Man mag es kaum glauben aber wir haben schon wieder Dezember und demnach ist die erste Staffel meiner kleinen Beitragsreihe über extraordinary but fairly known british tv shows worth seeing auch mit diesem Beitrag schon wieder zu Ende. Aber grämt euch nicht, im neuen Jahr geht’s weiter, dann aber mit einem anderen Satzzeichen. Dazu dann im Januar mehr.
Den Jahresabschluss macht eine wunderbare Sitcom mit Miranda Hart (Call the Midwife) und Tom Ellis (Lucifer) in den beiden Hauptrollen und in der Rolle des will-they-won’t-they Pärchens: „Miranda“.
Ich habe länger überlegt ob ich für den Dezember nicht lieber „The Wrong Mans“ nehmen sollte und „Miranda“ einfach als Klassiker der Woche, da die Serie bereits vollständig auch in Deutschland lief. Ich denke aber, dass „Miranda“ weiterhin eher unbekannt ist, sollte ich mich irren, umso besser. Und gegen „The Wrong Mans“ spricht eigentlich auch nur, dass James Corden bereits in einem Serientipp in dieser Reihe vorkam bei dem er ebenfalls nicht nur eine Hauptrolle inne hatte sondern auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnete.
Und ein wenig Abwechslung ist immer gut. Beginnen wollen wir üblicherweise mit einem kurzen Blick in die Serie anhand eines kleinen Trailers, der nicht nur auf deutsch daher kommt sondern auch gut zeigt, worauf man gefasst sein muss, wenn man sich diese Serie anschaut.
Steckbrief
Genre: Comedy, Sitcom
Laufzeit: 30 Minuten
Staffeln (Folgen): 3 (18) + zwei Christmas Spezials
Ausstrahlung: 09.11.2009 – 28.01.2013 (BBC two)
Darsteller: Miranda Hart, Tom Ellis, Sarah Hadland, Patricia Hodge
Handlung
Miranda, die der Serie ihren Namen gebenden Dame, wohnt in einem kleinen Haus in einer nicht näher bezeichneten Kleinstadt, in dem sie im Erdgeschoss zusammen mit ihrer besten Freundin Stevie Sutton (Sarah Hadland) einen Scherzartikelladen führt. Ok, „führt“ ist bei Miranda ein großes Wort, den eigentlich versucht nur Stevie den Laden am Laufen zu halten denn Miranda ist mehr als chaotisch, recht ungeschickt (dass sie ständig hinfällt ist einer der running gags) und absolut planlos was die Führung eines solchen Ladens angeht. Zudem hat Miranda mehr als nur Flausen im Kopf.
Diese netten Charaktereigenschaften bringen sie mehr als einmal in Verlegenheit und peinliche Situationen, vor allem wenn ihr Schwarm Gary anwesend ist. Gary ist der Küchenchef in ihrem Lieblingsrestaurant und Miranda ist seit Jahr und Tag sehr verknallt in diesen smarten jungen Mann, der wiederum ebenfalls einen kleinen Narren an Miranda gefressen hat. Aber nur als Freund.
Oder ist da vielleicht doch noch eine kleine Hoffnung für Miranda, dass am Ende alles genauso wird wie in ihren Träumen? Denn neben der Tatsache, dass Miranda über vielerlei Dinge stolpert befindet sich Miranda in einem ständigen Tagtraum – und im Gespräch mit uns Zuschauern.
Neben ihrer besten Freundin Stevie und dem smarten Gary spielt Penny (Patricia Hodge), ihre Mutter, eine große Rolle im Leben von Miranda. Allerdings keine 100%ig erfreuliche, denn Penny ist mehr als dominant ihrer Tochter gegenüber und mehr als exzentrisch. Zudem hat es sich Penny zum Hobby gemacht, ihre Tochter zu verkuppeln, was Miranda mehr als missfällt und zusätzlich für peinliche Situationen sorgt.
Meinung
Erst vor kurzem fiel mir die letzte Staffel in die Hände, so dass die Erinnerungen an die Serie noch recht frisch sind. Und der Eindruck der letzten Staffel bestätigte noch einmal meine Meinung zu dieser Serie: hilarious! Der Humor der Serie ist absolut einfach, manchmal sehr platt und auch mal unter der Gürtellinie aber immer sehr komisch und nie böse. Und zumeist eh auf Kosten der Hauptdarstellerin, Miranda Hart.
Die 30minütigen Folgen verfliegen wie im Fluge und die Gagdichte (Dialoge, Slapstick) ist recht hoch, denn eigentlich ist Miranda an sich schon ein Brüller, allein wenn sie einen Raum betritt. Und damit meine ich nicht ihre Größe oder ihr eher burschikoses Auftreten als Frau sondern weil sie das gewisse Etwas hat. Dieses Gefühl kommt aber nicht von ungefähr, steht Miranda Hart schon seit Jahren als Kabarettistin auf britischen Bühnen. Und das mit Erfolg.
Stilgebend für die Serie ist beispielsweise die ständige Kommunikation Mirandas mit dem Zuschauer, sie weiß also, dass sie „beobachtet“ wird. Zudem holt Miranda am Anfang jeder Folge den Zuschauer ab, was gerade so in ihrem Leben wieder mal passiert ist. Und da passiert eine ganze Menge.
Aber nicht nur Miranda Hart weiß zu überzeugen, auch der Rest des eher kleinen Casts sorgt dafür, dass man mit „Miranda“ eine runde Serie genießen kann, denn eigentlich hat jeder seine ganz besonderen Eigenarten, die im Laufe der Serie zu einem running gag ausgebaut wurden.
So überzeugt uns Stevie mehrmals als britische Soulsängerin Heather Small, die sie liebt zu parodieren. Dabei hält sie sich eine Maske mit dem Gesicht Heathers vor ihr eigenes Gesicht und beginnt den Song „Proud“ bzw. den Refrain anzusingen. Meist in Reaktion auf irgendwelche Fragen Mirandas den Laden betreffend. Natürlich taucht Heather Small höchstpersönlich am Ende der Serie in der letzten Folge auf, was nicht nur Stevie erfreut.
Einer meiner liebsten running gags ist aber bei Penny zu finden.
Denn alles ist für Penny immer „such fun“, was sie auch jeden wissen lässt, da sie diese Phrase nahezu jedem Satz als Floskel anhängt. Und das geht Miranda fast so sehr auf die Nerven wie ihr ewiges „what I call“, wenn sie Dinge erwähnt, die eigentlich ganz normal sind (Gebäude, Alltagsgegenstände etc.). Und ja, Miranda weist sie jedes Mal daraufhin, dass auch andere Menschen (also eigentlich alle) diese Gegenstände genauso bezeichnen. Aber da ist Penny schon mit anderen Themen beschäftigt. Zum Beispiel mit Tratschen. Wobei Penny die eigentlich gemeine Bemerkung immer laut statt leise ausspricht (und den neutralen Teil leise) auch wenn die betreffende Person anwesend ist – dies scheint aber unterbewusst zu passieren. Ein running gag eben.
Von diesen Eigenarten und Slapsticks – Miranda galoppiert für ihr Leben gerne, unterhält sich zuhause mit ihren Obstfreunden oder versucht sich aus peinlichen Situationen singend zu befreien – ist jede Folge mehr als gut gefüllt und es macht großen Spaß, Miranda bei der Bewältigung ihres Lebens zu verfolgen. Und da gibt es jede Menge witzige Passagen, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Mein abschließendes Fazit lautet, wem „Black Books“ und „Coupling“ gefällt, wird auch an „Miranda“ seinen Spaß haben. Oder was meint ihr?
Bilder: BBC two
Hach, Miranda <3 Muss ich unbedingt mal wieder bzw. weiter schauen!
Es ist einfach such fun! ;)
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