Ein neues Türchen unseres sAWEntskalenders öffnet sich und dahinter verbirgt sich ein schönes Interview mit Katharina Nesytowa. Die 1985 in Berlin geborene Schauspielerin verbrachte einen großen Teil ihrer Kindheit in Moskau, Russland und ist seit Jugendalter am Theater aktiv. Sie spielte in Musikvideos und Werbefilmen mit und während sie von 2005 bis 2009 an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover Schauspiel studierte, erhielt sie bereits die ersten Rollen für TV-Produktionen.
Katharina Nesytowa spielte 2008 an der Seite von unter anderem Max Riemelt, Ronald Zehrfeld und Marie Bäumer in einer tragenden Rolle die ukrainische Zwangsprostituierte Swetlana in der deutschen Krimiserie „Im Angesicht des Verbrechens“. Eine Rolle, die sie bekannt machte. Von 2015 bis 2021, von Folge eins an, war sie als Protagonistin Dr. Theresa Koshka in der ARD-Weekly „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“ zu sehen. Seit diesem Jahr ist sie ebenfalls Teil der ZDFneo-Serie „Wir“, in der sie die Rolle der Helena Kwiatkowski einnimmt. Die zweite Staffel des Dramas steht seit dem 3. Dezember in der ZDF-Mediathek zum Abruf bereit. Wir freuen uuns, dass Katharina die Zeit gefunden hat, unsere Fragen zu ihren Lieblingsserien und ihrem Sehverhalten zu beantworten.
Interview mit Schauspielerin Katharina Nesytowa
Welche Serie hast du zuletzt gesehen?
„Suits“
Dein absoluter Serien-Geheimtipp?
„Wir“ ;)
Mit welcher Serienfigur kannst du dich am besten identifizieren und warum?
Da gibt es sehr viele. Wenn ich eine Serie gerne schaue, dann identifiziere ich mich natürlich immer mit mindestens einem Character daraus – und das sind auch nicht nur die Frauenrollen. Eine der spannendsten Figuren in der Hinsicht ist für mich Fleabag.
Woran arbeitest du zurzeit, was ist dein nächstes Projekt?
Dazu darf ich jetzt leider noch gar nichts sagen. Das nächste Projekt, das ausgestrahlt wird, ist die 2. Staffel „Wir“ im Dezember in der ZDF Mediathek und „Die Luft, die wir atmen“ am 2.2.2022 um 20.15 im Ersten.
Kannst du uns eine Anekdote von einer Produktion erzählen?
Hm. Man trägt sehr oft mehrere Schichten ulkig aussehender Wärmewäsche unter luftig aussehenden lässig daherkommenden Kostümen, klebt sich diverse Wärmepflaster an möglichst viele Stellen und tut dann so als wäre alles entspannt. Manchmal funktioniert das auch wirklich.
Was hat dich am meisten an der Serie „Wir“ gereizt?
Hier sind viele Träume gleichzeitig in Erfüllung gegangen: mit Menschen zusammenzuarbeiten, die ähnliche Geschichten erzählen wollen wie ich und die Diversität als Selbstverständlichkeit transportieren wollen. Auch mit der Figur der Helena konnte ich eine Seite zeigen, mit der ich filmisch bisher noch nicht so oft unterwegs war. Das zeigt sich u.a. an Details wie dem Umgang mit Sprache und dem Kleidungsstil. Hier durften endlich auf verschiedensten Ebenen sehr viele Dinge sein, die in vielen anderen TV-Formaten noch weggebügelt und rausgehalten werden. Weil sie nicht einem bestimmten Bild entsprechen. Was genau das sein soll, wird oft gar nicht benannt. Stattdessen soll oft das Publikum als Argument herhalten: „das wollen die Zuschauer nicht sehen“. Ich bin überzeugt, dass sie es doch wollen. Ich bin auch überzeugt, dass es heilsam und wichtig ist, echte Schönheit zu zeigen, damit wir sie zuhause in unseren Leben und in unseren Hosen und in unseren Spiegeln auch wiedererkennen. Denn die ist überall. Schönheit, die nicht durch eine Industrie definiert wurde und aus „glatt-sein” und sogenannter Perfektion (Was soll das überhaupt sein?) besteht. Schönheit ist nicht das Bestreben, einem Bild zu entsprechen. Auch wenn uns das tagtäglich so verkauft wird. An diesem kraftraubenden Thema arbeiten sich sehr viele Menschen im Alltag ab. Hierzu konnten WIR einen Beitrag leisten, indem wir angebliche Makel nicht als solche behandelten. Auch das war ein sehr wichtiger Prozess für mich.
Wie bist du zur Film- & Serienbranche gekommen?
Mit einer in der Kindheit entfachten Liebe zum Geschichten erzählen, mit Leidenschaft und Sturheit.
Was zeichnet deiner Meinung nach eine gute Serie aus?
Vielseitigkeit auf allen Ebenen, Mut, Stilgefühl und Humor.
Worin liegt für dich der entscheidende Unterschied zwischen Film und Serie?
Weil man bei einer Serie mehr Zeit zur Verfügung hat, kann man mehr in die Tiefe gehen und die Figuren ausführlicher beleuchten. Als Zuschauer räumen wir den Charakteren einer Serie mehr Raum in unseren Leben ein – sie werden eine Zeit lang fast etwas wie Freunde, die uns ein Stück begleiten – wie bei einem guten Buch. Im besten Fall ist die Welt, die wir damit hereinlassen, natürlich auch eine Inspirationsquelle. Letzteres passiert selbstverständlich auch bei Filmen.
Bingen oder Häppchen?
Ich nehme mir Häppchen vor und lande beim Bingen.
O-Ton oder Synchro?
O-Ton.
Sonntagabend: lineares TV oder Streaming?
Ich habe kein lineares Fernsehen mehr. Und kein Ritual für Sonntagabend. Wenn dann Streaming.
Was läuft bei dir an Weihnachten (Weihnachtsfolge/Weihnachtsfilm)?
Hoffentlich Gespräche und gutes Essen mit geliebten Menschen. Und am nächsten Morgen „Der kleine Lord“.
DANKE FÜR DAS INTERVIEW.
Buchstaben gefunden?
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Bild: Copyright: ZDF/Oliver Feist
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