Zum Auftakt von Netflix‘ neuer Eigenproduktion durften wir vorweg die ersten von insgesamt 12 Episoden begutachten. Obwohl dies die erste Staffel darstellt, ist der Druck ernorm. Besonders die Wachowskis haben etwas zu beweisen. In mir finden sie jedenfalls einen Fanboy, der mehr als gewillt ist dem Ganzen eine Chance zu geben.
Kurzinhalt
Es ist Nacht. Auf dem Boden einer heruntergekommenen Kirche kämpft eine Frau (Daryl Hannah) mit ihren Schmerzen. Sie scheint zu halluzinieren. Sie spricht mit Jonas (Naveen Andrews), der sich ständig zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem bewegt.
„I see them.“ (Angelica)
Nach und nach erhalten wir einen kurzen Einblick auf die 8 Sensates. Dann nimmt sich die Frau mit einem Revolver das Leben. Nach dem Inhalt des vorangegangenen Gesprächs zu urteilen ist jedoch gerade etwas Essentielles passiert. Eine Art Geburt.
In ihrer gewohnten Umgebung, in der wir die global verteilten Acht zu sehen bekommen, scheint sich das gleiche abzuspielen: Sie sehen jemand, den andere nicht sehen können. Angelica, die besagte Frau. Allmählich scheint diese Tatsache alle in ihrem Alltag und Umfeld zu beeinflussen.
Fazit
Wenn ich das Geschehen in wenigen Worten zusammenfassen müsste, wäre es vermutlich: die Ruhe vor dem Sturm. Wie ein Spielzeugauto mit Aufziehmechanik oder ein Bogen, der gespannt wird. Alles wartet darauf sich in seiner Kraft zu entfalten. Die Spannungskurve steigt langsam, aber sie steigt.
Schauspielerisch gefällt mir Max Riemelt als Safeknacker Wolfgang sehr gut. So richtig beeindruckt bin ich jedoch von Lito, gespielt von Miguel Ángel Silvestre: Seine Szene mit Monolog im Wohntrailer ist einfach erstklassig.
Alles wird Stück für Stück in Szene gesetzt. Das Tempo ist nicht sehr schnell und das bleibt auch in Folge 2 und 3 so. Doch Produzent Grant Hill persönlich hat mir versprochen, dass es sich ändern wird. Ein Bericht dazu folgt. ;-)
Ich war auch etwas verwundert, dass es derart langsam los geht (eben auch über Episode 1 hinaus, bin jetzt bei dreien angelangt). Alles wirkt wie ein langatmiger Image-Werbespot voll sanfter Musik und Zeitlupen-Passagen. Schaut schick aus und hat interessante Charakter, aber so ganz will es noch nicht anspringen. Ist aber natürlich auch der Luxus von Netflix, dass man sich einen derartigen Anlauf leisten kann und so erhalten wir wenigstens intensive Einblicke in das „Kennenlernen“ der Sense8.
Hatte nach Folge 3 leicht Muffe, ob sie noch die Kurve bekommen. Ein absoluter Luxus, den die Macher da genießen durften, ja. Wird aber tatsächlich von Folge zu Folge besser. Irgendwann erinnert die Erzählweise sehr an Cloud Atlas, was mich persönlich aber nicht stört, im Gegenteil. Nur wenige Minuspunkte wie der Bollywood-Tanz (Wie unnötig war das denn bitte?!) stehen einer ganzen Menge Pluspunkte wie Charaktere, Bilder und Einsatz von Musik gegenüber. Ich denke, der Rest wird dir gefallen. :)
Ja, der Tanz war vielleicht dämlich! Habe jetzt fünf gesehen und es wird langsam. Aber deutlich zu langsam, mMn, diese „alle lernen den Kram kennen“-Geschichte hätte deutlich abgekürzt werden können. Mal schauen, ob es noch konkreter endet.
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