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Wenn der Vorhang fällt – das Staffelfinale

Scream S01E10 – Revelation

5. September 2015, 11:05 Uhr
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Bevor dieses Mal weiter geschrien und gemordet wird, gibt es ein Gedenken an den kürzlich verstorbenen Wes Craven. 1996 kam der erste Teil von „Scream“ in die Kinos und läutete damit die neue Stunde des Horrorgenres ein. Für die Serienadaption war er offiziell als Executive producer tätig. Möge sein Erbe lange leben.

„No cops, or they will all be headline news.“ (Ghostface)

Nachdem das Gerücht die Runde gemacht hat, dass der neueste Tatort gestellt wirkt, finden Emma und ihre Mutter einen Hinweis, der sie zum Verbleib von Sheriff Hudson führt. Als sie ihn schließlich finden, stellt es sich jedoch raus, dass der Killer den Körper präpariert hat. Unbewusst gibt Maggie durch ihr voreiliges Handeln ihren Geliebten den Todesstoß. Die Tatsache, dass die meisten von uns in solch einer Situation höchstwahrscheinlich genau so reagieren würden, versetzt den Zuschauer direkt in die Lage vom virtuellen Geschehen.

Während Emma mit Hilfe von Noah versucht dem Killer ausfindig zu machen, ist Brooke dabei im eigenen Stil eine Party zu schmeißen. Mir gefällt die Enthüllung ihres Charakters sehr gut. Anfänglich sich noch als das oberflächliche Flittchen präsentierend, zeigt sie in Laufe der Zeit immer mehr von ihrer Vielseitigkeit. Ihr Vieraugengespräch mit Audrey rundet diese Entwicklung auf eine schöne Art und Weise ab.

„You know, I kind of like this whole real human thing you got going right now.“ – „Are you flirting with me?“ (Audrey & Brooke)

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Als dann auf dem Anwesen die nächste Leiche gefunden wird, steht plötzlich alles wieder Kopf. Audrey wird vom Maskierten überwältigt. Schnitt. Über ihr anschließendes Wohlbefinden werden wir nicht aufgeklärt. Brooke wird indes von Branson überrascht. Sie traut ihm nicht. Ich genau so wenig. Wie Branson hierbei dargestellt wird, lässt mich jedoch hin und her schwanken. Schöne Sache, so was.

Im entscheidenden Moment wird es dunkel. Ghostface! Panisch flüchtet sich Brooke in die Tiefkühltruhe in der Garage, wo auch schon ihr Vater eine Leiche versteckte, wird aber darauf hin vom Maskierten entdeckt, mit einer Klinge bearbeitet und nachfolgend kühlgehalten. Dabei könnte das Bildsetting nicht passender sein um die entsprechende Stimmung zu verbreiten.

Das gleiche Psychospiel wie bei Branson gibt es erneut, als Kieran die Szenerie betritt, zu der zeitgleich auch Emma und Noah aufkreuzen. Ist er der Killer? Jeder bringt seine Argumente und wieder ist man als Zuschauer aktiv und passiv zugleich. Kurz: Kieran ist es nicht. Erleichterung. Parallel läuft zum Ganzen die – nicht anders zu erwarten – großartige Noah-Show, in der abermals knallhart, aber auf humorvolle Weise, mit den Stereotypen des Genres abgerechnet wird.

„Bubblegum pop has never sounded so terrifying.“ (Noah)

„Scream if you see anything.“ – „That won’t be hard.“ (Kieran & Noah)

„[…] in observation of this loaded moment, I am not in favor of splitting up, nor am I three days from retiring … I will not be right back!“ (Noah)

Geschlossen kann die Gruppe, mittlerweile um Jake bereichert, Brooke noch rechtzeitig vor dem Erfrierungstod retten. Auch Audrey scheint mit einer vergleichbar harmlosen Schnittwunde davongekommen zu sein. Just als Emma mit dem Haustelefon versucht Hilfe zu holen, klingelt es: Der Killer ist dran. Der finale Hinweis führt sie zum Ort, wo zu jener Zeit auf Brandon James geschossen wurde.

„There’s a landline in the kitchen.“ – „A landline? What is this, 1996?“ (Brooke & Jake)

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Am Steg angekommen findet Emma ihre Mutter gefesselt und verletzt. Lange lässt der Maskierte nicht auf sich warten und tritt aus der Dunkelheit hervor. Das große Finale beginnt. Auf Emmas Aufforderung hin nimmt der Killer seine Maske ab: Es ist Piper. Punkt für mich! Nicht nur ist sie einer der Killer, sondern auch Emmas Halbschwester – das Kind, was Maggie Duvall (damals Daisy) zur Adoption geben musste. Wieder Punkt für mich!

Dann ein Kampf, bei dem Emma zunächst verletzt und dann von Piper überwältigt wird. Gerade als diese zum Hieb ausholt fällt ein Schuss. Audrey! Doch ist Piper tot? Ist sie nicht. Aus dem Wasser erhebt sie sich und holt erneut aus. Aber dieses Mal ist Emma dran und drückt ab. Kopfschuss.

„Nice shot.“ – „They always come back.“ (Audrey & Emma)

Eine gewisse Note Happy End als wir sehen, dass nicht nur Emma und Kieran, sondern auch Brooke und Jake sich gefunden haben. Anschließend darf Noah noch via Broadcast seinen Monolog zum aktuellen Geschehen verbreiten. Eine wichtige Frage dabei: Wer ist der Maskierte, der Will attackiert hat, als dieser mit Piper zusammen war? Auch die Tatsache, dass Audrey mit ihr in Korrespondenz stand, wirft weitere Fragen auf. Hiermit dürfte der erste Grundstein für die zweite Staffel gelegt worden sein.

Fazit

Kann gar nicht oft genug sagen, wie überrascht und erfreut ich bin, was MTV mit dieser Serie gemacht hat. Fakt ist, dass man von Anfang an sich gefragt hat, wer hinter all dem steckt und Fakt ist auch, dass man es bis zum Schluss nie sicher wusste. Es fiel mir nie wirklich schwer, mich in bestimmte Situationen hineinzuversetzen und davon gab es reichlich. Ebenso wie solche, wo die schon von Maik und mir erwähnte Selbstironie einfach überzeugt hat.

Minuspunkte gibt es lediglich bei der Darstellung des Umgangs mit der modernen Technologie. Für einen detailverliebten Betrachter ist es schlicht die pure Hölle. Gut, ein wenig stört mich auch, dass die Zeiten der Trauer bei den betroffenen Charakteren nicht wirklich berücksichtigt werden. Abgesehen davon kann man aber unterm Strich wohl mit ziemlicher Sicherheit sagen: Das Franchise lebt!

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Das Killer-Bingo

Hier ein kleiner Beweis – damit hier ja keiner behaupten kann, ich würde Quatsch erzählen! :P

Seht im folgenden Clip, was die Darsteller selbst vor einiger Zeit für Vermutungen hatten, als sie selbst noch nicht wussten, wer hinter der/ein Killer ist!

Scream (TV Series) | Killer Predictions | MTV

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Fotos: MTV

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Samstag, 5. September 2015, 11:05 Uhr
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4 Kommentare

  • Hm, ich weiß nicht so recht. Das Finale war okay, die Auflösung aber zum einen nicht wirklich überraschend, zum anderen mMn nicht schön nacherzählt. Hätte mir hier einen kurzen Hinweis auf diverse versteckte Hinweise gewünscht. Dazu hat sich Piper am Steg derart dämlich angestellt, was nicht passen würde. Liegt aber vermutlich daran, dass Audrey eher das Mastermind dahinter ist (immerhin hat sie bewusst den Fokus von sich geschossen)? Jedenfalls war es im Nachhinein schon fast zu offensichtlich, dass der erste große Verdacht es am Ende ist, da er am ehesten als „bewiesen unschuldig“ gilt. War dann ja spätestens bei der komischen „worauf wartest du?“-Szene vorbei. Dass dann alle überlebenden Teenies da am Ende noch zusammen kommen, obwohl teils verletzt oder in Todesfallen wirkte inszeniert. Insgesamt eine gute Staffel, das Ende hätte noch epischer sein dürfen, aber passt. Frage mich nur, wie sie das dann in Staffel 2 machen wollen handlungstechnisch…

    • Kien
      Kien

      „der erste große Verdacht es am Ende“ – Was meinst?

      • Naja, Audrey war mit der doofen SD-Karte mit die erste, die mit griffigem Motiv als Verdächtige galt. Da sie da recht schnell „freigesprochen“ wurde, bleibt sie erst einmal etwas im toten Winkel für die anderen.

      • Kien
        Kien

        Ach so, das meinst du! Das „es“ von „es am Ende“ hat mich einfach verwirrt ;)

        Mich stört beim „Freispruch“ mehr, wie erklärt wird, dass Audreys DNA an der Maske zu finden ist. Schlamperei bei der Forensikarbeit … Toll!

        Ich frage mich auch, ob der andere Killer schon unter den bekannten Gesichtern ist oder erst in der 2. Staffel vorgestellt wird. Außerdem lässt mich der Blutfleck an Noahs Hand immer noch nicht los …

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