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6:55 Uhr. An diesem in Berlin verhältnismäßig warmen Februar-Mittwoch verlasse ich das Haus früher als sonst das Bett. Der Grund ist schnell erzählt: Das Fernsehen hat gerufen! Genauer gesagt Tim, Moderator des Medienformats „Timster“ beim Kinderkanal „KiKa“, mit dem Jonas und ich früher studiert haben. Anlass war die aktuelle Ausgabe zum Thema „Serien und Streaming“, wo seriesly AWESOME natürlich prädestiniert für ist. Also machte ich mich als Repräsentant unseres Bloggerteams auf nach Erfurt, wo der tagesfüllende Dreh stattfinden sollte.

Etwa gegen 9:40 Uhr kam ich am Set an, wo der Dreh bereits begonnen hatte. Die cineastische Einstiegs-Szene, in der Tim einen Einbrecher mimt, wurde gerade eingetütet. Für mich war bereits der Moment im Regie-Raum interessant. Über die verschiedenen Monitore wurden die laufenden Kameras zunächst ausgerichtet und dann beim Take beobachtet, ob die Geschehnisse wie gewünscht eingefangen werden konnten. Ein paar kleine Anpassungen hier, ein paar Formulierungs-Änderungen dort und ein paar „Taschenlampen-Fuchtel-Outtakes“ später stand die erste Szene der Folge auch schon. Es sollten viele folgen.

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Das ist „Timster“

„Timster“ ist ein meiner Meinung nach sehr wichtiges Format. Im mittlerweile fünften Jahr und seit über 220 Episoden lehrt das Wochenmagazin den Kindern Medienwissen. Die Zielgruppe im Alter von etwa 6 bis 13 Jahren erhält so Medienpädagogische Einblicke in ein gerade für den noch nicht vollends ausgereiften Geist oberflächlich oft falsch wahrgenommenen, komplexen Kosmos. Trotz seiner verhältnismäßigen Kürze von gerademal 15 Minuten erlebe ich das Magazin als enorm ambitioniert. Themen sollen nicht nur angerissen, sondern erläutert werden. Bei „Serien und Streaming“ ist das Feld natürlich enorm breit gefächert, entsprechend viel Information wurde in die Szenen gepackt. Unter anderem auch rund elf statt der sonst eher üblichen rund sieben Minuten Talk. Und da kam ich ins Spiel.

Mein erster TV-Dreh

Nach einer kleinen Puder-Session war ich HD-ready und es ging mit meiner ersten Dreh-Szene los. Ein lockerer Talk mit Tim am Tresen, mit der Serien-Tasse in der Hand. Die von meinem Lieblingsmädchen geborgte Friends-Tasse war so groß, dass ich lediglich ein bisschen Wasser eingefüllt hatte, was sich beim authentischen Schluck-Vorgang seltsam angefühlt hat. Also habe ich das im Moment eher gefaket. Der Wille war da, aber das Wasser eben nicht… „Im Moment“ war auch das Gespräch. Ich war sehr positiv überrascht darüber, dass wir wirklich kleine Interview-Sessions hatten, die – bis auf allgemeine Gepsprächs-Themen zur Orientierung – nicht abgesprochen waren. Oft haben wir zwei Gesprächs-Runden gedreht, sei es, weil wir inhaltlich zu weit abgedriftet waren, oder die Kameras neu ausgerichtet wurden. Beim zweiten Durchlauf gab es oft unterschiedliche Fragen oder von mir auch anderer Antworten auf die identischen. Alles geschah spontan und durch die Tatsache, dass ich Tim bereits seit Jahren kenne aber auch durch das sehr angenehme und freundliche Team, war die Atmosphäre sehr entspannt. Aus den gefilmten Gesprächen hat Regisseur Marko Thielemann dann im finalen Schnitt für ihn und die Zeitvorgaben passende Segmente zusammengepackt.

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Bei den Gesprächs-Sequenzen war ich zwar am stärksten wortseitig involviert, am meisten Spaß haben mir jedoch die kleinen Sonder-Einspieler gemacht, wobei die Betonung auf „Spiel“ lag. Die spielerisch angelegten Sequenzen waren mal Tagtraum, mal dynamischer Einschub, aber stets originell und spaßig inszeniert. Und aufwendig. Alleine für meinen kleinen Vorstellungs-Film, der eine Länge von etwa 18 Sekunden beträgt, habe ich mich einige Male umgezogen (was teils surreal wirkte, da ich mal eben eine Schachfigur wegschnipse und mich nach einem „Passt für mich!“ vom Regisseur direkt wieder ein neues Shirt rausgekramt habe). Bei den Shirts ging es mir wie mit der ein oder anderen Antwort auf Fragen im Gespräch: Stets musste ich die Zielgruppe im Hinterkopf behalten. Mein Schrank ist gespickt mit Serien-Shirts, aber „The Walking Dead“, „Game of Thrones“ und Co. sind halt weniger was für Grundschüler und junge Teens.

Sehr angenehm fand ich, dass ich nicht einfach „nur“ Gast war. Ich fühlte mich für den Tag als Teil des Teams, bei dem jede/r Gedanken zur Umsetzung einwerfen durfte, die stets mit einem offenen Ohr aufgenommen worden und es teilweise auch in die Folge geschafft haben. Das wirkte insgesamt sehr partnerschaftlich und angenehm im Umgang. Natürlich hat letztlich nicht alles den Weg in die 15 Minuten Sendezeit geschafft. Kein Wunder, bei insgesamt rund sieben Stunden Drehzeit. Beachtlich finde ich auch, dass all das Material (die Zeit ist ja noch aufgrund der Mehrzahl an mitlaufenden Kameras für die Regie zu multiplizieren) bereits am Donnerstag geschnitten und am Freitag sendefertig gemacht worden ist. Ein medialer Produktions-Spurt, der manch einen YouTuber langsam aussehen lässt.

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Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ja, ich hätte das ein oder andere im Nachgang anders gemacht. „Roseanne“ kam mir irgendwie spontan in den Kopf, das hatte ich zwar geschaut, aber eine wirkliche Lieblingsserie war es nicht. Drei Minuten später hätte ich wohl „Friends“ gesagt, mittlerweile vielleicht noch andere. Aber ist ja auch schon eine Weile her…

Die fertige „Timster“-Folge 221 zum Thema „Serien und Streaming“ anschauen

Samstag um 17 Uhr wurde die Episode im klassischen Fernsehen beim KiKa ausgestrahlt. Ich war passenderweise gerade in der Heimat und konnte die Folge mit Eltern und Oma gemeinsam schauen, was ein sehr aufregendes Erlebnis war. Solltet ihr die Episode verpasst haben – gar kein Problem! Sie ist mittlerweile auch bei YouTube gelandet, wobei ein Einbetten in externen Websites leider technisch unterbunden ist. Aber ihr könnt sie euch direkt dort sehen, oder alternativ könnt ihr diese Folge auch online unter KiKa.de/Timster anschauen, wo ihr zu allen Ausgaben des Formats sämtliche Informationen finden könnt.

„Was haben ‚Die Pfefferkörner‘, ‚Emmas Chatroom‘ oder ‚Schloss Einstein‘ gemeinsam? Sie alle sind beliebte Serien bei KiKA. Wer erfindet die Geschichten und Figuren für solche Serien und welche Tricks gibt es, sie besonders spannend zu erzählen? Und was haben Netflix, Amazon Prime oder Joyn gemeinsam? Sie alle sind Streamingdienste, die versuchen, mit spannenden Serien Zuschauer zu gewinnen.“

Danke auch an dieser Stelle nochmals an Tim, den KiKa und alle Leute, die am sehr kurzweiligen Dreh beteiligt waren! Gerne wieder.

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Montag, 10. Februar 2020, 15:01 Uhr
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