right Back“. Es geht um Trauer und die Möglichkeiten von KI, gewürzt mit ein bisschen „Friedhof der Kuscheltiere“. Martha scrollt durch ihre E-Mails, unter welchen auch eine von „Uknewsnetworks“ ist. Den fiktiven Nachrichtensender kennen wir bereits aus der Pilotfolge „The National Anthem“ und er begleitet uns auch noch durch viele weitere Episoden – achtet mal darauf! Das Easter Egg ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass alle „Black Mirror“ Folgen in einem Universum spielen.
In der Folge „The Black Museum“ in Staffel 4 sehen wir sogar noch das amerikanische Pendant – USN. Das war es aber noch nicht ganz, es wird noch besser.
In „The Waldo Moment“ (Staffel 2, Episode 3) erscheinen in der Newsticker-Banderole die gleichen Schlagzeilen wie in „The National Anthem“ – die beiden Folgen spielen also nicht nur im gleichen Universum (und Land), sondern auch zur gleichen Zeit.
Irma Thomas – Anyone Who Knows What Love Is (Will Understand)
Stell dir vor, du bringst Mitte der 60er Jahre einen Song heraus und fast ein halbes Jahrhundert später ist dieser Song ein Easter Egg in einer Serie… Der Song “Anyone Who Knows What Love Is” von Irma Thomas ist vielleicht eines der bekanntesten Easter Eggs – hört euch die ersten Takte an und sagt mir, dass ihr nicht direkt an „Black Mirror“ denkt:
Aufgrund der Rolle, die der Song für und in „Black Mirror“ spielt, kann man bestimmt auch darüber streiten, ob wir es hier überhaupt noch mit einem Easter Egg zu tun haben – trotzdem ist sicher auch dem ein oder anderen Leser noch nicht bewusst, wie oft die Melodie vorkommt und warum es uns mittlerweile ein bisschen gruselt, wenn sie läuft.
Das erste Mal gibt Abi aus „15 Million Merits” (Staffel 1, Episode 2) das Lied zum Besten, kann die „Hot Shot“-Jury damit jedoch nicht überzeugen. Ihr Auftritt wird übrigens gegen Ende der Waldo-Episode auf einem Billboard angekündigt, während ein Obdachloser gerade von Polizisten zur Räson gebracht wird, weil er eine Waldo-Werbung mit einer Bierdose beworfen hat.
In „White Christmas“ singt Beth den Song in einer Karaoke Bar, und während man natürlich beim ersten Mal davon ausgeht, dass sie das Lied für ihren Mann singt, erkennt man im Nachhinein eine eindeutige Zweideutigkeit in Beth´s Songauswahl. Oder vielleicht doch nicht?
„The world
May think I’m foolish
They can’t see you
Like I can
Oh but anyone
Who knows what love is
Will understand“
Statt der späteren Magd-Kappe trägt Madeline Brewer in der Folge „Men Against Fire“ Stahlhelm und hat sichtlich Vergnügen daran, „Roaches“ zur Strecke zu bringen. Sie malträtiert einen Zivilisten mit dem Lied, der Roaches bei sich versteckt gehalten hat. Die Folge ist ein bisschen „Matrix“ und ein bisschen „Schindlers Liste“ und beschäftigt sich mit der Frage, ob wir mit der (grausamen) Wahrheit umgehen können – oder überhaupt möchten.
Während der Song also zuerst voller Hoffnung (Abi) und dann mit zerrissenem Herzen (Beth) gesungen wird, benutzt Raiman ihn, um den Schrecken noch zu vergrößern und Angst zu verbreiten. Damit aber immer noch nicht genug: In „Crocodile“ (Staffel 4, Episode 3) läuft der Song gerade in einem vorbeifahrenden Auto, als ein Mann von einem Pizza-Lieferwagen überfahren wird und das Lied wird in dieser Folge vom Easter Egg zu einem entscheidenden Teil des Plots. Er dient jetzt als Instrument, als Trigger für Erinnerungen, und wer die Folge gesehen hat weiß, welches Grauen am Ende wartet. Es scheint, dass nichts gut enden kann, was in Zusammenhang mit diesem Lied steht, schließlich spielt er in keiner der Happy-End-Folgen eine Rolle.
Und noch einmal taucht „Anyone Who Knows What Love Is” auf: In der bisher letzten Folge, „Rachel, Jack and Ashley Too“, wird der Song dem Popstar Ashley O mit Hilfe eines temporalen Interpretators aus dem komatösen Kopf „herausgefiltert“ und anschließend per Synthesizer vertont. Ein Hoch auf die Technik! *Sarkasmusaus*
Oooooookay. Wow. Ich würde wirklich gerne einmal Irma Thomas fragen, was sie zu alldem denkt.
Entgegen der bekannten sAWEntskalender-Logik wird es einen zweiten Teil der Easter Eggs in Black Mirror geben – mit ein paar mehr „undiskutablen“ Funden. Freut euch drauf!
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