Wie setzt man die Schlüsselperson in Szene, die gerade ein seelisches Trauma durchlebt – ohne, dass es nach einer Kopie aussieht? Offensichtlich haben sich die Macher der Serie mit dieser Frage auseinandergesetzt oder sind einfach von Natur aus originell.
„Thanks for not asking.“ – „You’re welcome.“ (Emma & Kieran)
„You seriously need an off-switch!“ – „I know.“ (Audrey & Noah)
„It’s not me that I’m worried about … It’s all of you.“ (Emma)
Auch an den Nebenschauplätzen ist ordentlich was los. Brooke hilft Piper dabei ihren eigenen Vater, den Major, der Justiz auszuliefern und das Nerd-Duo sucht weiter nach Mr. Bransons wahrer Identität.
Wir erfahren also, was es mit der omnösen Leiche auf sich hat, die Brookes alter Herr verschwinden lassen wollte: Ein Drogen-Buddy seiner Frau, den er mit einer Überdosis leblos in seinem Haus aufgefunden hat. Ein Ereignis, das das Image der Famile Maddox – wohl eher sein eigenes – hätte erheblich schaden können, wäre es an die Öffentlichkeit gelangt.
Doch zurück zu Emma. Nach diversen Halluzinationen landet diese schließlich im Krankenhaus. Wieder eine Location, die perfekt zur Grundstimmung passt: Ärzte, lange Gänge und das wohl unnatürlichste Licht der Welt. Perfekt.
Es hätte wohl auch keinen besseren Ort geben können für ein Wiedersehen mit jemandem, der sich früh aus ihrem Leben verabschiedet hat: Kevin Duval, ihr Vater. Schock! Doch auch hier verschwimmt die Grenze zwischen Fantasie und Realität. Als Zuschauer fühle ich mich für eine Zeit lang ebenso benebelt und unsicher wie die Hauptfigur selbst.
„I was so hurt and angry. And he was so kind …“ (Margaret Duval)
In ihrer Imagination bekommt Emma auch den nächsten Hinweis: Ihre Mutter war einst schon einmal schwanger gewesen. Mit dieser Erkenntnis konfrontiert sie Margaret Duval. Diese offenbart ihr die wahre Geschichte, die dahinter steckt: Das Kind ist von Brandon James.
Eine emotionale Szene, die wunderbar von beiden Schauspielerinnen umgesetzt wird.
Derweil versucht Brooke mit Frustrationssex in der Schulaula ihre Situation zu verarbeiten. Zunächst noch zögerlich muss Mr. Seth „Handsome“ Branson schließlich doch der körperlichen Begierde nachgeben. Gerade als beide warm werden, verschwindet er um einem Geräusch nachzugehen, das er angeblich gehört hat.
„Love the colors, but the spot’s too much.“ (Brooke)
Dann steht das Mädchen auch schon halb nackt auf der Bühne und wird von Spots und Farben beleuchtet. Mit einer Mischung aus Angst und Neugier blickt sie zum dunkelsten Punkt im Raum … Ghostface! Und Brooke so: „Oh my God! Ahhh!“ und ich so: „Woohoo!“
Mit einer Schnittwunde am Arm kann sie sich noch kurz in Sicherheit bringen bevor der Sheriff Hudson samt Kavallerie in den Saal reinstürmt und Mr. Branson verhaftet. Zuvor sind Audrey und Noah auf seine wahre (?) Identität als Mr. Seth Palmer gestoßen. Diese Information und ein gefundenes blutiges Messer aus dem Klassenzimmer haben sie im Anschluss dem Sheriff überreicht.
Vorschau: S01E09
Ist das der Killer? Ich denke eher nicht. Wäre viel zu einfach. Aber vielleicht gerade deswegen?
Next week on Scream…can the real Seth Palmer please stand up? What else are you hiding, Mr. B??
Posted by Scream on Mittwoch, 19. August 2015
Fotos: MTV
Ich fand die Folge tatsächlich etwas lame. Nach dem hohen Tempo der davor aber sicherlich kein Wunder. Davor hätte ich noch gesagt, dass der Sheriff und die Reporterin gemeinsame Sache machen. Bei ihr bin ich mir auch noch sicher, bei ihm… hm…
Finde es aber gut, wie sie selbst in der Serie Gedankengängen nachgehen, wer es sein könnte, wer nur Sachen vorgibt, um nicht unter die Verdächtigen zu gelangen, etc. Schönes Verwirrspiel in alle Richtungen. Nur, dass die Mutter einen möglichen Halbbruder geheim gehalten hat bei so einem offensichtlichen Bezug, ist selten dämlich…
Wenn man den Vergleich zu den anderen Folgen zieht, ja.
Ich finde das Streuen und Nachgehen von neuen Hinweisen auch sehr unterhaltsam – vor und hinter dem Bildschirm, sozusagen. Ständig dieses „Der/die ist es! Oder?“
Am Ende sind es dann vielleicht sogar drei?
Je näher dieses rückt, umso mehr habe ich das Gefühl, dass es entweder richtig gut wird oder aber eben richtig mies. Also die Auflösung wird von den Zuschauern akzeptiert oder vollends abgelehnt, für was dazwischen wird es keinen Raum geben, denke ich.
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